Posts by Mikesch

    Ist "Pre-loved" nicht einfach die neue "Fast Fashion"? Billig, qualitativ nicht so schlecht und man kann es aufgrund des Preises entweder entsorgen wie H&M oder einfach weiterverkaufen?

    Auf Vinted braucht man etwas Geduld und muss auch wissen, wie man sucht. Gerade Italiener und Franzosen geben sich wenig Mühe und sparen mit Informationen.

    Zu Calze Sabas: Ich finde es schade, wenn gute Hersteller verschwinden, denn es kommen ja keine neuen nach und übrig bleibt meistens auch nur der bescheidene Rest. Da kommt natürlich auch die Frage auf, warum man niemanden findet, der den Laden übernimmt. Klar, Italien hat massive demographische Probleme und die Arbeit ist sicher nicht sehr sexy, aber andere Jobs sind sicher wesentlich unattraktiver.

    Teeka hat genau erfasst, was ich meine. Die haben bei wenigen Leuten einen wahnsinnigen Aufwand betrieben, stundenlang via WhatsApp kommuniziert, Probeschuhe angefertigt, Leute bei sich zuhause empfangen, Schuhe verbessert und nochmal mehr. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich das gelohnt hat und die Leute aus Dankbarkeit alle noch Kunden sind. Die Marken sind als Reiseziel jetzt auch nicht so das Highlight, als das ich dort wegen ein paar Schuhen hinfahren würde. Ein Urlaubstag (Übernachtung, Essen, Transport..) kostet ja auch Geld, das muss man ja theoretisch auf die Schuhe draufschlagen, wenn ich extra dorthin fahre. Wann warst du denn das letzt mal dort? Oder wie oft schon?

    Die Schuhe gefallen mir alle nicht, Ripani, de Fumo oder Chippiani(?), ich sehe da keinen großen Unterschied. Einzig Bontoni sticht in der Region deutlich hervor, aber die kosten halt auch wesentlich mehr. Da gibt es in Italien stilistisch wesentlich attraktivere Anebote, wenn auch nicht für den Preis.

    Ich war neulich erst wieder in Paris und wenn man jetzt nicht das Mini-Budget hat, gibt es wohl keine Stadt in Europa, in der man mehr Geschäfte und Hersteller zur Auswahl hat. Stilstisch können die Italiener einfach nicht mit EG, JL, Weston, Aubercy etc. mithalten.

    Dein Engagement in allen Ehren, aber glaubst du der Aufwand hat sich für die Italiener gelohnt? Bei dem Gezeigten im SM hatte ich eher den Eindruck, dass man nicht so sehr nachrechnen sollte und das eher auf Basis von Selbstausbeutung betrieben wird. Die Schuhe sind für mich den Aufwand ehrlich gesagt nicht wert, da kann man eine Reise nach Paris machen und sich durch die verschiedenen Hersteller und ihre Leisten probieren, am Ende wird das Ergebnis vergleichbar sein. Ich habe neulich mal ein paar der De Fumo-Vollmaßschuhe gesehen, das war schon harter Durchschnitt.

    Der neue Dicord-Server ist bereits im Abgesang und ein neues Forum nicht in Sicht. Scheint als ob das deutsche Stilnetz einen kurzen und schnellen Tod stirbt.

    Schließen sie jetzt nur den Online-Shop oder den ganzen Laden? Wird leider nicht deutlich.

    Hast du dir mal die "Gebrauchtseiten" angeschaut? Da ist nichts gebraucht, Neuware in wahnsinnigen Mengen und zu ebensolchen Preisen. Warum soll ich meine Kohle in einen Laden mit nicht vorhanderner Beratung schleppen, wenn ich das Zeug dort quasi hinterhergeworfen bekomme? Ich habe diesen Winter 4 Strickteile über "Gebrauchtseiten" gekauft, alle neu mit Etikett, zu einer Summe für die ich zum OVP keinen halben Pulli bekäme. Das waren Teile in gängigen Farben (dunkelblau, beige und hellgrau) und Schnitten, keine Resterampe. Dazu einen Fay Daunenparka, dessen Preis ich selbst kaum glauben konnte. Der Typ war froh, dass er das Teil überhaupt losgeworden ist.

    Der Plunder wird jedes Jahre teurer und nicht besser, schöner oder sonstwas. Kürzlich wurden auf eBay drei aktuelle John Lobb-Modelle versteigert. Keine Seconds, kein hässlicher Schrott, ein Stiefel, ein Loafer und ein Oxofrd, Neupreise irgendwo zwischen 1400€ und 2000€. Keiner hat mehr als 600€ gebracht und der teuerste wurde nochmal angeboten.

