Kurze Frage zu Einstechdamm/Risslippe/Gemband

  • Hallo zusammen,

    ich habe hier ein paar kurze Fragen an die Experten, es geht um die Konstruktionsarten genähter Schuhe.

    Beim GYW-Verfahren in der Industrie wird ja ein Gemband per ~Klebstoff auf die Unterseite des Schuhs genäht. Dieses Gemband ist aber auch aus Leder, richtig? Inwiefern wirkt sich dieses Gemband denn eigentlich auf die Sohlenqualität /-dicke aus? Muss die Korkausballung hier dicker sein?
    Kennt jemand eigentlich wirklich einen Fall, in dem ein Gemband sich bei Gebrauch gelöst hat?
    Was ist eigentlich der Vorteil für die Industrie hier? Das wird mir aus Artikeln/Zeichnungen nicht ersichtlich.

    Kann mir jemand erklären, wie eigentlich ein Einstechdamm (original Handmachart) gemacht wird? Für eine Risslippe wird das Leder offenbar einfach von unten angeschnitten, ist das richtig?
    Kann man eigentlich auch an einer Risslippe per Hand einstechen, oder wird das nicht gemacht?

    Vielen Dank für die Beantwortung meiner Anfängerfragen. Ich habe ein neues Buch (von Vass), aber dort werden die "schlechten" Verfahren natürlich überhaupt nicht angesprochen, deshalb bleiben bei mir einige Fragen offen. :smile:

  • Das Gemband hat eine T-form, war früher ein Textil- und ist heute ein Synthetikmaterial, und wird mit dem Kopf, dem Querstrich des T auf die Brandsohle geklebt.
    Das kann man in diversen Videos sehr gut beobachten wie der senkrechte Strich des T noch oben zeigt.
    An dieses Synthetikband wird der Lederstreifen, der Rahmen, angenäht. Er wird dadurch stärker gebogen wie man auf den Zeichnungen über die Macharten sieht.
    Dadurch muss eine dickere Korkausballung aufgetragen werden, weiterhin steift der Rahmen durch das stärkere Abwinkeln - im Querschnitt betrachtet - den Schuh aus.
    Früher konnte sich das Gemband im Laufe der Zeit kaputtgehen - heute braucht man damit nicht mehr zu rechnen.

    Die Industrie kann schneller und billiger produzieren, spart Zeit und Materialkosten bei den Brandsöhlchen ein - Geld, das sie in Werbung investieren kann.
    Und jede Menge Shoe-Babbler wie den aus den USA und einige andere, die den Leuten darüber fürchterlichen Stuss erzählen und
    das solche Industrie-Schuhe das Non-Plus-Ultra wären.
    Und jede Menge Leute, die bereit sind für solche Billigschuhe 1000 € oder 1500 € zu bezahlen.
    Jeder wie er Geld & Laune hat...

    Der Einstechdamm wird vom Schuhmacher aufgezeichnet und dann das überschüssige Leder beidseitig aus der Brandsohle heraus geschält mit einem Stechbeitel.
    Der Damm bleibt stehen - defacto vergleichbar mit einem Festungswall, eine Pallisade wird erstellt und an ihr entlang die Erde ausgehoben.
    Da der äußere Brandsohlenrand dabei auch bearbeitet wird, liegt der Rahmen fast flach auf der Brandsohle , und gerade nichtangewinkelt wie bei GW;
    dadurch wird der Schuh nicht ausgesteift.
    Dito bei der Brandsohle mit Risslippe.
    Das ist ein wesentlicher Punkt bezogen auf die Aussage, dass Rahmengenäht <> Goodyear Welted [primiestitched]

    Falls die Brandsohle eine Risslippe hat, dann wird grundsätzlich mit der Hand eingestochen, ganz selten mit einer Spezialmaschine, die über 20 t€ kostet;
    Franco Cimadamore hat eine.

