Schuhfarben - warum trägt niemand rote, blaue oder grüne Schuhe?

  • Warum trägt eigentlich so gut wie jeder schwarze oder braune Schuhe, aber keine blauen, grünen oder roten?
    Maximal Weinrot = Burgundy, hört sich auch gleich viel gebildeter an, sind erlaubt, also im Gebrauch.
    Schwarze Schuhe unter einer blauen Hose oder Anzughose sieht nach meinem Geschmack nicht besonders geschickt kombiniert aus,
    da sich die beiden Farben stoßen.
    NO BROWN IN TOWN!
    Einer der plakativen Sprüche von Gentlemen, oder ist was dran? Und falls ja, was bitte genau?

    Diese Schuhe nennt man Longwing Oxford, plain wohlgemerkt!
    Serienmäßig wohkl kaum zu bekommen.

    Ich hatte rote Schuhe - der Hund hat sie umfangreich neu gestylt, vor allen Dingen Material abgenommen.
    So lassen sie sich nur leider nicht mehr schnüren.
    Merke: Malinois haben viele gute Eigenschaften, sind aber keine guten Schuhdesigner.
    Aber die Schuhe waren Eyecatcher! Versprochen!

    Warum sind andere Farben außer den gentlemangemäßen so verpönt?
    Weiß das jemand?

  • Ich sehe natürlich, dass du den Leser häufig animierst; die hier vorliegende Frage hat es mir jedoch angetan.
    Vielleicht kann ich mich einer Antwort annähern:

    Eine Tradition kann auf Pragmatismus bei der Herstellung zurückgehen- vorausgesetzt es sind Lederschuhe:
    Die Färbungen waren mit keinem Metall in gleicher Weise charakteristisch wie eine "Eisensalzfärbung". Durch Behandeln des lohgaren Leders mit Eisensalzlösungen erreichte man eine tiefe Schwarzfärbung (Eisenschwärze, alle klassischen Gerbstoffe geben mit Eisensalzlösungen dunkle, entweder blauschwarze oder blaugrüne Färbungen ab.)
    Um diesbezügle Farbverfälschungen zu umgehen mussten nicht nur Rohstoffe wie Sumach frei von Eisen sein, sondern auch Rohrleitungen in Gerbereien sollten "aus dem gleichen Grund aus Kupfer sein, desgleichen Beschläge jeder Art, die mit Gerbbrühen in Berührung kommen können" (Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation Max Bergmann 1931).
    Natürlich finden sich antike Schuhe aus anderen Materialien als Leder- dann jedoch folgerichtig vermehrt in anderen Farben.

    Anschließen könnte man "no brown in town": Ein Schuh, den man nicht praktisch in homogener Farbe halten konnte, sprich schwärzen könnte, vermag nicht einem gepflegten Erscheinungsbild zu entsprechen.

    Spiegel der Gesellschaft:
    Es scheint eine repetitive übertragbare Erscheinung geben wie nachfolgend geschildert.
    Insbesondere etwa mit der Jahrhundertwende 1800 hat man sich äußerlich von der vorangehenden Aristokratie abgrenzen wollen, ohne den Status auf die Art zu zeigen wie einst gebräuchlich. Auch wenn in erster Übergangszeit von Konfrontation zwischen Tradition und Wandel zumindest sowohl Oberbekleidung als auch Kopfbedeckungen noch farbenstark ausfallen konnten (das wäre übrigens gekleideter und formeller), so scheint die meiste Farbe ziemlich schnell geschwunden zu sein - wohl eine gewisse Reflexion von Egalität zu einer Gesellschaftstauglichkeit.

    Farben sind definitiv nicht per se simpler Ausdruck von Individualität.

    Dass ein Wechsel von Farbe Richtung entsättigt/Graustufe respektive von Brokat zu blankem Tuch mehr Einblick in das private Ich böte mag sein- einem umfänglichen Ausdruck durch Kleidung ist es jedoch genau deshalb nicht zuträglich.
    Nun, es ist gleichfalls eine monetäre Frage und Farbe konnte teuer sein.


    Um ein Gentlemangehabe um Formalitätsgrade ganz an den Rand spießbürgerlicher Mauern zu bringen:
    farbenstark kann das wahre "formal" sein- in einer nicht so ganz egalitären Gesellschaft also sowieso.

