Mir kam vor ein paar Tagen die Idee Artikel, die in dem Buch aus dem Jahr 1989 als das Beste vom Besten angesehen wurden,
hier in loser Reihenfolge vorzustellen und mit dem aktuellen Angebot zu vergleichen.
A wie Armbanduhr
Um es vorwegzunehmen: Die Wahl der besten Armbanduhr bedeutete für die Autoren eine Entscheidung zwischen Technik,
Preis, Design, Geschichte und Bedeutung.
All diese Kriterien wurden schließlich beiseite gefegt zugunsten der Beantwortung der Fragen:
Welche Uhr hat am besten alle Modeströmungen unverändert überstanden und wird heute noch in derselben Form hergestellt
wie zu Beginn unseres Armbanduhrenjahrhunderts?
Und: Welche Uhr wird aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahrzehnten unverändert bleiben?
Die beste Armbanduhr ist demnach das Modell Tank der Firma Cartier.
Und wie sieht's heute aus?
Patek Philippe brachte den Uhrenmarkt anläßlich ihres Firmenjubiläums kurz nach Erscheinen des Buches kräftig in Schwung.
Ein Trend zur Grande Complication?
Oder wieder zurück zum schlichten Erscheinungsbild mit ihrer Grundfunktion die Zeit anzuzeigen?
Bademantel
Im Text gerieten die Begriffe Bade- und Morgenmantel etwas durcheinander, der Lounge Gown [Hausmantel]
wurde gar nicht erst explizit angesprochen.
Was den Schnitt betrifft, so hat der beste aller Bademäntel einen Schalkragen und große, aufgesetzte Taschen,
er ist knöchellang und wird durch eine Seidenkordel zusammengehalten.
Hergestellt und verkauft wird er von der Firma Pratesi, ist nicht als Frottee gewebt sondern hat das typische Waffeldesign.
Heutzutage werden in der Umgangssprache Haus-, Morgen- und Bademantel gleichgesetzt und schon gar nicht zwischen
Morgen- und Hausmantel, dessen schwererer und wärmender Ausführung, unterschieden.
Der Morgenmantel lehnt sich beim Stoff sehr stark an den Schlafanzug an und ist meist aus Baumwolle oder Seide.
Der Hausmantel dagegen ist schwerer und hält wärmer; er hat einen mehrlagigen Schalkragen und ist aus representativen
Stoffen wie schwerer Seide, Baumwolle oder gar aus Cashmere genäht.
Bademäntel sind grundsätzlich aus Baumwolle wegen der Feuchtigkeitsaufnahme aber nicht zwingend aus Frottee hergestellt.
Das Waffeldesign kennt auch kaum noch jemand...[die Firma Pratesi habe ich bereits vorgestellt] sondern nur noch
die ganz einfachen Modelle aus Baumwollfrottee, dabei hatte Hanro sehr schöne Modelle im Angebot mit Frottee innen
und bunt gemustertem Baumwollstoff außen.
Blazerknöpfe
...Nun - bei Gold wäre ein Mehr auch ein Zuviel.
Bei den üblichen Messingknöpfen gilt:
Ohne Emblem müssen sie flach sein, mit Emblem leicht gewölbt.
Der beste aller Blazerknöpfe ist demnach der ungeschmückte falche Button aus Gold. Was vielen nicht gefällt und auch zu teuer ist.
Aber was die Embleme betrifft, sol gelten da noch strengere Regeln einer ornamentierten Schlichtheit. Oder wie Paul Kreers in seinem Buch "A gentleman's Wardrobe" schreibt:
Man trägt entweder Militär-, Klub- oder Universitätswappen."...
Die Spitze des Snobismus sind die Buttons der Kaiserlichen (heute Kieler) Yachtclubs, gefolgt vom Norddeutschen Regattaverein Hamburg (NRV),und den Reedereien Laeisz und Hamburg-Süd.
Einziger nichthanseatischer Knopf mit Stil:
der des Eagle Club im schweizerischen Gstaad.
Wer es etwas schlicht mag, trägt mattiertes Silber, und wen der Uniformcharakter stört, der läßt sich die durchaus akzeptablen Hornknöpfe annähen.
Perlmuttknöpfe wären auch noch eine Alternative, dezenter, seltener zu bekommen aber sehr empfindlich (Bruchgefahr).
Im Übrigen erinnert das Thema Embleme stark an die Problematik der Krawattendesigns mit Streifen und Symbolen.
Zu empfehlen ist daher das Buch Ties of Distincton von Mr. Sells.
http://www.bestofbest-mode.com/showthread.php…ristopher-Sells