    Das Buch von Vass ist sehr gut, um sich Grundwissen über Schuhe anzueignen, ist aber leider nicht sehr umfassend was gängige Macharten und Ausführungen angeht.
    NEIN, ich schreibe garantiert kein Buch über Schuhe, da zu hoher Zeit- und Geldaufwand von geschätzt 100 t€ für Fotografen und Reisen.


  • Da der äußere Brandsohlenrand dabei auch bearbeitet wird, liegt der Rahmen fast flach auf der Brandsohle , und gerade nichtangewinkelt wie bei GW;
    dadurch wird der Schuh nicht ausgesteift.

    Das verstehe ich, sehr gut, danke!


    Also das mit dem Buch ist eine gute Idee. Jetzt, wo du es sagst. Ich glaube mit den Kosten vertust du dich. Denk nochmal drüber nach! :biggrin:

  • Mach doch einfach ein Buch, ohne alle Schuhmacher der Welt vorzustellen.
    Sehr viel hast du schon hier geschrieben. Die essentiellen Skizzen kannst du auch erstellen bzw. sind schon vorhanden und du wirst sicherlich photografische Unterstützung durch befreundete Schuhmacher finden. Ein Buch mit 50-150 Seiten, als Ebook selbst veröffentlicht auf eigene Faust und/oder via Amazon ist sicherlich machbar.

  • Die Idee wurde ja schon wiederholt an mich heran getragen, aber...
    1. ich bräuchte viel Zeit dafür, um am Schreiben dran bleiben zu können
    2. ein Fotograf, denn alle Fotos sollten dieselbe Bildsprache haben; von Schuhmachern kannst Du kaum Fotos erwarten, vielleicht mit viel gutem Zureden ein paar Fotos für Werbung
    3. Videos wären nicht schlecht wenn ich zum Beispiel an die Machart Bentivegna denke
    4. Reisekosten: Per E-Mail oder Telefon erreichst Du bei einem Schuhmacher rein gar nichts, da muss man schon hinfahren
    5. ein Flug nach Japan + Reisekosten wäre das Minimum
    6. Wer soll für all die Kosten in Vorlage treten? Was würde das Buch an Erlös bringen wenn ich mir so anschaue wie freigiebig die Internetuser sind?
    7. Gerade heute Abend habe ich schon wieder einen Fotodieb erwischt, der 2 meiner Fotos benutzt,
    eins auf seiner Shopseite und ein anderes hatte er am Abend in seinem Facebook Account veröffentlicht - beide vermutlich von Printerest herunter geladen.
    Das hatte auch schon Shop aus Irland gemacht und mir 50, 60 Fotos geklaut und widerrechtlich benutzt, Ausrede:
    Man dachte es wären Fotos von Columbus resp. Boot Black aus Japan.

    Und dann soll ich ein E-Book mit all dem Aufwand schreiben, und keiner will dafür bezahlen?
    Die Idee ist gut - es gibt weltweit kein einziges gutes Buch über Schuhe - nur habe ich aus diversen Gründen heraus darauf keine Lust.

    Wenn jemand schon keine 15.- € für eine gute Schuhcreme übrig hat, Goodyearwelted die Krönung der Schöpfung ist, je billiger desto besser,
    dann ist kaum zu erwarten, dass jemand für ein Buch, das er womöglich raubkopiert für lau haben kann,
    auch nur einen einzigen Cent bezahlen möchte.
    Man darf nicht vergessen, dass der Bildband "Alles über Grenson Herrenschuhe" schon vor über 10 Jahren mind. 100 € gekostet hat.

    Was glaubst Du wie schnell bei solch einem Unterfangen mit Fotos und ggf. Videos 100.000 € weg sind?
    Miete Dir mal ein Videoteam und frag mal nach was ein fertiges Kurzvideo kostet.
    Schuhpflege und speziell die professionel gemachten Patinas, statt der Farbkleisterei in Frankeich, wären natürlich heutzutage das Sahnehäubchen
    klar, in einem Video gezeigt wie sie entstehen z.B. bei Floriwonne in Japan.

