Posts by LINUMVITAE

    Fett an sich ist nicht immer problematisch, da mit den dir geläufigen Mitteln lösbar, herausziehbar oder homogen verteilbar. Es sei denn es ist geraume Zeit vergangen, so, das Ranz und eine Einwirkung etwa als Nachgerbung auf die Lederfasern entstanden ist.

    Viel mehr gelbildende Komponenten aus dem Stremellachs sind Hindernis- Stoffe die bei der Heißzubereitung des Stremellachses bei ~70 Grad Celsius zuvor aus Fleisch, Haut und Grete aufgeschlossen wurden lagern sich an die Lederfasern an und verbleiben bis auf weiteres an Ort und Stelle als Imprägniermittel, denn diese beeinflussen die Aufnahme und Wirkung anderer Mittel an betroffener Stelle. Eine solche Gallerte ist grundsätzlich wasserlöslich (ähnlich Glutinleim) bei erhöhten Temperaturen, wobei auf die Unversehrtheit des Leders bezüglich Wasserverträglichkeit und Temperatur Acht zu geben ist (≤ 49 °C). Darüberhinaus kommen mir hinsichtlich Haushaltsmittel im Moment keine passenden Wege in den Sinn, auch wenn mir sehr wohl biochemische Lösungen vorschweben.

    Selbstverständlich sollte man lieber bei sämtlichem Vorgehen keine geraume Zeit verstreichen lassen, so, dass der Hinweis als vor Allem an andere Betroffene gerichtet zu verstehen ist.

    Ein Fettfleck auf den Freizeitschuhen.

    Mit der Two Face Plus Lotion wurde der Fettfleck, wahrscheinlich etwas Stremellachs, schon heller, aber jetzt muss das Pulver ran.

    U.u. ist Nachfolgendes für Betroffene hilfreich: Im vorliegendem Falle ist es ziemlich sicher nicht nur ein Fettfleck, sondern viel mehr ein Stoffgemisch mit Proteinverbindungen, das unmittelbar in Wasser gequillt eine wärmeempfindliche Gallerte bildet abseits der vertrauten Löslichkeit und Fluidität einschlägiger Fettflecken... viel Erfolg!

    Herrenbekleidung respektive Schuhe weisen Reminiszenzen z.B. an Reiten, Jagd, und Militär auf (al). Welche Bedeutung käme dabei bezüglich Schuhe den Rottönen zu und ist Rot nicht doch viel mehr ein erotisierend anziehendes Instrument der Frau? Es gibt wohl kaum eine andere Farbe, die derart Assoziationen weckt wie Rottöne. Es könnte sich lohnen der Sache auf den Grund zu gehen und Anhaltspunkte zu sammeln, um sich einen gewissen Überblick zu verschaffen.

    Farbe wie Rot ist uns Zierde, Gemütswert, Symbol und Signal (Gipper 1955: 135),
    als Farbe der Erotik und Sexualität – und damit auch der Unmoral – wird Rot z. B. auch mit Prostitution assoziiert (vgl. Heller 1989: 63), also erotisch, "die Prostitution betreffend", auch "Rotlicht" (Semantik vgl. Caroline Kaufmann, 2006). Abseitsdessen wird häufig auf typisch empfundene Farbträger von rot, etwa des täglichen Lebens wie Fleisch, verwiesen.

    In Anbetracht der beachtenswerten Beständigkeit von Symbolkräften ist man mit der Frage konfrontiert:
    Was ist es denn, das man sich in Rot hinsichtlich Fußbekleidung an den Körper solch exponierter Stelle legt?

    Einleitend, Farbe Rot ist nicht per se gleich Purpur- und vice versa. Dann gibt es noch mögliche Abgrenzungen i.S.v. Mischfarbtönen wie Bordeaux usw. . Dennoch besteht ein weit zurückreichendes teils überlappendes Verständnis und damit partiell gemeinsame Assoziationsräume unter Anderem gründend auf Herkunft sowie den verschiedenen verwendeten Pigmenten und Gerbweisen des Leders, deren Ausdifferenzierung jeglichen Rahmen für einen Beitrag sprengen würden. Deshalb sind betroffene entsprechend der vorliegenden Bezugnahme in Richtung Gegenwart abgepasst.

