An das Thema hat sich noch niemand so recht rangewagt - die Einen, weil sie Einbußen befürchten, die Anderen, weil sie sich nicht so recht trauen.
Nun gut - rentabel betrachtet man am besten die Klasse jenseits der 1.000 € Marke, unverbindlicher Richtpreis selbstredent,
also dort, wo am ehesten ein eklatantes Mißverhältnis zwischen dem Gegenwert an Schuh und -eigenschaften wie Design,
Leder, Machart und Ausführung usw. im Verhältnis zu ihrem Preis auftreten könnten.
In der Preisklasse darunter von ca. 700 € bis 1.000 € stehen die Chancen ein Miß-Verhältnis vorzufinden aber auch nicht so schlecht.
Es kommt halt darauf an was jemand für den Preis von seinen Schuhen erwartet und ob alles geglaubt wird was so erzählt wird...
Ich finde, dass man für 1.000 € und darüber hinaus schon so einige Erwartungen an Schuhe stellen kann wie
- von Hand eingeleistet und nachgezwickt
- von Hand gedoppelt
- sehr gutes Oberleder
- vegetabil gegerbtes Innenfutter und Sohlen
- Schaftteile selektiv aus der Haut geschnitten unter Berücksischtigung ihrer Struktur
- eine tadellose Verarbeitung
- fehlerfreie Leistenform und Konstruktion
- Ausputz, Verzierungen
- gemacht von einem gelernten Schuhmacher oder -meister mit entsprechender Erfahrung und Können
Inakzeptabel sind bei Herrenschuhen für 1.000 € bis zu 1.500 € pro Paar:
- Einleisten mit Maschinen - da der Schuhschaft dabei sehr stark belastet wird
- Kein Nachzwicken und ggf. zu kurze Verweildauer des Schaftes auf dem Leisten bevor der Schuh gemacht wird
- Goodyear Welted primestitched - bei Machart und Ausführung ist ein Klebeband inakzeptabel
- Korkausballung unter der Ferse
- Konstruktions- und Leistenfehler wie falsche Lage der Schuhballenlinie
- Mittel- oder Unterspaltleder als Schaftoberleder
- Verarbeitungsfehler und -mängel
- Beschädigungen
- usw.
Hat jemand Vorschläge? Kommt da was, oder überwiegt der Respekt vor großen Namen?