    Bei der Aktion 2015 wurde auch durch den unsouveränen Umgang seitens des Betreibers und der Nutzer viel kaputt gemacht, dass in der Gemeinschaft nie wieder aufgeholt und neu aufgebaut werden konnte. Das hätte man auch einfach durch Dialog moderieren und weglächeln können, aber die Deutschen mussten ihrem Ruf als humorlose Regelfetischisten wieder alle Ehre machen. Es wäre vollkommen ausreichend gewesen die Leute zu sperren und das Forum mal kurz für Neuregistrierungen zu schließen bzw. die bildintensiven Bereiche nur für Teilnehmer zu öffnen, aber statt dann einfach mal über den Dingen zu stehen und es laufen zu lassen, wurde in alle Richtungen ausgeschlagen. Der Ärger ging von einer Handvoll Leuten aus und einer ist jetzt auch wieder dabei, wobei Nummer 2 und 3 sicher auch schon da sind. Mal schauen, wie lange es diesmal gut geht.

    Was man sich nun von Discord erhofft, verstehe ich auch nicht. Das ist wie ein großer Chatroom aufgebaut und dementsprechend ist die Halbwertszeit. Wenn dann immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden, wird es sich auch wieder auflösen und sich die User Schritt für Schritt verabschieden. Das Stilmagazin war auch immer auf User von Außen angewiesen, die das Forum über eine Suche gefunden haben, das fällt nun fast komplett raus.

    Nö, darum geht es mir aber auch nicht. Außerdem habe ich das alles vor ein paar Jahren schonmal in ähnlicher Form geschrieben, einfach auch zur persönlichen Einordnung. Mit dem Ende des Stilforums geht in Deutschland auch eine Ära zu Ende, die mit Dailyshoes und dem GQ-Forum begann, zwischenzeitlich mit mehreren Foren (Style and the Man, Men's Label, News about Shoes, etc.) ihren Höhepunkt hatte und von der jetzt nur noch das Stilmagazin übrig geblieben ist. Keines dieser Foren ist heute noch einsehbar und die Beiträge höchstwahrscheinlich verloren. Hier sind mMn nicht nur simple Beiträge, sondern auch Zeugnisse verloren gegangen, die jeweils Kinder ihrer Zeit, aber auch Nutzer bzw. verschiedener Generationen von ihnen waren. Nun sehe ich das ganze relativ nüchtern, denn hier geht es um ein schnödes Hobby und die Mode wird sich immer ändern, was viele alte Beiträge unbrauchbar gemacht hat, aber es sind halt auch ein paar Informationen und Anekdoten von ehemaligen, erfahrenen Nutzern dabei, die nun für alle verloren gehen und entweder neu verfasst werden müssen oder weg sind.

    Das Ding war die letzten Jahre ein unmoderierter Saftladen, in dem es immer wieder die gleiche Konflikte gab, sobald auch nur ein Ansatz von Politk oder eine etwas kontroversere Diskussion aufkam. Die Reaktion seitens des Inhabers? Löschorgie und beleidigte Leberwurst, dazu haben sich wieder ein paar Flaschen samt gelöschten Beiträgen wie eingeschnappte Kleinkinder verabschiedet. Goldene Zeiten? Das war vor über zehn Jahren, danach wurde es auch alles zu groß und mangelde Konsequenz ohne kompetente Moderation wird in Foren sofort bestraft.

    Als User der ersten Stunde konnte man schnell merken, dass das deutschsprachige Stilnetz von sehr armen Charakteren dominiert wird, die in ihrem Leben wohl recht wenig am laufen haben und ihre lächerlichen Kleinkriege samt notorischer Besserwisserei nun endlich online mit aller Welt austragen konnten, statt lediglich die armen Schweine in ihrer Umgebung zu behelligen. Bei Manchem frage ich mich bis heute, wie er morgens nach dem Aufwachen das Klo findet und auch sonst durchs Leben kommt, Lesekompetenz eines Kleinkindes und Sozialverhalten auf ähnlichem Altersniveau. Kommt wahrscheinlich vom ewigen nach oben buckeln und nach unten treten, während den Leuten in ihren kleinen Mietwohnungen eingesperrt sind. Für tiefere küchenpsychologische Analysen verweise ich auf Experten wie bluesman oder Newton.