    Wenn Strümpfe und deren Farbe (vor der Krawatte) gerne zum Ausdruck des Gemüts oder Status genutzt wurden und vermehrt werden, warum sollte der Schuh allzusehr fernab liegen.

    Du hast durch die grünen Longwing Oxfords den Lesern einen schönen kontemporär nahbaren Weg aufgezeigt mit einem bemerkenswert vielseitigen Modell. Ich wünsche dir viel Freude daran.

    In gefärbtem Crustleder etwa nutze ich verschiedene Paare.

  • Schwarze Schuhe zu grauen bis anthrazitfarbenen Hosen ist normal, braune Schuhe zu braunen Hosen ebenfalls,
    aber schwarze Schuhe unter blauen Hosen?
    (Die Socken/Strümpfe lassen wir mal ganz außen vor, außer vielleicht dass sie nicht in der Schuhfarbe sein sollten: Vergrößerungseffekt)
    Warum wagen die Männer nicht mehr Farbe bei ihrem Schuhwerk?

  • Hallo Urban,

    Weshalb der gegenwärtige durchschnittliche Mann keine Farbabstimmung respektive Schuhe erweiterter Farbexpression nutzt, ist eine Frage des Vorzugs:
    Der logische Schluss und leichter empirischer Beweis ist, dass der durchnittliche Mann (wie übrigens auch Frau) kein leidenschaftlich praktizierender Ästhet der Art ist, dass er die Abstimmung nach Farbenlehre oder eine Expression durch erweiterte Farbpalette entgegen
    einer Tradition, einer uniformen Gewohnheit oder der Konformität sozialer Erwartungen vorzieht und nicht zuletzt beherrscht.

    Was tradiert wird und was nicht, ist kategorisch nur eingeschränkt von Gesichtspunkten der Ästhetik abhängig. Insbesondere hängt es nicht von einem möglicherweise allgemeingültigen Verständnis basierend auf einer Farbenlehre und auch nicht davon ab, was dir oder einem bestimmten Dritten als "normal" erscheint.
    An sich misfällt mir z.B. die Wirkung der Farbkombination Schwarz und mittleres bis helles Blau selbstredend ebenfalls.

    Aus solchen Gründen beschäftigen doch Fragen um das Zustandekommen sartorialer Erscheinungen und Begebenheiten wie in diesem Thread- diese und deren Persistenz sind nicht stetig ad hoc selbsterklärend und deren Legitimität unterliegt regelmäßig (z.B historisch) ausgelegter Überprüfung.

  • Schwarze Schuhe zu grauen bis anthrazitfarbenen Hosen ist normal, braune Schuhe zu braunen Hosen ebenfalls,
    aber schwarze Schuhe unter blauen Hosen?
    (Die Socken/Strümpfe lassen wir mal ganz außen vor, außer vielleicht dass sie nicht in der Schuhfarbe sein sollten: Vergrößerungseffekt)
    Warum wagen die Männer nicht mehr Farbe bei ihrem Schuhwerk?

    So wird es getragen.

  • So wird es getragen.

    Helmut, es ist schön, dass du dich einbringst. Dein Post ist allerdings nicht die globale Antwort zu den Fragen im Thread.

    Fakt ist jedoch, dass betroffene Gegenbeispiele stetig persistent tradiert werden (z.B. wie im Bild) und das bei weitem nicht etwa beschränkt auf eine Anglosphäre. Warum das so ist und was davon gegf. legitim ist, bedarf einer akkurat ausgelegten Überprüfung, die Begründungen abseits eines beschränkenden individuellen Ästhetikverständnisses bedarf.

  • Weißt du, es gibt in der Schuhindustrie ein paar Institutionen die zwei Mal im Jahr festlegen welche Farben gerade in "Mode" sind für Frühjahr/ Sommer

    und Herbst/ Winter.

    Wer auch immer dies Erfunden hat, orientiert sich an der Mode aus Frankreich u. Italien.

  • Schwarze Schuhe unter einer dunkelblauen Hose empfinde ich persönlich auch nicht als sehr harmonisch. Ich tue mich schwer, das zu schlucken und habe eher gedacht, dass ich persönlich da noch was nicht verstehe. Deshalb schön einen Beitrag zu lesen, der mir quasi aus der Seele spricht.