  • Ich kann deine Frustration verstehen und auch, dass du keine Lust hast für geringe Einnahmen ein Buch über Herrenschuhe zu schreiben, quasi aus Aufopferung.
    Solltest du es doch tun würde ich empfehlen, kein großes Buch über alles Nennenswerte über Schuhe zu schreiben, stattdesen jedoch ein kurzes, trockenes Buch über Macharten, Passform, Mythen.
    Keine Fototouren, nur so viele Bilder wie nötig, dass alle Leser alles Beschriebene verstehen.

  • Wer versteht denn heute noch etwas aufgrund von Beschreibungen, also Texten?
    Ich sage Dir: Niemand!
    Selbst Fotos sind in dieser optisch orientierten Welt schon bedenklich, denn vor lauter lauter picturesque & colorful im Internet
    wissen die Betrachter überhaupt nicht (mehr), WO sie denn genau hinschauen sollten und was sie dort eigentlich sehen können.
    Da müsste man schon Markierungen anbringen nebst auffälligen Beschriftungen im Foto selbst.

    Die Mythen
    Bring nur mal jemand bei, dass die Engländer entweder nur geklebte oder Maßschuhe machen können - dann hast Du ein Problem!
    Es glaubt Dir nämlich niemand, dass die Briten - abgesehen von einer handvoll Maßschuhmachern - ansonsten nichts anderes produzieren können als GYW prime-stitched,
    faktisch nur geklebte Schuhe, die bloß noch optisch so aussehen als wären sie rahmengenäht!

    Da gibt es keine Schuhmachereien wie in Portugal, Spanien, Italien und Japan, die Serienschuhe nach alter Schuhmachertradition von Hand machen (können),
    was übrigens durch die geringe Zahl an ausgebildeten Schuhmachern in UK bedingt ist.
    Und selbst bei der Maßschuhmacherei sind sie tatsächlich nicht mehr so recht die Weltspitze, die Japaner, die vom Harlekin als Nichtskönner ausgeschimpft wurden,
    dürften da - von einigen wenigen Ausnahmen an Maßschuhmachern aus Europa abgesehen - die Spitze komplett übernehmen.
    Es wäre ein Problem jemanden zu erzählen, dass er bis zu 1500 €uro für defacto geklebte Schuhe ausgegeben hat, die zudem auch noch Verarbeitungsfehler aufweisen.

    Das ist mir zuviel Arbeit so ganz allein gegen den Internet-Mainstream an tumben Marketing-Slogans anzuschreiben - zumal mir so gut wie niemand glauben würde,
    weil die Männer als Kinder in der Schule Englisch gelernt haben und dermaßen stark an all diesen Internetschwachsinn glauben,
    den sie so wissbegierig von ihren Gurus aufgesaugt haben und als unverrückbare Dogmen in ihren Hirnwindungen abgespeichert haben
    bei all ihren Hormonstörungen so à la GEIZ IST GEIL,
    mal ganz abgesehen davon, dass sie noch nie ein Paar (Serien-) Schuhe von einem veritablen Schuhmacher, nicht von angelernten Hobby-Schustern wie in Ungarn und Rumänien, an den Füßen hatten, um sich überhaupt einen (fundierte?) Meinung erlauben zu können.

    Soll ich etwa gegen all die Schlauen anschreiben, die von italienischen Bergdörfern, Jungfrauen und Schuhe-Klöppeln offenkundig im Rauschzustand ablästern,
    aber seltsamerweise sehr scharf auf Santoni-Schuhe sind, sofern es einen SALE gibt um ihre Hormonstörungen zu kurieren?
    Dafür kaufen sie sogar gebrauchte Schuhe mit Tragespuren, Schaumstoffeinlagen, textilverstärktem "Leder", schräg eingestülpte Betonschuhe ...

