Die Qualität von Brands und deren Kernkompetenz

  • Oft findet man in Foren Themen über die Qualität von Brands wie reinen Modemarken à la Armani, Versace oder von Luxusbrands wie Vuitton, Chanel
    oder Paul & Shark, Loro Piana, Cucinelli und anderen aus dem Luxusbereich.
    Alle Marken haben eine Kernkompetenz - bei Loro Piana ist dies die Rohmaterialbeschaffung von Cashmere, Merino und Vicuña,
    bei Vuitton ist es die Lederverarbeitung und das gummierte Leinen....
    - es klappt nicht so recht mit dem Schreiben... die Erkältung...:timeout:

  • Bei Louis Vuitton widerspreche ich mal, es war einmal die Kernkompetenz. Die Qualität ist mittlerweile so schlecht das es nur noch ein überteuertes Fashion brand ist. Meine Frau hat noch alte Taschen von LV die wirklich hervorragend sind aber die heutigen Ausführungen sind mies, eine Ex-Kollegin von mir hatte alles von LV. Die Portmonees haben gerade mal (bei normaler Nutzung) 2 Jahre gehalten. Das ist ein Witz.

    Leider ist es bei vielen Brands (die wirkliche Hersteller sind) so das man merkt das Geld gespart werden kann. Sprich die Produktionskosten werden deutlich gekürzt und Preise (meist) angehoben. Letztlich ist es nur das Brand welches noch den Umsatz zieht aber nicht mehr die Qualität. Bestes Beispiel ist der Rücklauf Punkto Qualität bei Ralph Lauren. Kein Vergleich mit der Ware von vor 20+ Jahren.

    Ansonsten gute Idee mit dieser Unterteilung denn sie trifft es voll!

  • Ein neuer Anlauf...

    Die Kernkompetenz der Marken liegt in ihren Ursprüngen, in den Erzeugnissen deretwegen sie gegründet wurden.
    Bei Loro Piana die Spinnerei von Garnen, das Weben und Textilengeneering.
    Ähnlich bei Zegna, einer Firma aus dem Piemont, die bis Ende der siebziger Jahre ausschließlich Stoffe gewebt hatte und danach auch Herrenoberbekleidung herstellte.Durch den Zukauf der Firma Diva Cravatte und eventl. Orsini erwarb Zegna seine Krawattenkompetenz.

    Die großen, bekannten Brands wie Loro Piana produzieren ihre Strick- und Stofferzeugnisse selbst, da ihre Kernkompetenz,
    aber z.B. Lederjacken und Accessoires werden nur in den eigenen Designstudios entworfen und von anderen Firmen produziert.
    Anschließend werden die Entwürfe von einer auf Lederjacken spezialisierten Firma die erste Musterkollektion in verschiedenen Größen
    und nach den Vorgaben des Hauses hergestellt.
    Diese werden dann wiederum in den eigenen Studios geprüft und kleinere Änderungen an diesen Modelljacken vorgenommen.
    Nach erfolgreicher Ausschreibung werden die Lederjacken danach von einer darauf spezialisierten Firma hergestellt;
    es kann dabei auch eine andere Firma als die, die die Musterjacken genäht hat, infrage kommen.
    Nach Insiderinformationen gab es im Jahr 2005ff 3 Lederjackenhersteller, die zur Spitzengruppe gezählt wurden und für solche Aufträge,
    die eine erstklassige Qualität voraussetzen, in Betracht kamen.
    Leider konnte ich die Namen dieser 3 Firmen damals nicht in Erfahrung bringen - Insiderwissen.

    Viele dieser sehr guten Hersteller von Taschen, Accessoires, Lederjacken usw. hat es dann in der Wirtschaftskrise 2008 und in den Jahren danach in den Bankrott getrieben, da sie es versäumt hatten sich eigene Markennamen zuzulegen und diese auch zu bewerben.
    Ausbleibende Aufträge ... und schon ist es passiert!
    Viele sehr gute Firmen hat es so dahingerafft, was überaus schade ist, da sie die Spitzenqualitäten produziert haben, für die die großen Brands bekannt sind.
    Einen Lederwarenproduzenten kenne ich noch, der für namhafte Brands produziert.
    Nein - ich möchte seinen Namen nicht hier in diesem Zusammennhang nennen, denn ich bin noch ein Stück weit von grenzdebil entfernt.

