Mein Kommentar im Stilmagazin als anders designte Mode kommentiert wurde:
In jungen Jahren hatte ich in München einen Termin am späten Nachmittag als der Herr sich in einem Nebenzimmer seines feinen Zwirns entledigte und mit einem Pullover von Jean-Charles de Castelbajac zurück kam und sich für seinen Freizeitlook entschuldigte. Iceberg war damals en vogue und sein Pulli war einfach top!
Selbst konnte ich mir ab und zu ein Teil von Gianfranco Ferré oder Gaultier oder ... leisten; mir stand halt eben nicht alles, was mir an sich gefiel.
Wenn ich mir so manchen Kommentar über die aktuellen Kollektionen durchlese, eigentlich bei den meisten, dann bin ich doch sehr verwundert und amüsiert über derart sachkundige Kritiken.
D'accord, dass die GQ nicht an ihren Vorgänger Männer Vogue heranreicht, aber etwas Toleranz gegenüber Leuten mit anderen Modeperspektiven und Geschmack wäre vielleicht angebracht.
Statt Roetzel & Allan Flusser einfach mal einen Blick in Young Italian Gentlemen + Gentleman's Style werfen, um selbst vielleicht etwas variabler zu werden beim eigenen Look.
Es ist nicht sonderlich schwer seinen eigenen Stil zu finden wenn man das will - einfach viel Lesen, Modezeitschriften und -bücher, und dabei daran denken oder überlegen warum einem der Look oder das Teil besonders gut gefällt.
Sich die Zeit nehmen entsprechende Geschäfte abzuklappern und vielleicht die Gelegenheit wahrnehmen, sofern die Kaufabsicht konkreter ist, die Sachen anzuprobieren und sich vor dem Spiegel zu betrachten.
Spiegel, ja das sich diese altmodischen Glasscheiben mit deren Hilfe man sich selbst betrachten und auch selbst entscheiden kann ob es einem steht.
Jemanden dabei zu haben, der einen Blick für Mode hat, ist schon mehr als die halbe Miete.
Wer das Glück hat eine Modemesse besuchen zu können, der sollte sich hinein schmuggeln [die meisten sind sogenannte "trade fairs" für Profis],
PITTI UOMO und WHITE sollten leicht zu entern sein.
Die TRANOÏ in Frankreich finde ich sehr interessant - ob sich dort im Gastrobereich immer noch so viele Nachwuchsdesigner aufhalten
wie damals in Paris, kann ich nicht sagen.
Da wird sich schon etwas passendes finden lassen, zumal: Der eigene Geschmack wandelt sich im Laufe der Zeit.
Ein paar Bitten hätte ich noch:
Sich bitte nicht als Engländer, Schotte oder Ire verkleiden und mit Tattersall Shirts und schweren Cords herumlaufen = Spießerklamotten, Verkleidung mit leicht clowneskem Touch.
Nicht im Internet die Meinung von eventuell als Banausen einzustufenden Leuten einholen, es sei denn der zu bewertende Look ist nur für's Netzt gedacht.
Bitte niemals zuerst auf das Preisschild schauen, aber auch die Preise nicht komplett außen vor zu lassen - es muss ja bezahlbar bleiben
Outlet Shopping - ganz heiße Sache! Outlet Center kann man nach meiner eigenen Erfahrung so gut wie vergessen.
Die wenigen Ausnahmen sind die Ausnahmen von der Regel!
Einkaufen im Fabrikverkauf = im Outlet des Herstellers: Das kann sich lohnen, muss es aber nicht! Wenn man zufällig dran vorbei kommt, dann OK,
aber längere Anfahrten lohnen nicht wegen 1 Adresse, meint: Wenn es mehrere sind kann es sich lohnen zumal wenn man variabel und nicht auf einen bestimmten Artikel fixiert ist.
Hier könnte ich noch weitere Bitten notieren...
Das Erste, was Mann heraus finden sollte, sind die Farben, die ihm am besten stehen.
Als Zweites der Schnitt oder das Design, das gut zu einem selbst passt, meint: Schlanke (junge) Männer von 1.90 können fast alles tragen, kleiner Männer wie ich müssen viel mehr darauf achten, dass zwischen Jacke, Hose und Statur eine Harmonie besteht, die dem Auge gefällt.
....Ich mache jetzt mal eine schöpferische Pause, denn es sind zu viele Stichworte, die mir jetzt einfallen...