    Es waren die kommandierenden Offiziere der römischen Armee, die ihrerzeit die Mode bestimmten. Für sie gab es von der Heimat bis nach Großbritannien Gesetze, die die Art der Schuhe bestimmten, die von bestimmten Rängen getragen werden durften; auch die Farbe wurde vom Rang bestimmt, sogar unter Zivilisten. Purpur und Rot waren vor allem den Kaisern vorbehalten, und die farbigen Bänder um die Toga eines Mannes zeigten seine Stellung im Leben an. Diese Farben galten auch für die Schuhe, die er trug.

    Themulleus (vgl. Mules), ein geschlossener Schuh, der rot war, unterschied sich kaum von dem calceus. Er wurde von Kaisern, Magistraten und den Kindern von Senatoren getragen und erhielt seinen Namen von der berühmten Muschel, aus der farbkräftiges Purpur gewonnen wurde.
    Der campagus als sandalenartige Schuhe, die lediglich Zehen und Ferse bedeckten, war u.A. mit Pelz besetzt, oft mit Perlen und Edelsteinen verziert und für die allgemeine Bekleidung bestimmt. Die Version in purpur war jedoch ausschließlich Kaisern vorbehalten (Bossan).

    Suetonus (70-128) berichtet über den römischen Senator Lucius Vitellus, der unter seinem Gewand eine Pantoffel bei sich führte, die seine Geliebte an ihrem rechten Fuß trug - ohne die geringste Verlegenheit, zöge dieser besagten Schuh in der Öffentlichkeit hervor und habe diesen mit Küssen bedeckt. Rote Schuhe waren lange Zeit das bevorzugte Attribut römischer Kurtisanerinnen gewesen, bevor alle Frauen es in Nachfolgezeit wagten, sie zu tragen.

    Nachdem Kaiser Aurelius (212-275)
    sie trug, wurden rote Schuhe zu einem imperialen Symbol und brachten damit eine Tradition zur Welt, die später vom Papsttum und von allen Höfen Europas aufgegriffen wurde unter anderem als Schuhe mit roten Absätzen z.B. aus dem 17. Jhd. .

    Bernhard († 818), der König von Italien und Enkel Karls des Großen dürfte diese Farbe ebenfalls getragen haben: Als sein Grab viele Jahre nach seinem Tod geöffnet wurde, sollen seine Schuhe noch intakt gewesen sein- mit Holzsohlen und roten Lederoberteilen, die mit Riemen geschnürt waren.

    Die byzantinische Zivilisation erstreckte sich vom 5. bis zum 15. Jahrhundert und brachte in dieser Zeit eine Fülle von purpurroten Lederschuhen ans Licht, die an bestickte Fußbekleidung im persischen Stil erinnerten: Byzantinische Pantoletten und Pantoffeln waren Objekte des Luxus und der Raffinesse, die dem Kaiser und seinem Hof vorbehalten waren. Purpurrote Pantoffeln wurden um das östliche Mittelmeerbecken, teilweise in der Gegend um Alexandria und das Niltal getragen. Diese Merkmale durften weit audgestrahlt haben.

    Während der Zeit um etwa 1050-1150
    versorgten die Mauren Spaniens Europa mit weichem Leder, vor allem in Rot, dem sogenannten Cordoba-Leder. Es soll nicht unbedingt so genannt worden sein, weil es aus Cordoba kam, sondern weil wohl der Kalif und die Großherren seines Hofes, der sich in Cordoba befand, Schuhe aus diesem Leder trugen. Cordoba war die Hauptstadt des maurischen Spaniens. Viele Begriffe aus der Schuhmacherei sind von diesem Wort abgeleitet, denn auch in England wurde der Name des Leders, das ihnen geliefert wurde, verwendet und Cordewan genannt. Von diesem Wort wurde der Schuhmacher Cordwainer genannt, ein Begriff, der auch im heutigen Englisch verwendet wird. In Frankreich wurde dasselbe Wort zu Cordonnier verballhornt. Dort stellten die Gerber fest, dass sie Leder auf maurische Art und ebenso schönes Leder herstellen konnten, sodass sie zu Cordonniers wurden, was wiederum die Bedeutung dieses Wortes für Schuhmacher übernahm (Eunice Wilson).