    Faktum ist, und das ist das absolut Lustige im Digitalen Bildungs- und Shoppingorbit, wenn die Brand-Babbler
    die Qualität und das Design ihrer Brands über den grünen Klee loben,
    aber nicht wissen, dass diese Teile tatsächlich gar nicht von ihren Favoriten hergestellt wurden sondern von anderen Firmen,
    die teilweise, Mann soll's kaum glauben, ähnliche Artikel unter ihrem eigenen Namen, oft auch in ihrem eigenen Fabrikverkauf, anbieten:
    Gleiche Qualität, andere Farben, ähnliches Design - aber wesentlich günstiger im Preis, und das ohne dass Mann einem Sale hinterher laufen oder in Ebay auf Schnäppchen lungern muss.

    Andererseits wird aber auch umgekehrt mit den Brands getrickst, und das kommt so - machen wir einmal ein total realitätsfremdes Beispiel:
    Ein box-pusher, der in verschiedenen Foren zuerst subversiv und später offenkundig Werbung bei seiner Mitforanten platziert hatte
    kommt auf die Idee sein Sortiment zu erweitern und kauft bei einem bekannten Strumpfstricker eine Serie Socken & Strümpfe ein.
    Alle angebotenen Modelle sind sehr leicht an einem für den Stricker sehr typischen Detail zu erkennen
    trotz angenähter Brandbanderolen aus Pappkarton.
    So weit so gut!
    Klar ist, dass diese "Castello Vinmero Socks" im Digitalen Shopping Orbit exklusiv für die Fans der feinen Herrenbekleidung
    etwas teurer sind als im normalen Einzelhandel, denn immerhin wurden sie ja von ihrem sartorialen Oberguru(s) intensiv beworben und
    ihnen, den Kunden, auch erklärt warum sie nur diese und keine anderen unter ihren sartorialen Buchsen + suits tragen dürfen.
    Stylish, stilvoll, gentleman obligous und ähnliche Vorgaben, Anleitungen und Dummgeschwätz über das, was Herren tragen müssen,
    gibt's ja schließlich nicht umsonst von den fotogenen Vorbetern und box-pushern in Personalunion! Sic!
    Gratis schon, aber nur auf den ersten Blick - oder hast Du schon mal für die Werbung selbst 'ein Geld' bezahlt?
    Später schon, sogar deftig....habe ich mir sagen lassen.

    Nun, die Stilkunde vertreibenden box-pusher sind ja clevere Kerlchen und kennen sich mit dem Geldverdienen aus!
    Zuerst erzählen sie, was ein Mann zu tragen hat, dann verkaufen sie es ihm auch noch aus lauter Gnade und Barmherzigkeit
    nach ihrer geschmackvollen Vorauswahl bei Strumpfstricker und Schlipsmaker - nennen sich damit auch Designer - beim Bestellen.
    Die Kunden sind zufrieden, erkennen die typischen Markenzeichen des bekannten originalen Marken-Qualitäts-Herstellers.

    Nun hat sich der liebe, nette box-pusher mit wohlfeilen Worten und zahlreichen Photosessions, gibt's für ihn genauso wenig gratis
    und irgendeiner muss dafür schließlich zahlen - nur wer? -
    wie die zahlreichen PITTI-Peacock-Shows mit den bezahlten Bildchen - Du erinnerst Dich an picturesque & colorful? -
    na auch egal, wer seinen Schlips als Peniswärmerröhrchen in die Buchse oder sonstwo hinein steckt.

    Nun ja - die Fans + Groupies warten dann im nächsten Frühjahr auf die nächste Socken-Kollektion
    mit den ihnen nunmehr sehr geläufigen Pappendeckelbanderolenaufdruck und
    dürfen sie auch als Limited Edition für bevorzugte stilbeflissene Gentlemen mit dem größeren Portemonaie
    auch käuflich gegen Vorkasse erstehen.
    Nur - so eine Kleinigkeit fehlt nun auf einmal:
    Das typische kleine Erkennungszeichen des Qualitätstrickers, und auch die Zehennaht der feinen Herren-Strümpfe
    sieht ein ganz klein wenig anders aus.
    Das merkt aber garantiert keiner der obersten sartorialen Liga, waren ja noch nie aus einemn außergewöhnlichen Garn oder sonstwie etwas ganz spezielles so wie es der Preis anfangs vermuten ließ...wurden halt vom Sartorialen Stilvollen Oberguru so beworben.
    Aber irgendwie, irgendwas ist nun in der zweiten, dritten Kollektion doch anders!

