Kuriositäten aus der Welt der Schuhe und deren Pflege

  • Gab's etwa eine neue Cam?

    Schuster bleib bei Deinen Leisten!

    Dilettanten aber sollten die Finger davon lassen und ihre home videos tatsächlich nur 'ihren' Kindern zeigen, um sie damit zu beindrucken.
    Im Web vermögen solche vertonten comicstrips über Schuhhölzer den versierten Betrachter nur zum mitleidsvollen Lächeln animieren
    ob so viel sehr gekonnt aufgezeigter Ahnungslosigkeit & Dreistigkeit...:confused:

  • Schuhe kann man getrostet komplett einwachsen, natürlich nur das Oberleder.
    Wachsbruch gibt's nur dann wenn man es gleich kiloweise draufschmiert.

    Die Wasserglanzpolitur mit mehreren Wachsschichten kann man bruchfrei nur auf die Teile des Schaftes aufbringen,
    die nicht bewegt werden, also die Bereiche der Vorder- und Fersenkappe.

    Regentropfen dringen nur dann nicht ins Leder ein, ein wirklich offenporiges vorausgesetzt, wenn man mehrere Wachsschichten
    nacheinander aufträgt.
    Auf echtem deckgefärbtem Leder perlen die Tropfen dagegen immer ab, und es verlangt dafür garantiert nicht nach einem Wachsauftrag,
    genauso wenig wie hydrophiertes Leder - es sei denn, man will ihm mit lösemittelhaltigem Wachs diese Wasserabwehr nehmen.

    Allgemein gilt immer noch die "französische Regel":
    3-5 mal Creme und dann Wachs.

    Emulsionscremes vermögen es nicht durch mehrere Wachsschicht hindurch ins Leder einzudringen,
    denn sie enthalten kein Lösungsmittel, um die Wachsschichten an-, oder besser: aufzulösen und
    in das darunter liegende Leder einzuziehen.

    Wenn das Oberleder gut - meint natürlich: im Lauf der Zeit mehrere dünne Schichten Creme - bekommen hat,
    dann übersteht es schon ein paar Wochen oder Monate mit wiederholtem Wachsauftrag ohne einen bleibenden Schaden davonzutragen.:cool:

  • Wirklich kurios im Sinne des Threadtitels sind "Schuhtests" bei denen der Tester, nach eigenem Bekunden "Schuhmacher",
    die groben Fehler komplett übersieht. Zufall, Absicht oder ganz einfach weil er dafür bezahlt wird, in Cash oder in gratis Schuhen?

    Die "getesteten" Schuhe von José sind z.B. Ausschussware, weit schlechter als B-Ware,
    und das obwohl sie "dem Tester" vom Hersteller genau zu diesem Zweck,
    aber wohl doch eher für die Bewerbung als tatsächlich für einen objektiven, kritischen Testbericht,
    übersandt wurden (Wie erst die Serienschuhe für jedermann aussehen, kann sich wohl jeder einmal selbst überlegen):
    Die Laufsohlen sind schief aufgenäht worden, der rechte Schuh ist komplett verzogen, Klebereste auf dem Schaft,
    Absätze mangelhaft gefestigt, Rahmen reicht bis über den Absatz usw. usw..
    Schuhe muss man nicht in ihre Einzelteile zerlegen, um zu sehen was sie taugen!

    Wenn man es gut mit dem Tester meint, dann trifft hier nur der alte Spruch zu:
    Einem geschenkten Gaul schaut man nicht in's Maul!

    Wenn er die gravierenden Mängel einfach nur übersehen hat, so bezeichnet er damit seine Qualifikation als "Schuhmacher".
    Dafür spräche auch, dass er sie sogar fotografiert hat ohne sie in seinem Text auch nur zu erwähnen - so ein Zufall!?
    Einmal ganz abgesehen davon, dass er in seinem "Testbericht" kein einziges Wort über die Merkmale eines Schuhes verliert,
    auf die es tatsächlich ankommt!
    http://www.bestofbest-mode.com/showthread.php…nhand-von-Fotos
    Oder er ist gar so dreist, dass er davon ausgeht, dass die Besucher seiner Seite, seine Fans, die fotografierten Fehler nicht sehen
    oder erst gar nicht als solche erkennen bzw. wahrnehmen.