    Thomas Wright beschreibt neuere allgemeine Beobachtungen aus etwa 1900-1922: Die Türken schwelgen in Schuhen und Stiefeln in "marokkanisch rot". Die Armenier tragen rote Schuhe und Stiefel. Russen lieben mächtige Stiefel, die Männer von Rang unter dem alten Regime trugen das Kassam-Hoch-Tief-Muster aus dunklem purpurrotem Leder, und glücklich war der, der in luxuriöser Bekleidung von Tamboof prahlen konnte, die bis zur Mitte des Oberschenkels reichte, scharlachrot war und aus köstlich duftendem russischem Leder gefertigt war.

    "marokkanisch rot"?- Maroquinerie, teils Synonym für das originale rote Leder seit Jahrhunderten hergestellt in Marokko, ist offenbar ein Zeugnis roter Farbe und zeichnet sich wohl durch traditionell natürliche Färbemethoden etwa mit Mohnblüten und Mimosenextrakt aus.

    Das Museum
    Musée de la chaussure
    beherbergt unter Anderem so manches Modell von Hellstern & Sons breveté Paris, bezeichnend für eine Frau von hohem Rang innerhalb der Bourgeoisie.
    Ein Teil ist dem Erotisierenden gewidmet und weist Damenmodelle mit hohen Absätzen aus Chevreauleder recht beschränkt auf die Farben Rot und Schwarz auf (überdies auch Silber und Gold). Die Farbkombination ist übrigens stellenweise bezeichnend für historische Freudenhäuser- Fachwerk schwarz und der Putz rot. Allerdings ist Schwarz hinsichtlich Schuhe umfassend eine andere Geschichte...

    Nun dürften einige kulturelle Hintergründe angerissen sein, die symbolkräftig nachweislich über viele Jahrhunderte hinweg ausstrahlen. Dazu hinterlasse ich mal noch keine Schlussfolgerungen.
    Wem es hingegen einschränkend erscheinen mag, Derartiges annähernd zu berücksichtigen, dem entgegne ich darüber hinaus einige abgepasste Modelle: roter Chukka (vgl. "Desert-Boot") mit Kreppsohle (Naturkautschuk), auch
    Freizeitschuhe in marokkanisch rotem Kuduleder (mit gebührender Brandsohle) auf Kork statt Naturkautschuk und rote Slipper aus Chevreauleder, die ich z.Z. nicht wiederfinde- darf ich nachreichen.

    © Linumvitae

    So, jetzt aber Butter bei die Fische, bitte!

    Urbans Anliegen und Fragen sind Herr über diesen Thread denn Urban hat einen Frage-Thread erstellt "Schuhfarben - warum trägt niemand rote, blaue oder grüne Schuhe?"

    Wer nicht auf die Fragen von Urban gebührend antworten kann - mit validen Verweisen dienlich sein kann-, hat in diesem Thread nur bedingt etwas beizutragen außer unmittelbar anschließenden Nachfragen.

    Eine Handlung gegen Vorbezeichnetes ist unangemessen, kurz, einfach respektlos gegenüber Urbans Anliegen und ignorant sowie pietätlos hinsichtlich bereits eingebrachter Nachforschung egal woher. Außerdem vereitelt eine solche Handlung die Erfassung der Reichweite, Umfang und Bedeutung angeführter valider Gründe unter Anderem durch bloße Irreführung und Untergrabung durch Textmasse.

    Mein Fehler, dass ich geantwortet habe.
    gawan Ich wünsche, dass du dich beteiligst, deine Ideen sind sehr schön umfassend hergeleitet! Erlaube aber die Bitte: Informiere dich (noch und nöcher) mehr als zuvor zu einem Teilbereich des betroffenen Themas genau an den Stellen die du behandeln willst. Ich lese gerne von dir und freue mich über neue Info. Guck dir mal übrigens die schicken Handschuhe an wie auf klassizistischen Gemälden dargestellt.

    Wer etwa ein Lamento mit bloßen Meinungsäußerungen und nicht hinreichend standhafter Thesen über die durch die Fragen betroffenen (anscheinend unbeliebten) Beispiele treibt antwortet nicht auf Urbans Fragen. Wer keine Lust hat das Anliegen Urbans gebührend anzugehen und nachzuschlagen oder nachzuforschen ist in einem gesonderten Sammel- und Inspirations-Thread etwa mit Inspirationsideen aus Malerei, Internet, Kommerz sowie sonstwoher und seinen eigenen individuellen Fragen zur Kombinierbarkeit
    sehr bestimmt besser aufgehoben- wahrscheinlich bringe ich dort dann auch Inspiration ein, denn es ist in keines Adressen als Ausgrenzung gemeint!