    Ich denke, neben anderen Einflüssen sind es zwei Stile, die für eine Dominanz von Braun und Schwarz sorgen:

    Zum einen sind Braun und Schwarz von der Farbsättigung sehr gering, sind also als Farbe nicht besonders stark und damit universeller. Farbe darf auch sein, aber sollte sorgsam bzw. gezielt angewandt werden, um keine Disharmonie zu erzeugen. So ist es in der klassischen Kunst und da wird echte Farbe in Maßen benutzt, um die Aufmerksamkeit gezielt zu steuern. Im Marketing/Webdesign ist es übrigens ähnlich und ich denke beim Kleidungsstil ist es auch so.

    Demnach gehen rote Schuhe schon, jedoch sollte dann der Rest des Outfits dezenter sein, wenn man nicht wie ein Clown aussehen möchte. Mit braunen oder schwarzen Schuhen dagegen hat man den Aspekt Farbe noch gar nicht ausgeschöpft und so hat man entsprechend mehr Möglichkeiten, noch anderswo im Outfit reine Farbe zu nutzen.


    Wenn das schon alles wäre, dann wären weiße oder graue Schuhe ebensogut wie schwarze oder braune. Doch hier kommt nun ein zweiter Aspekt rein: Man möchte aus ästhetischer Sicht, dass die Schuhe einen erdenden Eindruck machen und damit müssen die Schuhe dunkler als die Hose sein. Wenn man diesem Prinzip treu sein möchte, sind weiße Schuhe praktisch ausgeschlossen. Bleibenunter den neutraleren Farben also Grau, Braun und Schwarz. Und da liegt es auf der Hand, das Schwarz und Braun für dieses Prinzip dunkler und damit flexibler sind, d.h. sich mit mehr Sachen kombinieren lassen als Grau.

    Für diese Argumentation sind andere dunkle Farben irrelevant: Denn zum Beispiel ein dunkles Bordeaux ist mehr (Dunkel) Braun als Rot, also eine neutrale Farbe. Und eine Farbe wie zum Beispiel Cognac ist mehr Orange als Braun und damit eher eine echte (und keine neutrale) Farbe. Die ganzen Farben sind also mehr Spielweise der gleichen Prinzipien oben, die ich oben anhand von Weiß ,Grau, Brau, Schwarz und einer beliebigen reinen Farbe erläutert habe.

  • Weißt du, es gibt in der Schuhindustrie ein paar Institutionen die zwei Mal im Jahr festlegen welche Farben gerade in "Mode" sind für Frühjahr/ Sommer

    und Herbst/ Winter.

    Wer auch immer dies Erfunden hat, orientiert sich an der Mode aus Frankreich u. Italien.

    ...letztlich ist das, für uns Deutsche (als Beispiel) das Non-Plus-Ultra. Da hier das Stilempfinden häufig eher im Bereich Praktisch liegt. In Städten wie Hamburg, Düsseldorf und München ist es allerdings etwas (positiv) ausgeprägter. Aber auch dort verfolgt man eher anglo- oder italophile Stile

  • Weißt du, es gibt in der Schuhindustrie ein paar Institutionen die zwei Mal im Jahr festlegen welche Farben gerade in "Mode" sind für Frühjahr/ Sommer

    und Herbst/ Winter.

    Wer auch immer dies Erfunden hat, orientiert sich an der Mode aus Frankreich u. Italien.

    Schöner Punkt, dass du die saisonale Mode anführst!

    Die vorangehende Kollage war aus der Anglosphäre, der ersichtliche Inhalt ist jedoch längst nicht darauf beschränkt- darauf beabsichtigte ich hinzuweisen. (Ich sehe mich auch nicht als etwa absoluten Anglophilen o.Ä.) Wahrscheinlich hast du deshalb Italien und Frankreich angeführt....
    Wolltest du dich darauf beziehen, Helmut? Oder auf welche von Urbans Fragen gehst du mit welchem Resultat ein?


    Wahnsinn!:

    Schwarze Schuhe unter einer dunkelblauen Hose empfinde ich persönlich auch nicht als sehr harmonisch. Ich tue mich schwer, das zu schlucken und habe eher gedacht, dass ich persönlich da noch was nicht verstehe.

