Gegen Ende des amüsanten Artikels
VOR DEN TOREN VON PARIS :
Tanz in den Dezember
VON ELIANE MORAND -AKTUALISIERT AM 17.12.2017-05:47
http://www.faz.net/aktuell/reise/…s-15333333.html
fiel mir ein Einkaufsführer ein, der etwas anders ist als die anderen, sprich: ich bitte um Eure Mithilfe ad 1 und ad 2 geht es um das Qualitäts- , ich würde fast lieber schreiben:
das Designniveau - die Klasse an sich.
Beispiel:
In Italien bekommt man sehr gute Schuhe, handgemacht als Serienschuh, mal mit angepassten Schuhformen, den Leisten, und mal ohne:
Das wäre jetzt für mich die Qualitätsklasse 1.
Die Vorteile solcher Schuhe liegen auf der Hand, und der Eine oder der Andere verfügt bereits über eigene Trageerfahrungen.
So weit so gut.
Mir gefielen früher die Schuhe mit den Fiddle Beveled Waists unheimlich gut, diese schmalen, elegant ausgeführten Gelenke, Schuhsohlen, sind einfach nur schön
und verkörpern, sofern sie tatsächlich in Schuhmacherqualität, also mit auf den ausgeschärften Rahmen umgelegter Sohle ausgeführt sind,
die hohe Kunst der Schuhmacherei.
Aber - die Erneuerung einer solchen (Lang-)Sohle dürfte mal ganz locker 300 € bis 500 € kosten - je nach Schuhmacher!
Da lobe ich mir dann die einfachen Sohlen, die der Schuhmacher von Hand an die Zwischensohle andoppelt, und - jetzt kommt's - mich einschließlich neuer Absätze
pro Schuhpaar nur knapp 100 € kosten.
Daher käme ich jetzt wirklich nicht auf die Idee diese Schuhe bei Serienschuhen besser als mit der Note 1 zu bewerten, OK,
man könnte auch noch "Noten" zwischen 1 und 2 verteilen, aber STE-OF-THE-ART sind sie nun einmal nicht, denn es gibt noch feiner gemachte Schuhe
wie z.B. die mit dem Fiddle Bevelled Waist.
So gibt es in Italien schon einige sehr gute Schuhmacher, die solche handgemachten Schuhe als sogenannte Serienschuhe von Hand machen,
was man in Deutsch neuerdings RTW nennt, ready-to-.wear.
Darüber findet sich die Klasse der Maßschuhe - nein, garantiert keine aus Ungarn oder Rumänien. Das schon mal vorab.
Dafür aber Maßschuhe, die diesen Namen auch wirklich verdienen wie die von Meister... aus Frankreich als Beispiel.
Nun sollte man wissen, dass Mode aus England - zumindest die gängige - ein anderes Design aufweist als die aus Italien oder Frankreich, die jeweils einen ganz bestimmten Länder-Touch haben.
Wer mir das nicht glauben möchte, der darf es gerne mal ausprobieren wie es ausschaut wenn Mann ein Hemd von Viyella zu einer PT05-(Freizeit-) Hose trägt.
Das stößt sich irgendwie.
Da trifft "derberes" englisches Design auf das filigran-elegante aus Italien,
Mann vergleiche Tweed aus Schottland mit Stoffen aus Italien - oder Krawatten von Charvet oder Hermès mit denen aus UK, die entweder frach-kess-elegant sind wie die von ... aus London
oder in schwerer Seide ausgeführt sind wie die von .....
diese kleinen, aber feinen Unterschiede, die auf das Auge irgendwie störend wirken mein ich damit.
Bei Schuhen kann es wiederum ganz anders aussehen wenn man Schuhe in Norvegese/Stagno mit solchen von Foster & Son aus England vergleicht - da schlagen die Insulaner
bei Eleganz und filigranem Auftritt die Italiener um Längen.
Irgendwie funktioniert mein Namensgedächtnis am Sonntagmorgen noch nicht so richtig..]
Nun, um um die Irritation zu vervollständigen, die Bemerkung, dass Hemdenstoffe von Thomas Mason und David & John Anderson nicht von der Insel kommen sondern
aus Bella Italia, die feinsten Garne, wie sollte es auch anders sein, ebenfalls in Italien gesponnen werden, EMILCOTONI, Lanificio di Tolegno, Carriaggi und der Lanificio Luigi Colombo.