    Die Omnipräsenz brauner Schuhfarbe geht so weit zurück, dass es ziemlich selbstklärend ist -da benötigt man auch keine klassiZistische braune Soße, die Irrtümern über klassische Kunst auflag. Ich werde braune Schuhfarbe jedoch nicht vorkauen, ein anderer kann es gerne tun.

    Ich fasse Urbans Spezifizierungen seines Anliegens für Folgeposts nochmal zusammen:
    "Warum trägt eigentlich so gut wie jeder schwarze oder braune Schuhe, aber keine blauen, grünen oder roten?",
    "No Brown in Town", was steckt dahinter?,
    "schwarze Schuhe unter blauen Hosen?",
    ""Warum sind andere Farben außer den gentlemangemäßen so verpönt,(...)
    Warum wagen die Männer nicht mehr Farbe bei ihrem Schuhwerk?"

    Aber auch dort verfolgt man eher anglo- oder italophile Stile

    So habe ich es auch beobachtet.

    Wer auch immer dies Erfunden hat, orientiert sich an der Mode aus Frankreich u. Italien.

    Tatsächlich, etwa ab 1950 beinflussen Italien und Frankreich Mode in einer Art Wettbewerb. Der Hergang war eine Art Zeitkreis aus Paris <-> England -> ~1935 Italien (z.b. London House Neapel, Rubinacci)-> 1950 Paris (Giovanni Battista Giorgini). Es ist viel Inspiration hin und her übertragen worden.

    Die gegenwärtige Mode als kommerzielles Mittel, das global gesprochen mehrere teilweise völlig unbestimmte eklektizistische Stile (und Farben) vorgibt und forciert macht es etwas problematisch, partiell Stile überhaupt zu erfassen, zuzuordnen und darauf basierend eine Farbausprägung zu bezeichnen die schon viele Dekaden anhält gerade entgegen einer erweiterten Farbpalette entsprechend Urbans Frage. Letzterer Umstand hat andere und weiter zurückreichende Gründe. Gerade Italien vermischt Stile u.A. für französische Marken. Man sieht beispielsweise feine Wholecut Oxfords gefertigt auf einem Budapester Leisten mit aufgeworfener Spitze in schwarz =O Welchen Bezug diese Modevorgeber aus benannten Ländern nun auf Urbans Fragen bezüglich eingeschränkter Farbpalette oder meinen Post haben erschließt sich mir nicht. Vielleicht führst du deine Aussage weiter aus, Helmut.

    Weißt du, es gibt in der Schuhindustrie ein paar Institutionen die zwei Mal im Jahr festlegen welche Farben gerade in "Mode" sind für Frühjahr/ Sommer

    und Herbst/ Winter.

    Wer auch immer dies Erfunden hat, orientiert sich an der Mode aus Frankreich u. Italien.

    Schöner Punkt, dass du die saisonale Mode anführst!

    Die vorangehende Kollage war aus der Anglosphäre, der ersichtliche Inhalt ist jedoch längst nicht darauf beschränkt- darauf beabsichtigte ich hinzuweisen. (Ich sehe mich auch nicht als etwa absoluten Anglophilen o.Ä.) Wahrscheinlich hast du deshalb Italien und Frankreich angeführt....
    Wolltest du dich darauf beziehen, Helmut? Oder auf welche von Urbans Fragen gehst du mit welchem Resultat ein?


    Wahnsinn!:

    Schwarze Schuhe unter einer dunkelblauen Hose empfinde ich persönlich auch nicht als sehr harmonisch. Ich tue mich schwer, das zu schlucken und habe eher gedacht, dass ich persönlich da noch was nicht verstehe.

    Ja, Sie sind in vielerlei Hinsicht nicht besonders harmonisch- gerade bei Tageslicht. Schlucken muss man das nur, als etwas, was tradiert wird und kulturhistorisch Bestand hat. Du musst dem ja nicht etwa nachahmen- ohne ausgearbeitete Ausrichtung lieber überhaupt nicht. Hat auch nichts mit Verstehen (Intelligenz), sondern lediglich mit Hintergrundwissen zu tun. Von daher alles gut mit dir!