    Ja, Sie sind in vielerlei Hinsicht nicht besonders harmonisch- gerade bei Tageslicht. Schlucken muss man das nur, als etwas, was tradiert wird und kulturhistorisch Bestand hat. Du musst dem ja nicht etwa nachahmen- ohne ausgearbeitete Ausrichtung lieber überhaupt nicht. Hat auch nichts mit Verstehen (Intelligenz), sondern lediglich mit Hintergrundwissen zu tun. Von daher alles gut mit dir!

    Wer allerdings sagt, dass ein Träger von einem mittel bis hellblauen Anzug zu schwarzen Schuhen sich regelrecht verirrt hat, dem könnte ich schon zustimmen.

    Deshalb schön einen Beitrag zu lesen, der mir quasi aus der Seele spricht. (...)Zum einen sind Braun und Schwarz von der Farbsättigung sehr gering, sind also als Farbe nicht besonders stark und damit universeller. Farbe darf auch sein, aber sollte sorgsam bzw. gezielt angewandt werden, um keine Disharmonie zu erzeugen.

    Beziehst du dich auf Helmuts Beitrag? Warum sollte dieser dir aus der Seele sprechen? Humor: Ich erinnere, das Urban konsensfähiges Geschwurbel stark anprangert 😄 Das sind erschreckende Gerüchte, denn du scheinst doch deinen Ausführungen nach gerade nicht saisonaler Mode verfallen zu sein, schön. Oder willst du etwa z.B. auf Berlutis Stil hinaus, als regelrechte italienisch französische Mischung?

    Die italienische Mode dürfte deiner Auffassung nicht ganz entsprechen, noch weniger die englische, die wenig auf Farbabstimmung achtet und mithin ein mehrfaches Kontraste und für so einige für eine wahrgenommene Disharmonie birgt. Die französische Ausrichtung allerdings ist sehr abgestimmt, u.U. lohnt es sich für dich da mal tiefer einzusteigen. Dabei sind die Franzosen so perfekt, etwa in Maßschneiderei, das es fast langweilig ist.

    Zum einen sind Braun und Schwarz von der Farbsättigung sehr gering, sind also als Farbe nicht besonders stark und damit universeller.

    Das ist objektiv nicht der Fall. Braun und schwarz gehören zu überaus dominanten Farben (al).

    So ist es in der klassischen Kunst und da wird echte Farbe in Maßen benutzt, um die Aufmerksamkeit gezielt zu steuern. Im Marketing/Webdesign ist es übrigens ähnlich und ich denke beim Kleidungsstil ist es auch so.

    Nein. Klassische Kunst ist z.B. griechische Antike. Von solchen ist mittlerweile bekannt, dass es tausendfach bunter zuging als nach tausenden von Jahren die Rezepienten es feststellen könnten. Wenn du auf die allseits berühmte Malerei hinaus wolltest: Alle großen Meister haben stetig auf sehr teure knallige Farben gesetzt (fast alle, und selbst zur Schattierung (Verdunklung) ziemlich konträre Farben gar vermischt, u.A. Raffael).

    Im Marketing/Webdesign werden stetig Konträrfarben genutzt, eine der häufigsten Kombinationen vorangehenden Jahrzehnsts wäre Blau und Orange- auf Kleidung übertragen entpräche dies übrigens Mittelbraun mit Blau.

    Man möchte aus ästhetischer Sicht, dass die Schuhe einen erdenden Eindruck machen und damit müssen die Schuhe dunkler als die Hose sein.

    Das ist eine Herleitung durch subjektive Empfindungen der Ästhetik. Ich finde keinerlei valide Anhaltspunkte durch 100jährige globale Zeiträume hinweg, dass dies ein Grund für ein etwaiges dunkles Schuhwerk ist (al). Im Gegenteil gibt es mehr als ausreichend Gegenbeispiele. Damit ist es keine Antwort auf Urbans Fragen.

    Demnach gehen rote Schuhe schon, jedoch sollte dann der Rest des Outfits dezenter sein, wenn man nicht wie ein Clown aussehen möchte.

    Man kann Schuhfarbe also als farblichen Akzent nutzen. Wunderbar, ein Argument pro erweiterte Farbpalette. (Auch wenn keine Antwort, so entspricht es dem Vorwärtstreiben Fragen Urbans.)

    (...) zum Beispiel ein dunkles Bordeaux ist mehr (Dunkel) Braun als Rot, also eine neutrale Farbe. Und eine Farbe wie zum Beispiel Cognac ist mehr Orange als Braun und damit eher eine echte (und keine neutrale) Farbe.