    Mir ist natürlich auch klar, dass es in Deutschland quasi unmöglich ist ein Forum zu betreiben, dass auf externe Inhalte baut, Urheberrecht und leeren Anwaltsdrohungen sei Dank. Sobald einem auch nur der geringste Beitrag gegen den Strich geht, wird auf Teufel komm raus mit allem gedroht von dem man sich das passende Ergebnis erhofft. Dazu kommen Blutsauger und Trolle, die sich jeweils auf ihre Art bereichern wollen und nur Scherbenhaufen oder Duftwolken zurücklassen.

    Ich finde es gut, dass dieses Elend endlich ein Ende findet. Die Versuche es anderswo neu zu beleben, sind doch ohnehin zum Scheitern verurteilt. Wenn es von vorne losgeht, werden doch nur wieder die verloren geglaubten Deppen aus ihren (österreichischen) Löchern kriechen und für Stunk sorgen. Ein Blick in das aktuelle Forum riecht doch aus um zu erkennen, was für bemitleidenswerte Gestalten sich dort rumtrieben. Wenn sich selbst solche Oberlehrer wie bluesman oder Kleingeister wie der hanseatische Bauarbeiter verabschieden, sollte doch auch der Letzte merken, dass die Reise zu Ende geht. Wenn ein Forum, dass von Bildern lebt nur noch ein Ramsch- und Laberladen ist, in dem jeder seinen alten Schrott anbietet und den coolen Erwachsenen spielt, kann man nur noch den Stecker ziehen.

    Der durchschnittliche User bewertet alles aus einer Kosten-Nutzen-Position heraus. Ist guter Strick toll? Ja, aber März tut es auch. Sind hochwertige Schuhe toll? Ja, aber Shoepassion reicht. Sind Maßanzüge toll? Ja, aber SuSu von der Stange reicht. Sieht man trotzdem wie von italienischen Nobelschneider angekleidet? Nein, nichtmal wie die Sparvariante davon, aber ist ja auch egal, man redet es sich schön und es sieht ja eh keiner, die anderen sind zum Glück noch blinder. Von weniger sichbaren Dingen wie Socken, Unterwäsche und anderen Dingen würde ich nichmal anfangen, da tut es H&M. Man ist zwar gerne gut gekleidet und möchte etwas aus der grauen Masser herausstechen, aber Kleidung ist in der Regel Verbauchsware mit geringem Widerverkaufswert und der jährliche Familienurlaub am Gardasee will ja auch finanziert werdem. Das ist ja auch der Grund warum du in einem Forum mehr 5000€ Uhren als 5000€ Anzüge findest, die redet man sich als "investment pieces" schön. Hinzu kommt, dass viele keinen Stil und Anspruch mehr haben, egal in welchem Bereich. Schön gekleidet zu sein ohne Anspruch und Niveau ist aber eine Verkleidung und nicht autentisch. Die Geschmäcker sind heute nicht mehr von Vorbildern anerzogen, sondern werden trainiert und angeeignet, egal ob es zu einem passt oder nicht. Eine meiner unterhaltsamsten Begenungen war hier mit einem sehr bekannten Herren des Stilnetzes, der sich sehr gut auf die eigene Vermarktung, Urban würde wohl Inszenierung sagen, versteht. Als er den Mund aufmachte, war ich doch ein wenig überrascht, denn da kam sehr wenig mit Substanz. Kurz gesagt, ich kenne Feldwegspfützen mit mehr Tiefgang, aber hey, die Bilder sind immer sehr schön. Das gilt ja auch für alle Influencer der deutschen Stilnetzes wie Justus Hansen oder Ben Bernschneider, mittelmäßig verkleidete Dünnbrettbohrer die anderen ahnungslosen Milchbubis meinen zeigen zu müssen, wo der Frosch die Locken hat. Sieht leider dermaßen bescheiden aus, dass selbst SuSu sich davon distanzieren würde, wenn sie es müssten.

    Klingt für mich ein wenig danach, als wenn die Kundschaft in den letzten Jahren, vermehrt nur noch zu Zeiten der massiven Preisnachlässe eingekauft hat. Ist ja alles so schön messbar geworden - online.

    Ich finde es in Ordnung, wenn jemand bei dieser permanenten Selbstkasteiung der Branche nicht mehr mitgehen mag, aber wen juckt's, wenn es alle anderen dann weiterhin tun ?