    Wer allerdings sagt, dass ein Träger von einem mittel bis hellblauen Anzug zu schwarzen Schuhen sich regelrecht verirrt hat, dem könnte ich schon zustimmen.

    Deshalb schön einen Beitrag zu lesen, der mir quasi aus der Seele spricht. (...)Zum einen sind Braun und Schwarz von der Farbsättigung sehr gering, sind also als Farbe nicht besonders stark und damit universeller. Farbe darf auch sein, aber sollte sorgsam bzw. gezielt angewandt werden, um keine Disharmonie zu erzeugen.

    Beziehst du dich auf Helmuts Beitrag? Warum sollte dieser dir aus der Seele sprechen? Humor: Ich erinnere, das Urban konsensfähiges Geschwurbel stark anprangert 😄 Das sind erschreckende Gerüchte, denn du scheinst doch deinen Ausführungen nach gerade nicht saisonaler Mode verfallen zu sein, schön. Oder willst du etwa z.B. auf Berlutis Stil hinaus, als regelrechte italienisch französische Mischung?

    Die italienische Mode dürfte deiner Auffassung nicht ganz entsprechen, noch weniger die englische, die wenig auf Farbabstimmung achtet und mithin ein mehrfaches Kontraste und für so einige für eine wahrgenommene Disharmonie birgt. Die französische Ausrichtung allerdings ist sehr abgestimmt, u.U. lohnt es sich für dich da mal tiefer einzusteigen. Dabei sind die Franzosen so perfekt, etwa in Maßschneiderei, das es fast langweilig ist.

    Zum einen sind Braun und Schwarz von der Farbsättigung sehr gering, sind also als Farbe nicht besonders stark und damit universeller.

    Das ist objektiv nicht der Fall. Braun und schwarz gehören zu überaus dominanten Farben (al).

    So ist es in der klassischen Kunst und da wird echte Farbe in Maßen benutzt, um die Aufmerksamkeit gezielt zu steuern. Im Marketing/Webdesign ist es übrigens ähnlich und ich denke beim Kleidungsstil ist es auch so.

    Nein. Klassische Kunst ist z.B. griechische Antike. Von solchen ist mittlerweile bekannt, dass es tausendfach bunter zuging als nach tausenden von Jahren die Rezepienten es feststellen könnten. Wenn du auf die allseits berühmte Malerei hinaus wolltest: Alle großen Meister haben stetig auf sehr teure knallige Farben gesetzt (fast alle, und selbst zur Schattierung (Verdunklung) ziemlich konträre Farben gar vermischt, u.A. Raffael).

    Im Marketing/Webdesign werden stetig Konträrfarben genutzt, eine der häufigsten Kombinationen vorangehenden Jahrzehnsts wäre Blau und Orange- auf Kleidung übertragen entpräche dies übrigens Mittelbraun mit Blau.

    Man möchte aus ästhetischer Sicht, dass die Schuhe einen erdenden Eindruck machen und damit müssen die Schuhe dunkler als die Hose sein.

    Das ist eine Herleitung durch subjektive Empfindungen der Ästhetik. Ich finde keinerlei valide Anhaltspunkte durch 100jährige globale Zeiträume hinweg, dass dies ein Grund für ein etwaiges dunkles Schuhwerk ist (al). Im Gegenteil gibt es mehr als ausreichend Gegenbeispiele. Damit ist es keine Antwort auf Urbans Fragen.

    Demnach gehen rote Schuhe schon, jedoch sollte dann der Rest des Outfits dezenter sein, wenn man nicht wie ein Clown aussehen möchte.

    Man kann Schuhfarbe also als farblichen Akzent nutzen. Wunderbar, ein Argument pro erweiterte Farbpalette. (Auch wenn keine Antwort, so entspricht es dem Vorwärtstreiben Fragen Urbans.)

    (...) zum Beispiel ein dunkles Bordeaux ist mehr (Dunkel) Braun als Rot, also eine neutrale Farbe. Und eine Farbe wie zum Beispiel Cognac ist mehr Orange als Braun und damit eher eine echte (und keine neutrale) Farbe.