    Mit Orangebraun lässt sich schon gut als Konträr- und Akzentfarbe arbeiten. Bordeaux hingegen kontrastiert wenig mit kalten(!) Farben weshalb diese dir "neutral" erscheint. Das ist kein unwichtiger Punkt, da u.A. wenn ich mich nicht irre Urban - und ich verstehe Ihn- die neutrale Farbe Grau, als kalt zu empfinden scheint und hieraus etwa graue Hose mit warmem Orangebraun nicht bevorzugen würde (irgendwo an anderer Stelle gelesen). Dass z.B. in einem sportlich-ländlichem Stil i.S.v. grauer Flanellstoff und braune Schuhe vorangehendes dennoch korrekt erscheinen kann, bleibt ganz sicher unberührt- dafür gibt es ebenso zig kulturhistorische Gründe.

    (...) Da hier das Stilempfinden häufig eher im Bereich Praktisch liegt. (...)

    JA.

    ....einfache Uniforme Gewohnheit und Konformität.

    Man kann sich teilweise nicht aufhören zu wundern, wie es um ästhetische Gesichtspunkte stehen kann. Es ist auch teils schwer anzunehmen, dass ein anderer etwas nicht beherrscht, was man wiederum selbst als Selbstverständlichkeit sehen mag. Man muss es auch nicht annehmen und hinnehmen, aber man sollte es wahrhaben.

    Über die Info aus meinem ersten Post des Threads hinaus, empfehle ich überdies anschließend den verlinkten Artikel von Urban zur Kultur und Herkunft des "Bootblacking"- teils überaus bizarre Punkte, aber offenbar betont wahr.

  • Aber auch dort verfolgt man eher anglo- oder italophile Stile

    So habe ich es auch beobachtet.

    Wer auch immer dies Erfunden hat, orientiert sich an der Mode aus Frankreich u. Italien.

    Tatsächlich, etwa ab 1950 beinflussen Italien und Frankreich Mode in einer Art Wettbewerb. Der Hergang war eine Art Zeitkreis aus Paris <-> England -> ~1935 Italien (z.b. London House Neapel, Rubinacci)-> 1950 Paris (Giovanni Battista Giorgini). Es ist viel Inspiration hin und her übertragen worden.

    Die gegenwärtige Mode als kommerzielles Mittel, das global gesprochen mehrere teilweise völlig unbestimmte eklektizistische Stile (und Farben) vorgibt und forciert macht es etwas problematisch, partiell Stile überhaupt zu erfassen, zuzuordnen und darauf basierend eine Farbausprägung zu bezeichnen die schon viele Dekaden anhält gerade entgegen einer erweiterten Farbpalette entsprechend Urbans Frage. Letzterer Umstand hat andere und weiter zurückreichende Gründe. Gerade Italien vermischt Stile u.A. für französische Marken. Man sieht beispielsweise feine Wholecut Oxfords gefertigt auf einem Budapester Leisten mit aufgeworfener Spitze in schwarz =O Welchen Bezug diese Modevorgeber aus benannten Ländern nun auf Urbans Fragen bezüglich eingeschränkter Farbpalette oder meinen Post haben erschließt sich mir nicht. Vielleicht führst du deine Aussage weiter aus, Helmut.

  • Beziehst du dich auf Helmuts Beitrag? Warum sollte dieser dir aus der Seele sprechen?

    Ich habe mich auf Urbans Beitrag bezogen.

    Das ist objektiv nicht der Fall. Braun und schwarz gehören zu überaus dominanten Farben (al).

    Was die pure Farbe angeht ist dies falsch. Du kannst mit Schwarz nichts Buntes machen. Du kannst Schwarz dominant wirken lassen. Aber in Bildern, wo sowieso alles dunkel, wird eine Farbe sehr stark erscheinen (Weiß und dem Fall auch, aber eine echte Farbe kann suchen hellen Settings ganz stark erscheinen).


    Nein. Klassische Kunst ist z.B. griechische Antike. Von solchen ist mittlerweile bekannt, dass es tausendfach bunter zuging als nach tausenden von Jahren die Rezepienten es feststellen könnten.

    Ich habe mich auf die klassische Kunst aus dem 18. Jahrhundert bezogen, die von moderneren Künstlern damals abwertend als „braune Soße“ bezeichnet wurde - eben weil klare bzw. reine Farbe relativ spärlich benutzt wurde.