    Von dem hohen Niveau dieser bildungsnahen geistigen Elite, und somit unbelehrbar, da alles besser wissend, habe ich was Schuhe angeht die Nase gestrichen voll.

    Einnahmen:
    Zuerst kommen die Ausgaben, mal ganz abgesehen davon, dass ich das Geld nicht habe, um alle anfallenden Ausgaben abzudecken,
    so würde ich das Risiko scheuen für solch ein Schuhbuch in Vorlage zu treten.
    Warum auch?
    Sehr UNwahrscheinlich, dass überhaupt die Kosten wieder eingespielt werden plus hohem eigenem Arbeitsaufwand plus Umsatz- + Gewinneinbußen beim laufenden Shopbetrieb
    = eine negative Ertragsperspektive, was soviel bedeutet wie beinahe garantiertes Verllustgeschäft!
    Das muss ich mir wirklich nicht antun! :smile:

    Sprache - Deutsch oder Englisch oder Spanisch oder multilingual?
    Auf Deutsch - geht nicht, der Markt ist viel zu klein - die wenigen, die sich für höherwertiges Schuhwerk interessieren, vielleicht 1 % der Männer zw. 25 und 65 Jahren,
    ist so fixiert auf Englisch und Goodyear Welted und PLV - die kann man glatt vergessen.
    0,1 % die offen sind für Wissen abseits der Vorurteile eines Spießers oder Biedermannes: Diese Gruppe kennt bereits gute Schuhe

    Als Zielgruppe für ein Schuhbuch käme nur das ressentimentsfreie englisch- und spanischsprachige Bildungsbürgertum infrage.
    Ergo: Übersetzungskosten + Lektoren

    Bewerbung des Buches:
    Es könnte durchaus sein, dass ich diesem oder jenem Bezahl-Blogger schon ziemlich nahe an die Füße oder sogar schon drauf geraten bin,
    auf die Zehen oder so ...:
    Da ich mich nie in diese Seilschaft eingeklinkt hatte, zu wenig Sahne und keinen Zucker im Haus, wäre da nicht unbedingt mit Support zu rechnen
    sondern eher mit dem Gegenteil, einem Verriss des Buches und seines Inhalts!
    Die kriegen nämlich viel Geld für ihre Artikel, die ich dann in dem Buch zweifelsfrei widerlegen würde - ergo...

    Kennst Du den Spruch: Außer Spesen nichts gewesen? :download:

  • Dass du draufzahlen würdest und mehr Probleme mit bestimmten Personengruppen und Unternehmen haben wirst ist wohl ein realistsicher Erwaŕtungswert, ich habe das auch nie bezweifelt.
    Sofern du dein Sortiment diesbezüglich erweiterst könnte es sich allerdings lohnen.

    Du wirst mit einem Buch, das man verschenken kann, vielleicht eher die gewünschte Zielgruppe erreichen können. Ein Buch, egal ob analog oder digital, wird anders gelesen und wahrgenommen als ein Forum oder ein Blog. Ich glaube Alan Flussers "Dressing the man" war so ein Buch, ich habe es nie gelesen, aber andere haben wohlwollend davon berichtet und es als Grund für das Interesse an Herrenkleidung genannt.
    Ein Buch wird gerne mitgenommen und wenn es geht, aufgeklappt, beim pendeln, vor dem Schlafengehen, auf dem Klo. Auch wenn es durch Smartphones verdrängt wird.

    Ich würde nicht die Gruppe 40+ anvisieren, die Leute sind meistens zu festgefahren, in zu vielen Zwängen.
    Schau auf die Jungen, die sind die Zukunft.
    Der Großteils fängt mit 23-25 an zu arbeiten und hat zumindest genügend Geld für Tattoos, Iphones, Technik und Urlaub.
    Außerdem sind sie meistens durch ihr Umfeld gezwungen, für die Arbeit, Hochzeiten, Beerdigungen, Theater o.Ä. sich eleganter zu kleiden. Im Gegensatz zu den Forengöttern aus dem deutschen oder englischen Steilforum haben sie keine Cordovan Shell Schuhsammlung¹ die mehr schlecht als recht passt, sondern gar nichts hochwertiges und passendes und meistens schlechte Erfahrungen, rausgeschmissenes Lehrgeld. Die ganze Garderobe muss erst aufgebaut werden.