    Eine Wort - Drechslerei wie "verantwortungsvolles Luxusverständnis" muss einem erstmal in den Sinn kommen.

    Aber immerhin werden sie dann Pioniere sein !

    Definitiv, der Sale läuft diese Saison quasi schon seit dem Black Friday und es ist immer noch ordentlich Ware verfügbar.

    Ich finde die Selbstdarstellung einfach unterhaltsam. Die Ankündigungen der jüngeren Zeit "We’re moving soon - let’s start the new type of shop! The showroom is intended to be a club for stylish people and a step for the next generation" oder "New Location for a new lifestyle with the best sartorial brands for our friends!" sind halt auch irgendwie so ein bisschen zum fremdschämen lustig.

    Bis Urban das Thema der Ladengeschäfte angesprochen hat, hatte ich da nie wirklich darauf geachtet, jetzt bin ich fanzinierter Instagram-Follower. Jondral hat ja nur zwei Öffnungstagepro Woche, seine Konkurrenz aus dem Hause Möller oder Concilio dagegen normale Öffnungszeiten. Als an Herrenkleidung interessierter Mensch finde ich es natürlich auch interessant zu sehen, wie sich die Konzepte weiterentwickeln. Jondral geht jetzt einen anderen Weg, den Waltemode aus Bensheim auch im Blick hatte, eher so in die Richtung eines reinen Bestellgeschäfts. Die Preisentwicklung seiner Ware war teilweise phänomenal, dass will ich mir gerade bei Konfektion auch nicht mehr leisten.

    Grausig. Die ganze Ankündigung ist schlecht formuliert. Sie ist allerdings auch losgelöst vom Sortiment, das ich noch nicht kannte. Ich habe den Abverkauf für eine kleine Bestellung genutzt.

    Von meiner Bestellung ging erneut fast alles wieder alles zurück, teilweise komische Passformen und Qualität. Einige Dinge auf die ich spekuliert hatte, sind auch früher weggegangen.

    Auf YouTube gibt es tausende Videos mit irgendwelchen Tests und bei mir blieb da immer hängen, dass die alle irgendwelche Schwächen haben. Man kann die Maschinen oft nicht testen oder die Geschäfte haben maximal eine oder zwei selbst in Gebrauch bzw. man muss die Zubereitung dann noch lernen, da finde ich es schwer eine Entscheidung zu treffen. Weitere Faktoren wie die Mühle oder der Kaffee sind da noch nichtmal berücksichtigt.

    Die Kosten kann ich nicht einschätzen, aber wenn ich mir meine letzten Bestellungen anschaue, liege ich sicher bei einer Retourenquote von 80%. Kannst mal erklären, warum Retouren soviel kosten?

    Die letzte These finde ich etwas gewagt bzw. würde sie nur unter Einschränkung teilen. Konfektionsware ist erstmal relativ universell und im hochpreisigen Bereich würde ich davon ausgehen, dass die Kunden die Ware ansatzweise kennen und nur die Größe ein Unsicherheitsfaktor ist. Ein Grund warum ich, gerade auch bei bei Jondral, so viel zurückschicke, sind die extremen Unterschiede bei den Konfektionsgrößen. In Fedeli hatte ich immer eine 56, aber bei Jondral ist mir selbst 58 viel zu klein bzw. zu schmal und kurz. Kaufe ich nun im Sale, fällt die Bestellmenge größer aus, da ich das "Schnäppchen" natrülich nicht verpassen will. Mittlwerweile habe ich draus gelernt und kaufe bei Fedeli direkt (online oder vor Ort). Viele Händler die online genagen sind, bringen immer wieder den Umstand vor, dass es ihnen hilft mehr zu verkaufen und auch totes Lager zu vermeiden, was ich nachvollziehen kann. Bei Produkten die eine echte Beratung und Anspassung verlangen würde ich dir zustimmen.

    Warum sollte er auch? Wer seine Lieferanten verheimlicht, tut dies weil seine Aufschläge so groß sind, dass es sonst schnell peinlich werden würde. Niemand will hören, dass er viel zu viel bezahlt und es seinen exklusiven grünen Kaschmirschal mit Label auch für nun Fuffi gäbe. Den Hersteller der Mützen des Londonder Hutmachers Lock & Co. kann man online finden und die Preisunterschiede sind schwindelerregend. Ist bei Drake's London ja ählich, die verkaufen ihre Sachen mit mehrern 100%-Aufschlag. Wir wissen ja trotzdem alle, dass die Menge an Produzenten in einem bestimmten Produltbereich bereich eher überschaubar ist.