    Wie dem auch sei, wer beim Lesen solcher "(Test-) Berichte" an den Zufall glaubt, der ist selber schuld!
    Und ob der besprochene Hersteller mit solch dubiosen Tests mehr Schuhe verkauft, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.
    Es ist aber leider anzunehmen, da genau eine solche Marke weltweit in den Foren wegen ihres "günstigen" Preises gehypt wurde.:cool:

    Für mich ist auch diese Seite des Möchtegern-Schuhmachers nichts anderes als von den Schuhherstellern gesponserte Gaukelei!
    Zumal immer wieder Schuhe derselben Marken gezeigt und mit vielen, vielen bunten Fotos bejubelt werden.
    Je suis vraiment honni!
    Aber er steht ja bekanntlich nicht allein da - es gibt ja noch ein paar andere, die auf diese Art und Weise,
    also mit Stil resp. Style, an Gentlemen ihr Geld verdienen indem sie die Leser ganz gezielt hinter's Licht führen!
    Und ein weiteres Kapitel unter der Überschrift: Die gezielte Desinformation im Internet.

    Andererseits kann ich mich ganz ehrlich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Leser es genau so wollen:
    Wo kämen wir da hin wenn sie die Wahrheit über ihre Schnäppchen-Schuhe lesen müssten?
    Krumm, schief, schlecht verarbeitet....eigentlich reif für die Mülltonne, aber für das Geld kann man nichts falsch machen!:cool:
    Dann doch lieber "heile Welt" - es geht ja auch schließlich auf Weihnachten zu.

    P.S.
    In Italien beträgt die Lehrzeit eines Schuhmachers übrigens ca. 4 bis 5 Jahre, ob Angelsachsen dieses Handwerk
    schneller erlernen bleibt aber zu bezweifeln.
    Vielleicht hätte ich diesen Beitrag für die shoe freaks in Englisch schreiben sollen... aber auch die wissen: You get what you pay for!

  • Die Sonntagsfrage:
    Ich war schon so oft in Italien und habe dort Schuhe betrachtet, nur eins ist mir dort noch nie unter die Augen gekommen:
    DER ITALIENISCHE LEISTEN!
    Aber das kann an meiner Brille liegen, sowohl im übertragenen Sinne als auch tatsächlich.

    Wo kann ich diesen wohl sehr speziellen Leisten einmal bewundern?
    Oder zumindest mal ein Paar Schuhe, die darauf gemacht wurden?
    Kann mir jemand einen Hinweis liefern?

  • Ich könnte auch heute am frühen Montagmorgen ein Résumé der Stilpointen über Schuhe ziehen, aber ganz ehrlich:
    So viel Zeit habe ich heute gar nicht!
    Es ist auch müßig den Lesern immer wieder vor Augen zu führen, wie viel Unsinn tagtäglich im Internet getippt wird, aber das immer gilt:
    Sie bekommen genau das, was Sie bezahlen - mal etwas mehr, mal etwas weniger!
    Ausnahme:
    Der absolute Glückspilz!

    Schuhe aber müssen einen ganz besonderen Nimbus haben, vor allen Dingen die mit dem Prädikat besonders wertvoll.:rolleyes:

    Und glaub ja keiner einem Schuhmacher, wenn der bei diesen Schuhen mit hervorragendem PLV für 99 Taler schon nach dem ersten Tragen
    der Ratschlag erteilt, neue Sohlen aufzuziehen!
    Feinstes Leder, Beste Verarbeitung, Super Passform! There is no better one!
    Frei nach Wikipedia & H.S.: No reason to buy Bespoke Shoes!

  • Ich werde es wohl nie mehr lernen!