    Vor allem haben sie die Zeit, mal für eine Woche nach Italien zu fahren und sind auch bereit dazu.


    ¹Du hast früher viele Aldenschuhe mal gehabt sagtest du, aber ich meine dich hier gar nicht :flag_of_truce:

  • Ach ja, auch ich habe viel Lehrgeld bezahlt.
    Meinem Patenkind hatte ich alsi es 3, 4 Jahre alt war gesagt, dass ich in meinem leben sehr viele Fehler gemacht hätte und dass sie die freie Wahl hätte
    diese zu wiederholen oder auf meine Ratschläge zu hören.
    Sie hat meine Ratschläge sehr streng beherzigt und rigoros umgesetzt - wie gesagt, sie war damals noch sehr 'klein'!
    Erwachsene mit entsprechend hoher biildung und Selbstpüberzeugung dagegen ....

    Ich mache mir mal Gedanken über so ein Buch, d.h. die ersten Punkte hatte ich mir gestern schon notiert, das Grobgerippe/-struktur.
    Halt umgekehrt wie üblich: Von fertigen Schuhen und deren Trageeigenschaften hin zu ihrer Konstruktion - erklärt anhand von Fotos. :wink:

  • Du würdest so ein Buch nicht in erster Linie schreiben, um damit Geld zu verdienen, sondern, um etwas zu erschaffen.

    Wenn allerdings ständig Leute deine Fotos klauen, kannst du das nicht abmahnen? Vielleicht würde das beim Geldproblem helfen :biggrin:

  • Abmahnen könnte ich den Fotoklau theoretisch, aber warum sollte ich gutes Geld schlechtem hinterher werfen?
    Die unberechtigten Nutzer sitzen im Ausland... Es könnte noch weitere Gründe geben wie deren Nationalität, aber darüber schreibe ich jetzt nichts konkretes.

    Etwas bleibendes schaffen - schön und gut, aber wie viele Stunden, wie viel Arbeit steckt allein in diesem Forum?
    Es wurde immerhinschon mal von einem Profi aus der Schuhbranche als das beste deutschsprachige Forum über Schuhe bezeichnet.
    Andere Informationen, die man sonst nirgendwo so findet wie Garnarten von Alpaca biy Yangir etc. gibt es gratis noch dazu...
    Aber wen hat das bisher schon groß interesiert?
    Es gibt ein paar Leute, die sich hier eingelesen und im Stilmagazin darüber abgelästert haben - meinen herzlichen Dank an diese!

    Ich denke wohl ein klein wenig über solch ein Buch nach, aber noch mehr Arbeit investieren?
    Da stellt sich schon die Frage: WARUM + WOZU?

    Alle Arbeit hat doch bisher - nicht zuletzt wegen der GRATIS-KULTUR im Digitalen Orbit - so gut wie nichts eingebracht,
    denn meine Darstellung/Meinung/Standpunkt entspricht nicht dem Mainstream was Schuhe angeht.
    Schau Dir nur bitte einmal an was Shoesnob, Shoegazing, Gentleman, Harlekin und Konsorten den Leuten erzählen:
    Das ist der Mainstream, und das wird gerne gelesen - the shoe nonsense!
    Auch genannt:
    Konsensfähiges Geschwurbel + picturesque & colorful unterlegt [siehe dazu auch meine Krtik am Harlekin und seinem Bericht über Schuhmacher]

    Ein Buch - doch bitte niemals als Gratis E-Book oder Booklet - da würde ich doch den DIGI ORBIT GRANDEN sehr gerne den Vortritt lassen.
    Ich bin nunmal der Ansicht, dass diejenigen, die das Geld verdienen, auch die Arbeit machen, ich habe ja schließlich auch niemanden,
    der mir gratis zuarbeitet.