    Der Shop war lange relativ übersichtlich und das Angebot wirkte überlegt zusammengestellt und aufeinander aufbauend. Später wurde er dann massiv aufgebläht und viele Hersteller decken gefühlt den gleichen Bereich (5x Lederjacken, 6x Jacken & Mäntel,...) ab, wobei man auch abgewertet und Volumenhersteller wie William Lockie oder Fay ins Programm genommen hat. Vielleicht geht man zum Ursprung zurück und setzt eher auf Marken mit dauerhaftem Agebot ohne Reduktionen, alternativ werden nur noch Trunk Shows veranstaltet. Es scheint in letzter Zeit alles ziemlich lustlos und die Liebe fürs Detail fehlt. Sobs in Köln hingegen zieht das ganze relativ nüchtern auf und setzt auf Zurückhaltung.

    Generell scheint es nur noch Richtung hochpreisig zu gehen, egal wo man hinschaut. Ich kann mich noch an die Untersuchungen erinnern, die dies vorhergesagt haben, aber glauben wollte ich es nicht so recht, mittlerweile ist es so weit. Der Markt wird hier auch immer weiter schrumpfen, nicht zuletzt weil sich der Stil geändert hat und die Ladeninhaber auch immer älter werden.

    Das PLV-Forum hat sich in den letzten Tagen wieder selbst übertroffen. Warum ich beim deutsch-japanischen Italiener, italienisch-japanischen Deutschen oder deutsch-italienischen Japaner, ich bin da immer sehr verwirrt, mehr Geld als anderswo liegen lassen soll, verstehe ich auch nicht. Label draufpappen und mit Aufschlag verkaufen, ist für mich keinen Aufschlag wert. Würden die in D oder zumindest in einer eigenen Firma produzieren, sähe das natürlich anders aus.

    Diese Nachricht der Firma Jondral hatte ich heute in meinem Postfach. Die meisten kennen den hochpreisigen Shop wahrscheinlich durch die halbjährlichen, massiven Reduktionen von bis zu 70% um wahlweise Sommer- oder Winterware an den Mann zu bringen. Die deutlich gestiegenen Preise der vergangenen Saisons dürften vielen auch nicht entgangen sein und man hatte meinem Eindruck nach Probleme die stark ausgebaute Produktpalette loszuwerden. Der Markt für bestimmte Produkte dürfte in Deutschland auch überschaubar sein und vielleicht auch übersättigt. Urban beschrieb ihn ja gerne als colorful & pictoresque und nun scheint ein deutlicher Schnitt zu kommen, zumal die Tochter als treibende Kraft das elterliche Geschäft ebenfalls verlassen hat. Ich bin gespannt, in welche Richtung es gehen wird. Was meint ihr?


    Lieber Kunde,

    in einer Ära des Wandels möchten wir mehr als bloße Beobachter sein; wir möchten den Fortschritt aktiv Gestalten.

    Unser anstehender Winter Sale markiert einen Wendepunkt, der unsere Haltung und unsere Werte widerspiegelt: Es wird der letzte Sale dieser Art sein.

    Wir haben uns entschieden, von den hohen Preisnachlässen und Volumina im Sale abzurücken.

    Diese Entscheidung spiegelt nicht nur unseren Respekt vor dem Zeitgeist, sondern auch unsere Wertschätzung für die Qualität und Exklusivität unserer Ware wieder.

    Wir stehen für nachhaltigen Luxus, der nicht von Massenkonsum geprägt ist – und letzteren möchten wir nicht mehr fördern.

    Der kommende Sale ist daher die letzte außergewöhnliche Gelegenheit dieser Art – ein Tribut an die Vergangenheit, während wir mutig in eine Zukunft schreiten, die von Nachhaltigkeit, Qualität und bewusstem Konsum geprägt ist.

    Nutzen Sie diese Chance, bevor wir mit der kommenden Saison unsere Sale-Strategie grundlegend erneuern und unseren Weg als Pioniere eines neuen, verantwortungsvollen Luxusverständnisses weitergehen.

    P.S. Es wird auch noch weitere Veränderungen geben, aber dazu später mehr...