OK - in der Schweiz gibt es auch noch eine Feingarnstoffe.
Oder nimmt man Ledertaschen:
Die aus England sind aus festerem Briddle Leder gemacht und können auch noch von den Enkelkindern aufgetragen werden, etwas Pflege vorausgesetzt,
während die aus Italien leichter ausgeführt sind und etwas mehr Rücksicht verlangen als die in Briddle.
Bei Seide denkt dagegen jeder an Como und England, vergessen, dass Cashmere über Lyon seinen Einzug in europa hielt.
Ja, genau - aus Lyon,. der Seidenstadt im Süden Frankreichs kommen immer noch die feinsten Seidenstoffe, zum Teil sogar handgewebt oder komplett mit Farbstoffen aus der Natur gefärbt.
Wo gibt es das sonst noch?
Beim Seidendruck konkurriert Hermès allerdings und wiederum mit .... aus England.
Und da wären auch noch die feinen Seidenstoffe aus Japan, über die ich aber jetzt und hier kein Wort verlieren möchte.
Ich bin nicht die Gratis-Database von Schlipsdealern, die angeblich noch nicht mal einen ganz normalen Schlips von einer 3-fold Krawatte unterscheiden können!
Ihre Fans übrigens auch nicht - deswegen sind sie vermutlich auch so zahlungswillig und attackieren [man bemerkt meine offene Wunde] jeden anders denkenden.
Aber so weit so klar:
Mann kann zum relativ günstigem Preis sich sehr gut einkleiden.
Will man aber in die absolute STATE-OF-THE-ART-Klasse aufsteigen, dann wird es wirklich teuer, nicht dass man sich nicht eine schöne krawatte von Charvet leisten könnte oder wollte,
aber, dann sollte es auch das passende Hemd in feinem Stoff und entsprechender Ausführung wie Schnitt, Nähte und deren Führung sein.
Dazu müssen dann auch Hose und Gürtel - Hosenträger finde ich albern bis clownesk(!) - dieses Niveau erreichen, vom Sakko ganz zu schweigen.
Ergo würde ich dazu raten wollen sich die Klasse "Sehr gut" für den Anfang zu zu legen und erst später wenn Mann sich akklimatisiert hat und damit identifiziert,
sprich: sich rundum darin wohl fühlt, schrittweise iin die STATE-OF-THE-ART- Liga auf zu steigen.
Es ist durchaus erschwinglich sich eine Garderobe in der Spitzenklasse "zum vernünftigen Preis" auf zu bauen indem man zum Beispiel einen Kurzurlaub zum Einkaufen plant
und die Kunsthandwerker vor Ort besucht, um einzukaufen oder zu ordern.
Das geht bei Schuhen schon für unter 300 € los, oder 500 € bei Handarbeit, bei 120/130 € für ein Hemd auf Maß mit Mason- oder Anderson-Stoffen und so weiter.
Nun kann sich jeder vor seinem geistigen Auge ausrechnen:
Wie viel hat der gesamte Inhalt meines Kleiderschranks zusammen addiert gekostet?
Er wird staunen - versprochen!
Da sind schnell 10.000 € überschritten, ganz locker sogar.
Will Mann aber nun Maßschuhe von Meister X aus Frankreich, dann kostet 1 einziges Paar schon 6 T€+, und unter 3 T€ gibt es so gut wie nirgends Maßschuhe,
die die Bezeichnung auch redlich verdienen.
Bei diesem Level oder Grade wird die 100.000 € Latte ganz rasch übersprungen.
Also klar, wie ich das meine?
Mal ganz abgesehen davon: Es gibt noch mehr im Leben als nur Klamotten, Preise, Leistung, PLV: Gutes Essen in aller Ruhe zum Beispiel.
Ich denke jetzt gerade an den Baron Rouge in Creutzwald, ein bürgerliches Restaurant der besonderen Art - vielleicht war es die geistige Brücke zwischen
den Guinguettes in Paris und meiner Idee diesen ganz anderen Einkaufsführer zu starten.