    Als Printversion - ja, OK, das hätte wenigstens eine Chance - da bräuchte man halt als erstes einen Verlag wie z.B. Gestalten, Berlin.

  • Um ein Standardwerk zu schaffen, das es so noch nicht gibt.
    Um Menschen die Möglichkeit zu geben, sich über ein so interessantes Thema zu informieren und ihren Horizont zu erweitern. Nicht, um Leute von etwas zu überzeugen.

    Zum Test könntest du z.B. ein Kapitel (z.B. Macharten o.ä.) aufarbeiten und gleichzeitig aus dem öffentlichen Bereich entfernen und nur für aktive oder treue Mitglieder zugänglich machen (gut, ich würde dann auch rausfliegen). So wird das Forum weniger Nachschlagewerk und es bleibt mehr Platz für Diskussionen.
    Gleichzeitig müsstest du dich weniger darüber ärgern, dass Leute hier deine "gratis" Informationen bekommen und dann im Stilmagazin darüber schimpfen.

    Übrigens Stilmagazin, gestern habe ich diesen Beitrag gesehen: https://stilmagazin.de/forum/threads/…nd-sohle.31470/

    Bedeutet das wirklich etwas, was die Leute da schreiben?


    Einen Lektor findest du hier im Forum, du kennst doch Leute.

  • Über die Narren, anders kann ich solche kurzsichtigen Männer, die über etwas öffentlich ablästern wovon sie selbst noch nicht einmal einen auch noch so blassen Schimmer haben, nicht mehr, denn es ist auch sehr ruhig geworden.

    Da fehlte nur etwas Farbe!
    Alter Trick wenn man etwas Druck machen will dies über die Öffentlichkeit zu tun.
    Dass es billig gemachte Schuhe gibt, ist eine allgemein bekannte Tatsache und auch im Stilmagazin gibt es die entsprechenden Fotos zu sehen.

  • Das wäre aicherlich ein hervorragendes Engagement. Das gesammelte Wissen kompakt in einem Buch zu veröffentlichen wäre klasse. Eben nicht so oberflächlich wie das Buch über Schuhe von Bernhard R.
    Um der Vermarktung Willen würde es Sinn machen, dieses auf englisch zu veröffentlichen oder aber in doppelter Sprachausgabe.

  • Es freut mich natürlich, dass Ihr mich zum Schreiben überreden wollt, aber bevor ich jetzt meine Spätschicht anfange und mich der destruktiven Shopsoftware zuwende,
    dreh ich den Spieß doch glatt mal um.

    Was sollte denn so alles in einem Schuhbuch drin stehen? :book:

  • Macharten, auch die Stile der jeweiligen regionalen Anbieter bzw. nach Ländern aufgeteilt. Häufig wird England ja als das Mekka betrachtet (Ok, habe ich früher auch so gesehen...)

    Ja, ein Buch wäre toll. Warum übernimmst Du nicht für Fausto Ripani den Vertrieb in D? Ich denke da ist noch eine Menge Potential... In Hamburg könnte ich für eine Trunk-Show Schützenhilfe geben.

  • Stil, das Design der Schuhe kann man grundsätzlich nicht nach Ländern kategorisieren - es gibt aber Schuhmacher, die eine bestimmte Formensprache, Design haben.
    Macharten - Ausführungen
    Ja klar soweit

    Schuhvertrieb
    Davon träumen mehrere Schuhmacher in Italien, dass sie den Dummen finden, der an diesem Morgen aufgestanden ist und Deutschland abklappert,
    um einen Abnehmer für ihre Schuhe zu finden.
    Da habe ich einmal Lehrgeld bezahlt - nie mehr werde ich so etwas machen.

