Dieser Artikel stammt bereits aus dem Jahr 2017!
Es ist einfach nur paradox!
Die Männer besitzen jede Menge Bekleidung, die aus Leder gemacht ist:
- Gürtel
- Geldbörsen
- Briefmappen
- Notebooktaschen
- Aktentaschen
- Lederjacken
- ....
Aber kaum jemand pflegt seine Sachen - Schmutz und Dreck werden als Patina, als normale Gebrauchsanzeichen abgetan.
Von den Damen möchte ich gar nicht erste reden, denn die wollen sich - Mutti + Vati haben es ihnen so beigebracht - nicht die Hände schmutzig machen.
Einer Dame habe ich in einem Kaffeehaus die farblose Creme von La Lumière (Boot Black) gezeigt, sie schnuperte kurz dran, der Duft gefiel ihr so gut, dass sie sofort mit dem Finger in den Tiegel wollte, um sich die Creme in's Gesicht zu reiben.
Ich konnte sie mit einem sehr energischen "NO!" stoppen.
So nach einer viertel Stunde kam eine Bekannt herein, die Damen zeigt ihr die Cremes und was tat sie: roch an dem schönen Tiegel und
dann kam sofort auch schon die typische Handbewegung.
"NO! È cura sarpe, per favore!
Nun ja - wie immer - die Männer.
Vor dem ersten Gebrauch sollte man seine Ledersachen pflegen, also mit einer farblosen und wachsfreien Creme einreiben.
Der Grund ist derselbe wie bei der Schuhpflege: Das Leder ist relativ trocken.
Durch die Creme, man vergleiche sie mit einer Handcreme - wir haben Winter - und schon weiß jedermann was die Ledercreme bewirkt.
Das Leder fühlt sich satter, voller an und ist unempfindlicher gegen Gebrauchsspuren wie Kratzer oder Abstoßen der Kanten usw..
Man kann, darf, Lederartikel auch mit einer farbigen Schuhcreme einreiben, um die Farbsättigung zu erhöhen - dann sollte man aber anschließend
mit einer wachsfreien Ledercreme das Wachs wieder abnehmen, damit sie nicht an der Kleidung abreiben kann.
Lederreinigung:
Waschen kann man es auch in der Waschmaschine wie z.B. Lederjacken - dabei muss man aber darauf achtgeben, dass das Leder farbstabil ist,
und wenn man das nicht genau weiß sie entweder nicht in die Maschine tun oder vorher einen Farbstabilisator anwenden.
Kragen, Ärmelbündchen oder -enden, den bereich der Knöpfe oder des Reißverschlusses kann man sehr einfach von Hand saubermachen
und das Hautfett, die speckigen Stellen entfernen:
Man nehme einen Lederreiniger für Glattleder oder einen anderen für Rau- und Nubukleder, Leather Lotion MILD und den Omninettyoant von Saphir für Rauleder/Nubuk und Textilien;
alternativ eine flüssige Lederseife wie das Ledershampoo aus der Serie Sneaker Care, das honigfarbene mit dem ph Wert von 5.0.
Lederseifen oder Sattelseifen in festerer Form wie die von AVEL (Saphir) sind meistens auf Glycerinbasis hergestellt und weisen einen ph Wert von >8.0 auf,
einen gemessen am Idealwert für Leder von 4.5 viel zu hohen Wert.
Von der Anwendung her macht es keinen großen Unterschied ob ich den Omninettoyant nach dem Abwaschen des Kragens mit Wasser aufemulgiere,
um seine Reste aus dem Leder auszuspülen oder ob ich dasselbe mit Shampoo und Schwamm mache.
Einen praktischen Vergleich habe ich noch nicht gemacht - mit dem Omninettoyant vor Jahren mal eine Jacke aus Schweinsleder auf Vordermann gebracht,
aktuell meine Schuhe mit dem Flüssigshampoo gewaschen.