    Da kommt aber so schnell wirklich und bestimmt keiner drauf, dass so ein fotogener bibliophiler box-pusher Über-Own-Brand-Babbler
    doch still, leise, und ohne das für der Rede wert zu halten, seine Socken nun sonstwo vielleicht noch billiger noch mehr Gewinn....
    DIE MARKE IST DIESELBE!

    So könnte es gewesen sein wäre meine Geschichte nicht vollkommen frei erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen;
    seien es diese, sell oder jene, Käufer oder Verkäufer, ein purer Zufall und garantiert nicht beabsichtigt!

    Einen schönen Abend!

  • Auf den ersten blick scheinen die beiden Themen Kernkompetenz von Marken und Brands recht wenig bis rein gar nichts miteinander zu tun zu haben.
    ABER
    auf den zweiten Blick hin, wenn Mann etwas darüber nachdenkt schon - sie haben sogar vieles gemeinsam!

    Daran, dass ein bekanntes Brand sein Sortiment, seine Kollektion, erweitert und von Spezialisten diese Artikel,
    die außerhalb der eigenen (Kern-) Kompetenz liegen, im genau beschreibenen Auftrag fertigen lässt, ist weiter nichts einzuwenden,
    denn die Qualität stimmt - sie muss stimmen, denn eventuelle Mängel wie die Verwendung von schlechtem Material
    würden auf das gesamte Brandimage ein schlechtes Licht werfen.
    Insofern ist dabei alles im Grünen Bereich.

    Wenn nun die Spezialisten für Lederjacken oder andere -accessoires ähnliche Modelle, vom Design her, vom Leder her usw. direkt an Kunden verkaufen,
    dann ist dagegen auch absolut nichts einzuwenden.
    Dies böte aber ihren Käufern den Vorteil, dass sie diese Waren wesentlich günstiger einkaufen könnten.
    Insofern stimmten Qualität, Leistung und Preis bei diesen weniger bis unbekannten Produzenten,
    aber die Interessenten sind dabei natürlich viel stärker gefordert, denn sie müssen sich mit der Ware auskennen und
    wissen wie sie sie erkennen können,
    um selbstsicher dort einkaufen zu können, also ohne den oder die Einkäufe später zu bereuen!
    Da ist dann nichts mit dem Spruch:
    Da kann man sich auf die Marken-Qualität verlassen! da keine (bekannte) Marke vorhanden aber ggf. die Qualität,
    und nur darauf kommt es an neben dem Design versteht sich, denn ohne Gefallen schlichtweg kein Einkauf.

    Früher gab es bei vielen Damen- und Herrenausstattern sogenannte Hausmarken, Artikel, die der jeweilige Einkäufer der Firma für gut befand,
    die aber von einem relativ unbekannten Produzenten stammten und wesentlich günstiger im Einkauf lagen.
    Daher bot es sich an diese Artikel wie z.B. Cashmerestrick, Schals oder ähnliches unter dem Namen des Einzelhändlers zu verkaufen:
    Die typische Hausmarke, die (früher) immer weit günstiger war als die Kollektionen der bekannten Brands.

    Später wurden dann aus den Hausmarken sogenannte Private Label - Inhalt gleich, Name klingt edler, vornehmer und natürlich teurer.

    Das Internet, der Digitale Shopping Orbit, lockte mit seinen gigantischen Verdienstmöglichkeiten und der leichten Verfügbarkeit von Onlineshops, der eigentlichen Shopsoftware, sehr viele Leute an, die einfach und rasch den schnellen Euro machen wollen.
    Fachlich haben viele von diesen Shop-Neugründern, auch Start-Ups genannt, nichts drauf - weder eine Ausbildung in demjeweiligen Metier noch sich jemals mit versiertem Fachwissen auf ihren Werbeplattformen wie den Foren und Bloggs hervor getan.