    Über den Vertrieb an Endkunden könnte ich doch glatt mit mir reden lassen; darüber werde ich mit Andrea sprechen sobald ich wieder unten bin.
    Aber nur Bestellungen nach individuellen Kundenwünschen ohne Rückgaberecht - das klingt hart, ist es aber nicht, der Kunden darf sich alles aussuchen
    sogar die Formen bekommt er gegen Bezahlung zugesandt, um die best passenste Schuhform selbst heraus zu finden und alle Details fest zu legen.
    [Die Schuhformen kann er wieder gegen Erstattung des 'Kaufpreises' zurück geben sofern er sie bei der Anprobe nicht kaputt gemacht hat]

    Wem das zu teuer oder zu umständlich ist, der muss nach italien kommen oder den üblichen Weg gehen - jeder wie er will.
    Solche Schuhe wären zu individuell als dass man sie zurücknehmen könnte - der Kunde könnte z.B. auch 2 verschiedene Weiten oder Größen oder Formen bestellen...
    Daher wäre eine Rücknahme, -gabe wirtschaftlich untragbar.
    Da gibt es also schon sehr konkrete Ideen und auch Gespräche - klar ist auch, dass diese Schuhe teurer sein werden als direkt beim Schuhmacher.
    Ich mache die Arbeit nicht gratis - sollte aber eigenlich kein Punkt sein, muss man aber in Deutschland extra betonen.... :smile:

  • 0. Vorwort: "Du trägst unpassende Schuhe und hast keine Ahnung von nichts. Du kennst niemanden, der sie hat. In den Foren wird nur Werbung gemacht und von Schuhverkäufern hat man schon schlecht passende Schuhe verkauft bekommen. Wenn du all das Geld zusammenzählst, dass du für schlecht sitzende Schuhe ausgegeben hast, fragst du dich, ob du nicht von Anfang an Maßschuhe hättest kaufen sollen.


    1. Passform:
    Hier erfährst du, wie du auch ohne gute Erfahrung deine aktuellen Schuhe testen kannst und wie du es bei Anproben von neuen Schuhen relativ schnell merkst."
    Hier soviel und präzise wie möglich schreiben und skizzieren, für Halbschuhe, Stiefeletten, Sneaker, Gummistiefel, Bergschhuhe.
    Außerdem Probleme des Schuhs anbringen, wie ein falscher Stand. Was passiert genau, wenn eine Seite der Ecke der Gummisohle viel schneller abgenutzt wird als die andere.
    Jede Stelle des Fußes beschreiben. Rezepte für orth. Einlagen von der Krankenkasse und was für Verbesserungen können die bringen.
    Quasi Orthopädisches 1x1 +X aber mehr Praxis als Theorie.
    U.U. die Frage "Die Schuhe passen mir gut, sind aber nur GYW-Gemband, was mache ich mit denen?" beantworten.


    2. Macharten
    Hier erklärst du die Unterschiede, Am besten mit Bildern und mehrere Zeilen über die Doppelseite.
    In der einen wird der Aufbau eines geklebten Sneakers, eines Blake Rapid, Zwiegenäht, GYW Gemband und Bentivegna o.Ä.
    Am besten mit leicht vergleichbaren Bildern, also jeweils identische Perspektive. Lieber klare Zeichnungen als teure, unerkenntliche Schwarzweiß-Bilder


    3. Leder
    Arten, Unterschiede, Qualitäten, praktische Unterschiede, Preise im Einkauf: Cordovan vs Kalb, hochwertiges vs. billiges Leder, wie man es erfühlt. Was in der Industrie verwendet wird, was das taugt. Darüber kannst du sicherlich viel schreiben, aber alles nicht Relevante wie Einzelheiten im Gerben kannst du mit einem Verweis auf andere Bücher abhandeln. Wann chromgegerbtes Leder giftig ist, und wie es sich zu anderen verhält, mit ein paar Mythen aufräumen.