    Mit Orangebraun lässt sich schon gut als Konträr- und Akzentfarbe arbeiten. Bordeaux hingegen kontrastiert wenig mit kalten(!) Farben weshalb diese dir "neutral" erscheint. Das ist kein unwichtiger Punkt, da u.A. wenn ich mich nicht irre Urban - und ich verstehe Ihn- die neutrale Farbe Grau, als kalt zu empfinden scheint und hieraus etwa graue Hose mit warmem Orangebraun nicht bevorzugen würde (irgendwo an anderer Stelle gelesen). Dass z.B. in einem sportlich-ländlichem Stil i.S.v. grauer Flanellstoff und braune Schuhe vorangehendes dennoch korrekt erscheinen kann, bleibt ganz sicher unberührt- dafür gibt es ebenso zig kulturhistorische Gründe.

    (...) Da hier das Stilempfinden häufig eher im Bereich Praktisch liegt. (...)

    JA.

    ....einfache Uniforme Gewohnheit und Konformität.

    Man kann sich teilweise nicht aufhören zu wundern, wie es um ästhetische Gesichtspunkte stehen kann. Es ist auch teils schwer anzunehmen, dass ein anderer etwas nicht beherrscht, was man wiederum selbst als Selbstverständlichkeit sehen mag. Man muss es auch nicht annehmen und hinnehmen, aber man sollte es wahrhaben.

    Über die Info aus meinem ersten Post des Threads hinaus, empfehle ich überdies anschließend den verlinkten Artikel von Urban zur Kultur und Herkunft des "Bootblacking"- teils überaus bizarre Punkte, aber offenbar betont wahr.

    Mir fällt es schwer, Lübeck umfänglich einzufassen... mit den engen verwinkelten Straßen wie es diese gleichfalls nicht viele im Norden gibt (Bombardement), in denen beispielsweise das M.C. Wölffer Schirmgeschäft und ein gesondertes Rasierapparategeschäft (noch existent?!) anzutreffen ist. Da dürftest du die sehr gute Einsicht besitzen.

    Bezüglich Schneider in DE kann ich bis jetzt wenig gute Aussagen treffen, vielleicht teils auch, weil meine Liebste bei unmittelbarem Bedarf die für mich schönsten Handnähte ausführen kann- nur für mich versteht sich.

    Das ist eine Entstehungsgeschichte mit gewissen Aussagen für mich, danke dafür.

    Zweifel war vorhanden, diesen anzuführen, da mein Besuch etliche Jahre her ist und sollte man sich für einen robusten Gürtel entscheiden, so steht einem geplanten Kauf eines z.B. doppelt handvernähten flexiblen Gürtels aus Italien nichts entgegen.

    Ich habe mich jedoch dafür entschieden, den Hersteller trotzdem anzuführen, weil es manchmal auf etwas "um die Ecke" ankommen kann, sei es, weil es in einem betroffenem Moment sehr gelegen kommt (ungeplant) oder mit der kleinen hoffnenden Aussicht vor Ort eine zeitige Bearbeitung des benötigten Auftrags auszuhandeln z.B. vor einem anbahnenden geschäftlichen Abflug in ganz anders geartete Länder. Das war mein persönlicher Gedanke.

    Einen Rochenledergürtel benötige ich im Moment nicht (mehr), komme aber im Falle dessen gerne auf dich zu, vielen Dank.

    So wird es getragen.

    Helmut, es ist schön, dass du dich einbringst. Dein Post ist allerdings nicht die globale Antwort zu den Fragen im Thread.

    Fakt ist jedoch, dass betroffene Gegenbeispiele stetig persistent tradiert werden (z.B. wie im Bild) und das bei weitem nicht etwa beschränkt auf eine Anglosphäre. Warum das so ist und was davon gegf. legitim ist, bedarf einer akkurat ausgelegten Überprüfung, die Begründungen abseits eines beschränkenden individuellen Ästhetikverständnisses bedarf.

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    Zum Zeitpunkt meines Besuchs vor Ort:

    Es wird hauptsächlich die Maschinennaht angeboten. Rochenleder wurde noch nicht verarbeitet (da gibt es meist die Sorge um Nadelbruch). Es ließe sich zum Beispiel auf unauffällige flexible Nubukgürtel zur Hosenfarbe absetzen.