    Die Machart ist kein Kriterium für die Qualität eines Schuhes - 'gutes' Material reicht vollkommen aus!
    Da habe ich mich doch mühsam von ALDEN über C & J und andere endlich zu Norvegese & Stagno hochgearbeitet, wie ich bis heute glaubte,
    viel Geld für Schuhe ausgegeben, und nun diese eindringliche Belehrung durch einen wahren Connaisseur.
    Da war wohl alles für die Katz!
    Dabei dachte ich immer es käme nicht nur darauf an, dass der Schaft gut an den Füßen anliegt und die, zugegeben,
    recht weichen Sohlen, beim Gehen/Abrollen mitgehen müsssen, aber ich habe mich auch in diesem Punkt getäuscht.
    Und auch in dem Punkt, dass der Schuhschaft das Fußgewölbe unterstützen muss, damit es nicht zusammenfällt,
    so wie man dies nur bei handgenähten Schuhen machen kann.
    Da war wohl der Wunsch der Vater der Gedanken von wegen handgenäht & handgedoppelt und jahrzehntelang keine Fußschmerzen
    und -probleme, aber man lernt ja bekanntlich nie aus.
    Nur dicke, schwere Schuhe, am besten mit Dreifachsohle, in der Grube gegerbt und möglichst fest, und nach Möglichkeit fest angenagelt, liegen tatsächlich optimal an den Füßen an.
    Nun gut, solche festen Sohlen biegen sich auch nicht beim Abrollen durch und es dauert wohl bestimmt auch eine Generation lang
    bis sie abgelaufen sind - also ist da schon was dran, dass die Sohle bei solch dicken, schweren Schuhen wohl in jeder Gehphase
    immer am Fuß anliegt - das kann man wirklich nicht bestreiten, das ist ein Argument.
    Nur ist meine Beinmuskulatur zu schlaff als dass ich mit solchen bleiernen Schuhen weit laufen könnte, leider.
    Sogar noch einem weiteren Irrtum bin ich bisher aufgesessen!
    Bis dato war ich immer sehr froh, wenn der Schaft eng am Fuß anlag - wahrscheinlich brauchen aber die Zehen und Zehengelenke
    doch viel Raum darüber, quasi einen Ballsaal, damit der Vorderfuß bei seiner Auf- und Abbewegung gut beschleunigen kann
    bevor er den Schuh nach oben reißt, um anschließend die Schuhe mit möglichst viel Effet auf den Boden der Tatsachen
    zurück zu schlagen, wie ein Hammer, zuerst die Beschleunigung im Freiflug bevor er den Nagel ins Holz, ähhh, in die Sohle
    hineintreibt.
    Eigentlich ja auch logisch, bei so viel Gewicht: da braucht es POWER - aber dafür hat man ja auch etwas ganz solides an den Füßen!
    Dickes Leder, steife Sohlen, und alles ganz fest miteinander vernagelt - da wackelt nichts:
    Mit solchen Schuhen kann man sogar die höchsten Alpen raufkraxeln! Also absolut nix für Leichtfuß-Flachlandtiroler!

    Und bei der Schuhpflege hatte ich dann garantiert auch den falschen Ansatz gewählt:
    Nur GUTRA, das gute Lederfett, macht das Leder widerstandsfähig!
    Und auf Hochglanz braucht man sie danach auch nicht mehr zu polieren.
    Dabei habe ich mir ein ganzes Arsenal an Cremes, Wachsen, Bürsten und Pflegetinkturen für die optimale Leder- und Schuhpflege
    zugelegt - dachte ich zumindest!
    Nur gut dass ich nicht auch noch auf den Zug mit den Pomaden aufgesprungen bin.
    Aber das Zeug kannte ich ja noch aus meinen Kindertagen als die Männer sich das Zeugs in die Haare schmierten...
    oder kann man sonst noch was damit anfangen?
    Mann lernt nie aus - leider! Aber jetzt bin ich schlauer.

    Nur sehr schade um das viele Geld, das ich mit Schuhen schon verplempert habe! Hätte ich das alles nur vorher gewußt.
    Und meine über die Jahre hinweg gesammelten Erfahrungen sollte ich jetzt wohl auch alle über Bord werfen?