    Aber sie haben eine vermeintlich billige Quelle aufgetan wo sie im Normalfall hochpreise Ware sehr billig herbekommen können:
    Schuhe aus China - Schlipse von hier & da - Ledertaschen aus Thailand bzw. Fernost - Strümpfe von irgendeinem Stricker - usw..

    Sie setzen also einen Online-Shop auf, Freunde fotografieren die Artikel, Supporter in den Foren und Gratis-Kunden
    helfen eifrig dabei die angebotenen No-Name-Ware zum recht hohen Preis bekannt zu machen und zu verkaufen.
    Die eigentlichen Hersteller, die Marken, die Herkunft ihrer Ware, verschweigen sie natürlich - es wäre ja sonst zu offenkundig
    welche enormen Aufschläge auf ihren Artikeln drauf sind.
    Die Bewerbung und die jeweiligen Artikelbeschreibung werden selbstredent sehr vollmundig formuliert - nur haben die Texter und
    der jeweilige Shopbetreiber keinerlei oder recht wenig, also kaum FACHWISSEN, versprechen aber das Blaue vom Himmel herunter.
    Die Menthalität von Versicherungsvertretern und Türklinkenputzern....

    Warum aber so viele User sich von bunten Bildchen, picturesque & colorful, und fairytales - die sagenhaften Märchen drum herum
    zum Blindkauf verleiten lassen, ist mir selbst ein großes Rätsel:

    • Hersteller: unbekannt
    • Material und -qualität: unbekannt
    • Verarbeitung: unbekannt, zumal sich die Kaufinteresswenten damit nicht immer (gut) auskennen
    • Design: meist bieder, altbacken, aber selten gut
    • Konstruktion: nicht immer fehlerfrei
    • Herkunft und genaue Warenart sind also unbekannt - Fachkompetenz des box-pushers: zweifelhaft bis nicht gegeben


    Dabei wäre es doch absolut kein Problem die Herkunft der Waren anzugeben und diese exakt und zutreffend zu beschreiben.
    Nun gut - dann müsste der Verkaufspreis im Onlineshop weit niedriger angesetzt werden und genau das ist
    DER SPRINGENDE PUNKT!
    Mal ganz abgesehen davon, dass viele box-pusher das selbst gar nicht schreiben könnten, da keine bis null Ahnung von der Materie.

    Und damit schließt sich der Kreis. :wink:

    P.S.
    Ich habe mir mit diesen wenigen Beiträgen wieder mal jede Menge Freunde für's Leben geschaffen, sowohl unter den box-pushern
    als auch bei den kurzsichtigen Brandaffinen, kurzum: im Digitalen Orbit.
    Aber das stört mich nicht weiter: Así es la vida!

  • Ja, das ist einer von den kräftigen Fingerhaklern.
    Ich bekam heftig Gegenwind als ich auf Ungereimtheiten und seine flexible Interpretation der Umstände hinwies,
    aber er ist bei weitem nicht der Einzige...
    Der Hammer ist ein Sockenanbieter, forenextern, der seine Elasthan-Strümpfe als Stützstrümpfe für weit über 30 € verhökert.
    Es gibt so viele von der Sorte, selbst welche von denen man es auf den ersten Blick nicht vermutet...

    Heute Nachmittag ist mir zum Thema box-pusher noch ein weiterer Punkt eingefallen:
    Fachhändler bieten ihren Kunden Beratung an, vor dem Kauf, beim Lösen von Problemen, nach dem Kauf mit Ratschlägen usw..
    Dadurch ist ein höher Verkaufspreis meiner Meinung nach berechtigt wenn auch nicht immer auf dem Markt durchsetzbar.

    Onlineshops, die keine Beratung oder einen weitergehenden Service anbieten, sind ebenso grundsätzlich billiger,
    was man in den Preissuchmaschinen sehr deutlich sehen kann - sie bieten die günstigsten Preise und reichen die Ware durch.
    Service wie beispielsweise der Zusammenbau eines PC kostet extra.

    Short-seller, die noch nicht einmal einen eigenen Warenbestand haben, sind die billigsten auf dem (Online-) Markt,
    denn die Waren kommen von den Distributoren, manchmal also mehrere Pakete aus einer Bestellung.