    Ich hatte einen Ansprechpartner vor mir, mit dem ich offen Möglichkeiten besprechen konnte.

    Verschiedenen exotische Leder können begutachtet werden, Muster und Mustergürtel waren ausgehängt. Auch etwa Störleder habe ich auf der Seite einsehen können.

    Möglichkeiten einer Gießerei für Schnallen ist gegeben.

    Besitzt man hochwertige Wechselschnallen könnte sinngemäß darauf abgepasst werden.


    Nach meiner Einschätzung passend für einen lokalen Gelegenheitskauf/auftrag nach Laune.;)

    ... was das Gewicht betrifft muss ich gestehen, dass ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht habe.

    Wenn an qualitativ hochwertiger Verarbeitung nicht gegeizt wurde, so gibt es regelmäßig keinen Grund und teils Möglichkeit am Material zu sparen. Aber selbstverständlich gibt es Ausreißer: zum Beispiel falls Zierelemente wie etwaige Voluten und Rocaillen derart plastisch gefertigt sind, dass folglich viel Material durch konvexe Formenführung entbehrt wird. (Gemeint sind keine Durchbrucharbeiten, die häufiger eher Klassen tiefer anzutreffen ist.)

    Wenn das Gewicht des Materialwerts wegen für einen gangbaren Endpreis niedrig gehalten wird, hat es Aussage über die Kaufkraft und Anspruch des Kunden. Gleichfalls kein Wunder, dass "die Umsetzung selten gefordert wird" wie du anführst.

    Das sind interessante und wohl abwechslungsreiche Berührungspunkte bei dir.

    Hallo Urban,

    Weshalb der gegenwärtige durchschnittliche Mann keine Farbabstimmung respektive Schuhe erweiterter Farbexpression nutzt, ist eine Frage des Vorzugs:
    Der logische Schluss und leichter empirischer Beweis ist, dass der durchnittliche Mann (wie übrigens auch Frau) kein leidenschaftlich praktizierender Ästhet der Art ist, dass er die Abstimmung nach Farbenlehre oder eine Expression durch erweiterte Farbpalette entgegen
    einer Tradition, einer uniformen Gewohnheit oder der Konformität sozialer Erwartungen vorzieht und nicht zuletzt beherrscht.

    Was tradiert wird und was nicht, ist kategorisch nur eingeschränkt von Gesichtspunkten der Ästhetik abhängig. Insbesondere hängt es nicht von einem möglicherweise allgemeingültigen Verständnis basierend auf einer Farbenlehre und auch nicht davon ab, was dir oder einem bestimmten Dritten als "normal" erscheint.
    An sich misfällt mir z.B. die Wirkung der Farbkombination Schwarz und mittleres bis helles Blau selbstredend ebenfalls.

    Aus solchen Gründen beschäftigen doch Fragen um das Zustandekommen sartorialer Erscheinungen und Begebenheiten wie in diesem Thread- diese und deren Persistenz sind nicht stetig ad hoc selbsterklärend und deren Legitimität unterliegt regelmäßig (z.B historisch) ausgelegter Überprüfung.

    Ich sehe natürlich, dass du den Leser häufig animierst; die hier vorliegende Frage hat es mir jedoch angetan.
    Vielleicht kann ich mich einer Antwort annähern:

    Eine Tradition kann auf Pragmatismus bei der Herstellung zurückgehen- vorausgesetzt es sind Lederschuhe:
    Die Färbungen waren mit keinem Metall in gleicher Weise charakteristisch wie eine "Eisensalzfärbung". Durch Behandeln des lohgaren Leders mit Eisensalzlösungen erreichte man eine tiefe Schwarzfärbung (Eisenschwärze, alle klassischen Gerbstoffe geben mit Eisensalzlösungen dunkle, entweder blauschwarze oder blaugrüne Färbungen ab.)
    Um diesbezügle Farbverfälschungen zu umgehen mussten nicht nur Rohstoffe wie Sumach frei von Eisen sein, sondern auch Rohrleitungen in Gerbereien sollten "aus dem gleichen Grund aus Kupfer sein, desgleichen Beschläge jeder Art, die mit Gerbbrühen in Berührung kommen können" (Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation Max Bergmann 1931).
    Natürlich finden sich antike Schuhe aus anderen Materialien als Leder- dann jedoch folgerichtig vermehrt in anderen Farben.