    Oder sollte ich vielleicht anfangen meine Schuhe selbst zu machen - irgendwo wird Google schon noch eine bebilderte Anleitung auftreiben:
    Mit dem Hammer Nägel ins Holz zu schlagen habe ich ja schon als Kind gelernt genauso wie mit einer Laubsäge das Leder auszuschneiden.
    An sich sollte es also kein Problem werden, so rein handwerklich betrachtet und
    zur Not könnte ich die Teile ja auch zusammenkleben, UHU habe ich auch noch im Regal stehen. Nur das Material ist wichtig!
    Und da habe ich noch eine dicke shrunken tanned hide von mind. 8 oz der amerikanischen Wildkuh hier.

    Damit die Schuhe auch zum Schluss passen, lass ich einfach ein bisschen Luft - man kann sie ja ausstopfen.
    Natürlich mit Isolierglaswolle, dann halten sie auch schön warm jetzt im Winter.
    ;)

  • Füße seien empfindlich und bedürften der Fürsorge weil gerade dort viele Nerven enden würden!
    Aber weit gefehlt! Sie sind hart im Nehmen!
    Nun gut, nicht wissen ersetze ich halt eben durch glauben, aber dennoch....
    Der Glaube versetzt wohl Berge, wenn's sein muss sogar sehr viele und sehr hohe, ich würde auch zur Not, aber nur dann,
    auch meine Erfahrungen vergessen, aber sei's drum:
    Wie kann es sein, dass Fabrikschuhe optimal passen?
    Hat der Fabrikchef persönlich Maß bei allen Kunden genommen?
    Das nenn' ich doch mal kundenorientiert!
    Und dann bietet er sie auch noch so preiswert an: sogar rahmengenäht und trotzdem für ganz kleines Geld!
    So wird der Kunde zum König:
    Fabrikschuhe, die einem Maßschuh gleichkommen, allerbeste Qualität weil rahmengenäht, und sitzen einfach nur perfekt!
    Das ist ein SUPER-PLV!
    Halt!
    Fast vergessen!
    Das Material - was ist nun damit?
    Kommt ja schließlich nur darauf an, klar, neben dem Preis, um das PLV auch 100 %-tig exakt bestimmen zu können.
    ABER - das Material ist natürlich auch über alle Zweifel erhaben!
    Offenporig deckgefärbt! Genau wie beim weißen Rappen und dem schwarzen Schimmel!
    Das ist schon ein ganz besonderes Leder!
    Dabei dachte ich früher immer, so las ich das auch in einigen Büchern Schwarz auf Weiß, dass wenn man etwas deckend streicht, die darunter liegende Schicht
    abgedeckt wird - daher würde auch der Name rühren - aber: mal wieder einem großen Irrtum aufgesessen!
    Denn die Schuhfabriken haben, oder besser: die Gerbereien, so man den Schuh- und Lederexperten glauben darf, der Technik schon wieder ein Schnippchen geschlagen:
    sie färben offenporig deckend - was es nicht so alles bei Schuhen gibt.
    Ich muss noch viel lesen, um dem folgen zu können, nichts ist im Internet mehr so wie es mal war.

    Also Schuhe in Leder der Qualitätsklasse 1A - genau wie bei den Cashmerepullis der Cashmere-Spezial-Händler, denen mit der großen Auswahl und der Superqualität
    - Sie erinnern sich? - für max. 100 €uro und noch oft für viel weniger.
    Aber die Stricken ja auch auf Maß, sprich in verschiedenen Größen.
    So haben sie keinen Verschnitt und können allerbeste Cashmerepullis spottbillig anbieten - nur so erklärt sich das!
    Kann nicht mal bitte jemand das in Englisch und Italienisch übersetzen?
    Dann könnten Johnston, Carlee, Brunello, Lucca, Diego und Aida ihren Cashmerestrick wohl auch viel billiger anbieten, oder gibt's daran irgendwelche Zweifel?
    Man hilft wo man kann und gibt solchen Familienbetrieben in der 2. oder 5. Generation ja gerne diesen oder jenen Hinweis wie sie's besser machen können
    damit sie nicht so viel von dem teuren Cashmerestrickbahnen als Abfall entsorgen müssen.
    Oder hat es vielleicht doch einen ganz anderen grund warum die Sachen von Johnston, Carlee und Aida etwas teurer in der Anschaffung sind?
    Danke!