    Warum also verlangen servicefremde box-pusher mit null Fachwissen und daher null Fachberatung - ihr Gebabbel kann man nun einmal wirklich nicht als (sach-/fach-) kompetent bezeichnen - mehr Geld für ihre Hausmarken, die sie irgendwo billig einkaufen, Herkunft + Qualität absolut unbekannt(!),
    höhere Preise als der Fachhandel für Markenware mit nachvollziehbarer Provenienz + Qualität?

    Und warum bezahlen ausgewachsene Männer diese Preise ohne zu murren und sind sogar noch ganz stolz darauf?

  • ...Und warum bezahlen ausgewachsene Männer diese Preise ohne zu murren und sind sogar noch ganz stolz darauf?

    Weil einer der Nachteile des Internet ist: Jeder kann alles in das Netz schreiben (und mittlerweile wird es geglaubt weil es darin steht). Das sagte mein Professor bereits in den Anfängen des Netzes und hat soooo recht behalten. Die Verblödung schreitet voran. Witzig daran ist aber auch das viele der Käufer gut ausgebildete Akademiker sind die sich sonst etwas einbilden aber die einfachste Nachforschung nicht hinbekommen. Ich habe auch studiert aber glaube nicht jeden Mist den das Internet (erfolgreich) präsentiert auch wenn die Verlockung der einfachen Information (früher) groß war.

  • Weil einer der Nachteile des Internet ist: Jeder kann alles in das Netz schreiben (und mittlerweile wird es geglaubt weil es darin steht). Das sagte mein Professor bereits in den Anfängen des Netzes und hat soooo recht behalten. Die Verblödung schreitet voran. Witzig daran ist aber auch das viele der Käufer gut ausgebildete Akademiker sind die sich sonst etwas einbilden aber die einfachste Nachforschung nicht hinbekommen. Ich habe auch studiert aber glaube nicht jeden Mist den das Internet (erfolgreich) präsentiert auch wenn die Verlockung der einfachen Information (früher) groß war.

    Das ist aber kein exklusives Phänomen des Internets. In Bücher kann, sofern man denn einen Verlag findet der diese druckt und vertreibt, auch allerhand Fehlinformationen reingeschrieben werden.
    Das Problem liegt glaube ich eher daran, dass es eine Generation von Männern ist, deren Eltern Marken noch aufgrund der Qualität kauften und sich diese Denke bis heute fortgeführt hat.

  • beim ersten Teil stimme ich Dir zu aber das liegt eher daran das die Bücher / Zeitschriften auch davon abhängig sind wo einerseits (da stimme ich Dir zu) die Präferenzen des Schreibers liegen aber auch b) daran wer in den Büchern / Zeitschiften genannt wird (Werbung... Understatement usw.). Der Markenglaube ist stark vertreten zumal wenn kein bekannter Name darauf steht kann es auch nichts taugen. Das Internet hat diesen Trend aber dennoch verstärkt da Du sehr leicht Informationen erhälst für die Du früher doch mehr Rechercheaufwand betreiben musstest (das heißt nicht das alles Fehlerfrei war bzw. unabhängig). Ich war mal mit einer bekannten Lifestyleautorin bis zu ihrem Tod befreundet und sie hatte mir einiges über die Entstehung von Büchern erzählt. Sie war unabhängig aber es ging ihr mehr um den journalistischen Teil als wirklich ihren eigenen Lifestyle darzustellen...

  • Es ist viel schwerer überhaupt ein Buch zu schreiben als irgendwelchen Unsinn im Internet zu verbreiten, zumal wenn man noch etwas springen lässt und Supporter beschäftigt oder einfacher ausgedrückt: Wenn mehrere Nicknames in ihren Beiträgen (mehr oder weniger) dasselbe behaupten.
    Es ist geradezu ein Kinderspiel wohlwollende Artikel bei bestimmten Bloggern zu beauftragen - rein eine Frage des Geldes.
    Insofern ist das Internet sehr anfällig für bestimmte Lehren, Thesen und Werbung allgemein.