    Anschließen könnte man "no brown in town": Ein Schuh, den man nicht praktisch in homogener Farbe halten konnte, sprich schwärzen könnte, vermag nicht einem gepflegten Erscheinungsbild zu entsprechen.

    Spiegel der Gesellschaft:
    Es scheint eine repetitive übertragbare Erscheinung geben wie nachfolgend geschildert.
    Insbesondere etwa mit der Jahrhundertwende 1800 hat man sich äußerlich von der vorangehenden Aristokratie abgrenzen wollen, ohne den Status auf die Art zu zeigen wie einst gebräuchlich. Auch wenn in erster Übergangszeit von Konfrontation zwischen Tradition und Wandel zumindest sowohl Oberbekleidung als auch Kopfbedeckungen noch farbenstark ausfallen konnten (das wäre übrigens gekleideter und formeller), so scheint die meiste Farbe ziemlich schnell geschwunden zu sein - wohl eine gewisse Reflexion von Egalität zu einer Gesellschaftstauglichkeit.

    Farben sind definitiv nicht per se simpler Ausdruck von Individualität.

    Dass ein Wechsel von Farbe Richtung entsättigt/Graustufe respektive von Brokat zu blankem Tuch mehr Einblick in das private Ich böte mag sein- einem umfänglichen Ausdruck durch Kleidung ist es jedoch genau deshalb nicht zuträglich.
    Nun, es ist gleichfalls eine monetäre Frage und Farbe konnte teuer sein.


    Um ein Gentlemangehabe um Formalitätsgrade ganz an den Rand spießbürgerlicher Mauern zu bringen:
    farbenstark kann das wahre "formal" sein- in einer nicht so ganz egalitären Gesellschaft also sowieso.

    Wenn Strümpfe und deren Farbe (vor der Krawatte) gerne zum Ausdruck des Gemüts oder Status genutzt wurden und vermehrt werden, warum sollte der Schuh allzusehr fernab liegen.

    Du hast durch die grünen Longwing Oxfords den Lesern einen schönen kontemporär nahbaren Weg aufgezeigt mit einem bemerkenswert vielseitigen Modell. Ich wünsche dir viel Freude daran.

    In gefärbtem Crustleder etwa nutze ich verschiedene Paare.

    Schmuck ist betreffend eines Themas, bezüglich dessen der Mann heute (auch) gerne wollte, sich jedoch häufig und schnell zurecht unsicher fühlt. Eine Selbstverständlichkeit ist heute diesbezüglich rar gesät.

    Z.B. im Schmuckmuseum Pforzheim sind so einige Beispiele von händischer Gravur und Ziselur ausgestellt. In Dresden finden sich auch interessante Beispiele an feiner Emaillearbeit einschl. o.g. Bearbeitung von Waffen u.s.w. .

    Ich führe es an, weil auch heutiger Schmuck solche händische (Metall-)Bearbeitung im guten Fall aufzeigt- sie ist nicht nur museal. Tatsächlich gibt es das aus Italien (u.A. darauf achten, dass nicht nur etwa ein elektrischer Dremel für eine Oberflächenberarbeitung eingesetzt wurde oder es gar nur Guss ist).

    Als einen gröbsten Anhaltspunkt bezüglich angesprochener Herrenringen könnte man global von etwa regelmäßigen 18 Gramm Gewicht sprechen mit gutem Potential nach oben. Bei bereits genutzten "durchgeerbten" Ringen ist eine - wenn überhaupt einst vorhandene- Ziselierarbeit in den meisten Fällen bereits abgetragen. In dem Bereich gibt es nur wenige spezialisierte Händler mit überdies respektablen Preisen angesichts eines Gebrauchtschmuckstücks.

    Wenn ich mich nicht Irre, haben die, die in diesem meinetwegen klassischen Sinne Schmuck konnten in DE mittlerweile dicht gemacht. "Juwelen" sind nunmal im Regelfall ein Vermögen wert und kosten entsprechend. Das sieht man solchen Stücken an und, diese nicht zu "laut" wirken zu lassen, bedarf zuvorderst einer wahren Selbstverständlichkeit.

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