    4. Schuhformen
    Eine Gallerie mit allen typischen Modellen, typischen Verzierungen sowie Kommentaren bzgl. Besonderheiten, Formalität, Vorteilen und Nachteilen.


    5. Wie man eine Garderobe aufbaut:
    Maßschuhe am Anfang? Eigener Leisten beim Meister? Extern anfertigen, damit zum Meister? Woran erkennt man die? Wie geht es weiter, verändert sich der Fuß,...
    Wann Maßschuhe
    Empfohlene Adressen nutzen oder etwas beim lokalen Meister ausprobieren. Ich würde soweit es geht, Hersteller empfehlen und denunzieren.


    6. Unterhalt & Pflege:
    Cremes, Lotionen, Wachs, Fett, Reinigung, Bürsten, wie man pflegt, repariert und was ereichbar ist.
    Besohlen lassen: Unterschiede zwischen Leder und Gummi, Gummi und Gummi, Hersteller (Bei Gummi fällt mir nur Vibram und Skywalk ein. Aber gehört Skywalk nicht selber zu Vibram? )
    Metallspitzen, und so weiter und so fort, was Sinn macht und ob es sich lohnt, selber zu besohlen.
    Außerdem Schuhspanner, wie man Imprägniert und was man macht, wenn man in den See eingebrochen ist und die Schuhe nass sind.

    7. Bewertung von Herstellern und deren Serien
    Passt der Stand, das Leder, gibt es bessere und schlechtere Serien. Das gilt natürlich nur zum jeweiligen Datum, vielleicht verbessern sich die Hersteller danach.


    Anhang 1. Verzeichnis guter Adressen
    bob-moda, deine persönliche Empfehlungen, Anlaufstellen für die Zukunft, damit das Buch auch in 50 Jahren relevant bleibt: Wie man bestimmte Schuhmacherzünfte findet, die seriöse Empfehlungen für Schuhmacher geben.

    Anhang 2. Glossar

    Am Besten mit einem Anwalt reden und fragen, wie hart und direkt du Hersteller und deren Produkte kritisieren kannst ohne von deren Anwälten unter Beschuss genommen zu werden. Wobei das mit einem Verlag als Rückendeckung sicherlich einfacher ist.

    Du hast an Rohmaterial mehr als 70%.
    Zeichnungen und das Ordnen, manches kannst du schnell finden und ohne große Änderungen übernehmen.

    Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch. Aber auf jeden Fall die ersten beiden.
    Format: Din A5, A6
    A4 ist auch schön, limitiert es aber in der Reise/Nebenbeifunktion.
    In jedes Buch am besten einen Code, mit dem man Zugang zu Onlineinformationen erhält wie weiteres Bildmaterial.
    Du kannst fast alles mit guten Skizzen erschlagen. Farbfotos brauchst du nicht unbedingt oder kannst eben auf diese im Internet verweisen.

  • Tolle Vorschläge, Kami!

    Generell würde ich aber sagen, dass man die Menge an Informationen die zusammengetragen werden müssen, unterschätzt. Hier im Forum sind sicherlich sehr viele Info‘s, die Dinge aber dann richtig aufzubereiten ist aber nochmal eine ganz andere Geschichte. Im Prinzip müsste man alles von null auf neuschreiben. Kapitellängen anpassen, Genehmigungen für Bilder einholen, insofern nicht selbst erstellt, viel Recherchearbeit investieren und schließlich ein gutes Lektorat ausfindig machen sowie ein Verlag.

    Beaonders interessant ist natürlich, dass es nichts wirklich vergleichbares auf dem Markt gibt und man im Grunde Neuland betritt. Mehrere hundert Stunden Arbeit würden sicherlich anfallen.Falls daraus wirklich was wird, melde ich mich hiermit schonmal für eine Vorbestellung und bin damit ab sofort auf Platz 1 der Warteliste. Persönliche Widmung ist natürlich gewünscht.

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