    Dazu kommt die Präsenz der Firmen im Internet - sehr viele Firmen sind dort vertreten, hier in Europa so gut wie alle,
    aber die einen werden leicht gefunden und tauchen in den Suchmaschinen auf Seite 1 auf und erzielen damit viel mehr Klicks und in der Folge Umsatz
    als andere, die "das Spiel" mit den Suchmaschinenrankings und dem SEO "weniger gut beherrschen".
    Das führt in der Folge dazu, dass die Firmennamen, die aufgrund eines optimierten SEO's vorne erscheinen in der Folgezeit den Markt/die Suchmaschinenergebnisse noch stärker beherrschen, was zu einer Dominanz und quasi einem Monopol führen kann.

    Die Suchenden, die sich nicht die Mühe machen die Seiten 2ff ebenfalls zu lesen und anzuklicken, gewinnen damit den Eindruck,
    dass die Treffer von Seite 1 ganz oben, die teuere Suchmaschinenwerbung, auch die Besten sind,
    dabei haben die Treffer einer Suchmaschine absolut überhaupt nichts mit der Qualität der angebotenen Produkte, der Ware, zu tun
    sondern sind einzig und allein SEO - Search Engine Optimization und nichts weiter.

    Solche Dominanzen findet man auch später bei den Beurteilungen, Wertungen udn Meinungen der Internetuser.
    Beispiele:
    Was, welche Machart, macht gute Schuhe aus?
    Wie pflegt man seine Schuhe am besten?
    Welche Schuhcremes sind die besten?
    Aus welcher Wolle werden die besten Stricksachen hergestellt?
    Was macht die Qualität von Strick aus?
    Wie pflegt man seine Stricksachen am besten?
    Welche Anbieter bieten die besten Strick- oder Wollsachen an, sagen wir mal bei Schals?

    Es gibt heutzutage zu allen Themenbereichen einen Mainstream, insbesondere bei Bekleidung, wo man so gut wie nie (objektiv nachvollziehbare)
    Tests vorfindet, der sehr subjektiv wahrgenommen wird und unglaublich leicht manipulierbar ist wie man auf zahlreichen Seiten nachlesen kann,
    nicht nur in Foren und Bloggs sondern auch auf Händlerseiten. .
    Bei Digitalkameras oder computerkomponenten oder Smartphones, also Elektronik allgemein kann man sehr viele Testberichte finden,
    die auch recht objektiv sind, da nachvollziehbar und sich sher viele Leute sehr gut damit auskennen, siehe Compterforen.
    Aber frage diese Freaks mal was der Unterschied zwischen Wolle und Baumwolle ist und wo die beiden herkommen.
    Dann geraten sie in's Schleudern.... was Oma noch wusste.

    Das Treiben in diversen Foren wie dem Styleforum zum Beispiel ist schon ziemlich grotesk, in anderen ebenfalls,
    da es dort zu allen Fragen Mainstream-Ansichten gibt und jeder, der davon abweicht, unweigerlich attackiert wird;
    dabei spreche ich von eigenen Erfahrungen gerade im Styleforum als es um Shell Cordovan- und Lederpflege ging.

    Von Schwarmintelligenz kann da wirklich nicht die Rede sein zumal in Foren so gut wie nie die Mehrfachaccounts überpürft werden
    und ob jemand dort anonym, hinter einem Nickname verborgen, als Gewerbetreibender aktiv ist.
    So ist auch der Begriff Supporter, seh eng verwandt mit dem Influencer, kein Erfindung von mir sondern die Realität.

    Markenqualität, ja die gab es früher sehr häufig und auch heute noch, nur kennt kaum jemand mehr die Qualitätskriterien
    sondern die allermeisten vertrauen auf etwas, was sie als Marke wahrnehmen.
    Man nehme viel Geld in die Hand, Stichwort: Start-UP, und schon hat man eine neue Marke kreiert, und sei es auch bloß eine Forenmarke,
    nichts anderes als hier und dort eingekaufte Sachen, die unter einem (gemeinsamen) Namenm angeboten werden.

    Deswegen werde ich z.B. bei Schuhen und Schuhpflege gelegnetlich als etwas "altbacken" angesehen
    wenn ich zwischen Brands und Herstellern unterscheide.

  • ...zumal Bücher auch auf Grund der Kosten bei der Erstellung und Herstellung rückläufig sind.