    Ich fand die Diskussionen der vergangenen Tage eigentlich sehr interessant, bestätigen sie doch meine These, dass Schuhen über einem bestimmten Preisniveau ein geringer Stellenwert beigemessen wird. Wenn selbst der Durschnittsuser eines Stilforums nicht gewillt ist mehr als 500€ für ein Paar Schuhe auszugeben, kann man sich die Zukunft der Branche leicht vorstellen. Ähnlich wie bei Kleidung zeigt sich schnell, dass es zwischen den Dingen zwar Überschneidungen gibt, aber die Breitschaft in alles gleich zu investieren gering ist. Oma bluesy lässt zwar gerne 5k beim Schneider liegen, aber wehe die Treter kosten mehr als Vass.

    Uhren sind komplett uninteressant. Die haute horlogerie mag ihre Berechtigung haben, aber alles darunter ist massenproduzierte Verbauchsware, die höchstens als Designobjekt bzw. Schmuck interessant ist. Wenn der zentrale Teil eines Hobby daraus besteht meine Kredikarte beim Juwelier durch das Kartenlesegerät zu ziehen, ist das für mich zudem kein Hobby.

    Schau mal nach dem Buch "Dressing the Man" von Alan Flusser, da finden sich gute Grundlagen. Sein Fokus liegt allerdings auf einer klassichen Herrengarderobe, die bis Ende der 00er, Anfang der 2010er Jahre verbeitet war.

    Du versucht etwas zu rationalisieren, dass sehr subjektiv ist. Stil hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab, dass man ihn kaum in eine handvoll Regeln pressen kann. Es spielen Faktoren wie Teint, Körpergröße und Form, Haarfarbe eine Rolle, ebenso der das Alter, der eigene Auftritt, die Körperhaltung und die Lebensumstände. Darauf aufbauend die verschiedenen Schnitte und Passformen, eher italienisch (schlanker und weniger steiff) , englisch (weiter, aber sturkturierter) oder vielleicht ein Mittelding. Dazu die unterschiedlichen Texturen von Stoffen, die sich ergänzen können (Tweed und Flanell) oder gegeneinander arbeiten (Glatte Baumwolle und rauhe Wollstoffe). Bei den Schuhen geht es dann um verschiedene Leisten und Formen, mit oder ohne Patina.

    Wenn du in den sozialen Medien unterwegs bist, kannst du auf Instagram mal nach Konten wie Suits Times, Mark Cho und der ganze Armoury Anhang, Drake's London, Simon Cromton/Permanent Style, Sartorial Notes suchen und dich zu vielen anderen durchklicken. Dort wird eine unheimliche Bandbreiten an verschiedenen Kombinationen, Stilen, Typen und mehr mehr dargetellt, dass sich für jeden was finden sollte. Nur nicht vergessen, dass die dortigen Herren ihre Sachen nicht bezahlen müssen.

    Dieses Forum ist für solche Fragen eher ungeeignet, da Urban keinen gesteigerten wert auf solche Dinge legt, sondern eher Faktoren wie Produktqualität, Machart oder Herkunft im Fokus hat. Stil spielt hier immer eine nachgeordnete Rolle.

    Dein Fokus liegt einfach mehr auf dem Produkt und seiner Qualität, als auf dem was man allgemein unter Stil versteht, deswegen eckst du auch oft an. Dir ist es wichtig, dass ein bestimmter Schuhmacher bessere Qualität produziert als ein anderer, aber für den durchschnittlicher Kleidungsliebhaber ist das größtenteils irrelevant. Hier geht es um schnelle Verfügbarkeit und Gefallen, das bedienen einige sehr gut.

    Warum du dich immer an den "Brands" aufhängst, verstehe ich bis heute nicht. Sowas spielt vielleicht in den sozialen Medien eine Rolle, aber in den Kleidungsforen ist die Markenauswahl doch genau deshalb übersichtlich, weil es kaum noch welche gibt die weiträumig verüfgbar sind. Schau doch mal ins Nachbarforum, totale Langeweile. Ein paar Leute mit Maßkleidung ("Bespoke"/MTM) unterschiedlichster Qualität, dahinter dann die SuSu- oder Anton Meyer-Fraktion mit ihrem Durchschnittszeug. Influencer sehe ich da keine (mehr), die (Shibumi, der Stinkerpanscher, Von Amper,...) haben die Nummer lange genug geritten und sich mehrheitlich verabschiedet. Der durchschnittliche Nutzer dort hat doch überhaupt nicht die Mittel oder den Willen teure Dinge zu kaufen, da geht es um brutalstes Mittelmaß, bei allem, aber das bricht halt auch immer mehr weg. Man will halt das Beste mit größtmöglichem Sparfaktor, so funktionier das aber nicht mehr.

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