    Man kann Schuhfarbe also als farblichen Akzent nutzen. Wunderbar, ein Argument pro erweiterte Farbpalette. (Auch wenn keine Antwort, so entspricht es dem Vorwärtstreiben Fragen Urbans.)

    Der Abschnitt diente der weiteren Illustration des 1. Prinzips. Meine Antwort auf Urbans Frage leitet sich ja aus BEIDEN Prinzipien ab.

    Das ist eine Herleitung durch subjektive Empfindungen der Ästhetik. Ich finde keinerlei valide Anhaltspunkte durch 100jährige globale Zeiträume hinweg, dass dies ein Grund für ein etwaiges dunkles Schuhwerk ist (al). Im Gegenteil gibt es mehr als ausreichend Gegenbeispiele.

    Ich habe dieses 2. Prinzip aus meiner Ausführung an vielen Stellen da draußen so wahrgenommen, es ist kein Prinzip von mir. In der klassischen Herrenmode sind mir kaum Gegenbeispiele bekannt. Aber da kann ich mich auch täuschen. Ich denke zumindest, dass ich so einige oder viele Menschen daran halten bzw. sich daran gehalten haben.

  • So, jetzt aber Butter bei die Fische, bitte!

    Urbans Anliegen und Fragen sind Herr über diesen Thread denn Urban hat einen Frage-Thread erstellt "Schuhfarben - warum trägt niemand rote, blaue oder grüne Schuhe?"

    Wer nicht auf die Fragen von Urban gebührend antworten kann - mit validen Verweisen dienlich sein kann-, hat in diesem Thread nur bedingt etwas beizutragen außer unmittelbar anschließenden Nachfragen.

    Eine Handlung gegen Vorbezeichnetes ist unangemessen, kurz, einfach respektlos gegenüber Urbans Anliegen und ignorant sowie pietätlos hinsichtlich bereits eingebrachter Nachforschung egal woher. Außerdem vereitelt eine solche Handlung die Erfassung der Reichweite, Umfang und Bedeutung angeführter valider Gründe unter Anderem durch bloße Irreführung und Untergrabung durch Textmasse.

    Mein Fehler, dass ich geantwortet habe.
    gawan Ich wünsche, dass du dich beteiligst, deine Ideen sind sehr schön umfassend hergeleitet! Erlaube aber die Bitte: Informiere dich (noch und nöcher) mehr als zuvor zu einem Teilbereich des betroffenen Themas genau an den Stellen die du behandeln willst. Ich lese gerne von dir und freue mich über neue Info. Guck dir mal übrigens die schicken Handschuhe an wie auf klassizistischen Gemälden dargestellt.

    Wer etwa ein Lamento mit bloßen Meinungsäußerungen und nicht hinreichend standhafter Thesen über die durch die Fragen betroffenen (anscheinend unbeliebten) Beispiele treibt antwortet nicht auf Urbans Fragen. Wer keine Lust hat das Anliegen Urbans gebührend anzugehen und nachzuschlagen oder nachzuforschen ist in einem gesonderten Sammel- und Inspirations-Thread etwa mit Inspirationsideen aus Malerei, Internet, Kommerz sowie sonstwoher und seinen eigenen individuellen Fragen zur Kombinierbarkeit
    sehr bestimmt besser aufgehoben- wahrscheinlich bringe ich dort dann auch Inspiration ein, denn es ist in keines Adressen als Ausgrenzung gemeint!

    Die Omnipräsenz brauner Schuhfarbe geht so weit zurück, dass es ziemlich selbstklärend ist -da benötigt man auch keine klassiZistische braune Soße, die Irrtümern über klassische Kunst auflag. Ich werde braune Schuhfarbe jedoch nicht vorkauen, ein anderer kann es gerne tun.

    Ich fasse Urbans Spezifizierungen seines Anliegens für Folgeposts nochmal zusammen:
    "Warum trägt eigentlich so gut wie jeder schwarze oder braune Schuhe, aber keine blauen, grünen oder roten?",
    "No Brown in Town", was steckt dahinter?,
    "schwarze Schuhe unter blauen Hosen?",
    ""Warum sind andere Farben außer den gentlemangemäßen so verpönt,(...)
    Warum wagen die Männer nicht mehr Farbe bei ihrem Schuhwerk?"

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