Nach der Anwendung des Omninettoyant hatte ich die speckigen Stellen des Leders mit einer Kautschukbürste recht mühsam abgerieben;
heute würde ich den Cleaning Bar aus Naturkautschuk benutzen, da besser und schneller weil man mehr Druck aufbauen kann und
der Naturkautschuk bessere Klebeeigenschaften zum Binden des Schmutzes hat.
Wenn das Leder dann trocken ist, dann einfach mit einer farblosen, wachsfreien Ledercreme einreiben und nach dem Abtrocknen mit einem fuselfreien Baumwolltuch.
Nach der chemischen Trockenreinigung empfiehlt sich die Behandlung mit der Rich Moisture von Boot Black:
Hier die Fotos eines Kunden (wurden schon mal gezeigt) - sie zeigen die Jacke nach der Trockenreinigung, nach dem Zwischenschritt mit der Rich Moisture,
auf dem letzten Foto zu sehen, und final nach der Farbauffrischung mit der Schuhcreme (Boot Black Shoe Cream)
Der Rich Moisture-Verbrauch betrug etwas mehr als eine halbe Flasche.
Die Lederpflege, auch zuhause die Sofas und Sessel, bringt schon so einiges - bei Kleidung verhilft sie zu einem gepflegten Auftritt statt speckigem Kragen oder Bündchen.
Bei Ledertaschen ist die Pflege je nach Leder etwas aufwendiger, aber selbst Schlangenledertaschen, bei denen eine Schuppe fehlt, bekommt man wieder so hin,
dass man nichts mehr davon sieht - wer will denn auch eine einzige reparierte Schuppe unter den hunderten heraus finden.
Für Crocoleder, Aligator sowie Schlangenleder würde ich die Crocodile Cream von Boot Black empfehlen, da eine Kundin so zufrieden mit dem Ergebnis war,
dass sie mir Fotos davon geschickt hat.
Sie kostet wohl 39.- € pro Tiegel, was auf der einen Seite sehr teuer anmutet,aber es ist halt eine sehr spezielle Creme mit entsprechend hohem Entwicklungsaufwand
und geringem Umsatz.
Wenn man sich aber den Preis von Kroko-Artikeln anschaut, dann ist die Crocodile Cream, übrigens die einzige mir bekannte Spezialcreme wohl recht günstig.
Nun mutet Ihnen der ganze Artikel wahrscheinlich wie eine maßgeschneiderte Werbung für Boot Black an, oder?
Damit liegen Sie sogar vollkommen richtig!
BB ist nun einmal die beste Leder- und Schuhpflegeserie auf dem Weltmarkt, und daran gibt es absolut nichts zu deuteln.
Ergo liegt es in der Natur der Sache, dass die Lederpflege nun einmal die Domäne von Columbus ist.
Andererseits grämen Sie sich bitte nicht ob des Werbeinhalts - Sie bekommen die Informationen gratis, meine Ratschläge und Tipps sind praktisch von mir erprobt,
sie funktionieren und - ganz wichtig - sie sind wahr!
Sie wurden auch von Kunden und Kundinnen, Crocodile Cream, nach telefonischem Coaching sehr erfolgreich nachvollzogen.
Sie können meine Artikel gerne mit den Geschichten von anderen Pflegemittelhändlern vergleichen, wenn die denn überhaupt etwas zur Anwendung schreiben.
Eine Sache, die an die Einleitung zu diesem Beitrag anknüpft, werde ich aber niemals in meinem Leben verstehen:
- Warum werden Ledersachen, egal ob Lederjacke, -tasche, -gürtel und Börsen so gut nie gepflegt - schon gar nicht vor dem ersten Gebrauch?
- Warum meinen die Leute, dass billige Pflegemittel genau so viel taugen wie teure?
- Weshalb müssen Leder- und Schuhpflegemittel immer billig sein?
Logisch ist das wirklich nicht!
Seit mehr als 20 Jahren kaufe ich nur das beste Material, das ich kriegen kann - das war bis vor 2 Jahren Saphir, nun ist es Boot Black, weil viel besser,
und davon habe ich jede Menge im Gebrauch - ich kann nur sagen: Es rentiert sich!