    Witzig ist wenn Du als Hersteller oder Brandinhaber die Blogger kontaktierst und sie dann um den heißen Brei herumschleichen und sehr direkt andeuten das Kosten entstehen :loud laugher: Ich spreche aus Eigenerfahrung aber hatte Abstand genommen, die Preise waren utopisch nur um die Reichweite und Markenbekanntheit zu erhöhen.

  • Nun ja, die Markenfixiertheit der Altvorderen ist auch dem Umstand geschuldet, daß jahre- / jahrzehntelange Erfahrung und Erfahrungswerte mit Herstellern und deren Produkten vorlag. Im übrigen kaufte man auch regional und national ein, da es anderes schlicht nicht gab...

    Heute kaufen große Konzerne, deren Sitz woauchimmer sein mag, alte große Markennamen auf und produzieren unter diesen wieder Produkte, die zumindestens teilweise von Namensgeber nie produziert wurden, man denke beispielsweise an braune Ware und AEG. Heute gibt es Fernseher und Fernsehzubehör der Marke AEG, das gab es früher nie. Bauknecht, Nordmende, Blaupunkt etc. alles neu und doch so anders...

  • Bei der Bekleidung und dem Schuhwerk ist es hingegen nochmals anders gelagert, da ging man früher zum Schneider und zum Schuhmacher, da es Fertigware so gar nicht gab. Später kamen dann halbfertige Waren und konfektionierte Waren auf den Markt. Über ein dann entwickeltes Größensystem würde es schließlich vermeintlich einfacher, aber wem paßt schon wirklich Massenware hunderprozentig?! Früher gab es beispielsweise noch offene Hosen, das heißt die Beinlänge wurde individuell beim Kauf abgelängt und war im Preis einkalkuliert, heute sind die Hosen zu lang oder zu kurz, nahezu fast keinem passen die Längen so wirklich. Dafür geht man dann zum Flicker seiner Wahl, da dort wo man kauft dieser Service nicht - mehr - angeboten wird und Schneider, wie im übrigen auch Schuhmacher eine Aussterbende Rasse zu sein scheinen...

  • Obwohl ein paar gaaanz vereinzelte Anbieter gibt die wieder mit der "Schneiderlänge" bei Hosen starten. Z.B. SAL the perfect Suit die hauptsächlich nur blaue Anzüge im Sortiment haben. Die Hosen haben eine pauschale Länge und werden angepaßt.

  • Gestern wurde ich nach der Qualität von Produkten der Start-Ups, insesondere von "Brands", die im Stilmagazin Werbung machen, gefragt
    und was ich davon halten würde.

    Nun ja, rein gar nichts halte ich von deren Produkten.
    Ob das nun Strümpfe Made in Romania sind oder Schlips Made in Italy oder Lederwaren.
    Ich sehe das so, dass einige Cleverles ohne Fachwissen von und über die Materie irgendwo eine billige Einkaufsquelle aufgetan haben
    und diese Produkten zum Teil zu maßlos überhöhten Preisen versuchen via Foren und Blogs zu verhökern.
    Ein paar bunte Fotos = picturesque & colorful plus blumiges Werbegeschwafel Premium, bestes Material, Handarbeit, beste Verarbeitung
    sind schon so ziemlich alles, was sie aufbieten können.
    Wer diese Sachen kauft, der sollte sich nicht weiter wundern wenn er oder sie über kurz oder lang bessere Produkte entdeckt.

    Das trifft auch auf pseudoetablierte Firmen aus den Foren und Blogs zu, speziell in Blogs wird maßlos überteuerter Krempel für teueres Geld gehypt.

    Ich kann nur schreiben, dass man sich besser bei realen, tatsächlich etablierten Firmen und Kunsthandwerkern DIREKT
    besser, und das in jeder Hinsicht!, eindeckt, was aber keinesfalls bedeutet, dass nicht doch dann und wann ein Perle zu finden ist.

    Auf Details wie 20 % Polyester-Beimischungen bei Stricksachen oder farbintensive Aktentaschen oder bedruckte und gestrickte Billigschlipse
    allesamt überteuert, da absolut minderwertig, möchte ich aber konkret nicht eingehen.
    Hauptsache die Cleverles verdienen als box-pusher den schnellen Euro und finden ein paar viele Dumme die ihre Preisphantasien bezahlen.

    :drinks:

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