    Aber zurück zu den Schuhen, denn da gibt es noch so manches, was ich nicht so ganz verstehe.
    Sind z.B. die Hemdenfabrik-Bosse nicht so kundenfreundlich und vermessen vor der Produktion die Revuekörper ihrer Kunden,
    oder warum kaufen die sich Maßhemden, Vollmaß natürlich, MTM sind ja nach der wahren Stillehre Bäh und Buh, also nix für Gentlemen?
    Oder haben gerade die - na sagen wir mal: eine etwas außergewöhnliche Anatomie, schmale Schultern, breite Hüften, dicke Arme oder einen langen Hals?
    Das kann ja eigentlich nicht sein, oder warum sollte ein kleiner Dicker sich nicht mit Stil kleiden können und ein Hemd mit SUPER-PLV + perfekter Passform
    von der Stange kaufen können, so ein richtig geiles Slimfit zum Beispiel?

    Warum also unbedingt Maßhemden?
    Krumme Arme, schiefe Schultern, Spreizhände, Senkwirbel und Knickbäuche sind mir noch nie untergekommen.
    Es wäre also wirklich an der Zeit, dass die Hemdenbosse auch mal so kundenfreundlich reagieren wie die der Schuhfabriken, oder?
    Dann würden auch endlich die Fabrikhemden perfekt passen, wären aus bestem Material und würden bestimmt auch mindestens
    1000 Trageeinheiten überstehen!
    Und dann noch Rotierbügel in den Wäscheschrank eingebaut, und schon könnten sie den Schuhen mit dem SUPER-PLV Paroli bieten!
    Aber so wird das nix!

    Und schon gar nicht mit meinen Schuhen, von den Hemden ganz zu schweigen!
    Ich weiß nämlich immer noch nicht wo ich so einen Apparat herbekomme, um meine Schuhe rotieren zu lassen!
    Bisher standen sie einfach nur ganz ruhig rum und harrten ihrem nächsten Tragen - das war aber offenbar falsch!
    Sie müssen rotieren, sich also drehen wie auf einem Karussel, oder bei so einem automatischen Uhrenaufzieher,
    nur wie schnell, sprich: mit wie vielen Umdrehungen pro Tag, muß ich noch ausprobieren, habe schließlich keinerlei Erfahrungen damit.
    Das hat aber im Moment noch ein bisschen Zeit - zuerst muss ich mal herausfinden wo ich so einen Schuh-Rotierer herbekomme,
    und dann muss ich noch die Graviation ausrechnen lassen, nicht dass die Schuhhölzer zu schwer sind und ich womöglich neue kaufen muss.
    Balsaholz wäre wohl leicht genug, oder?
    Nur eine Nummer kleiner, so wie im Weihnachtscamvideo erklärt, würde da wohl nicht ausreichen, zumal ich noch nicht weiß,
    ob die preiswerten Schuhspannerhersteller ihre Hölzer und Federn nach den Formen der Fabrikschuhe drechseln.
    Aber wenn sich das noch bewahrheit, dann hätte ich es geschafft, na sage ich zur Vorsicht mal: fast,
    und könnte mir dann Fabrikschuhe, die einfach nur noch perfekt passen, kaufen,
    und hätte dann auch kein Problem, die perfekt passenden Schuhhölzer zu kaufen!
    Das wär's doch!
    Keine Umstände wie bei den Hemden und Maßhemden - nein, perfekt passende Schuhe aus der Fabrik für meine Füße
    + die passenden Spanner noch dazu! Einfach alles perfekt.
    Und das alles mit einem exzellenten PLV! Sprich: "spottbillig".

    Was habe ich schon an Geld zum Fenster rausgeschmissen, weil ich glaubte - wie gesagt: nicht wußte - nun aber gelesen habe,
    glaube ich zumindest, aber nicht noch dass ich es falsch übersetzt oder falsch verstanden habe,
    dass es absolut falsch ist, Schuhe individuell auf meine Füße abgestimmt und sogar von Hand nähen zu lassen!
    Hätt' ich das alles doch nur vorher gewußt!
    Wohl gab's schon imer das WEB, aber leider kaum so viele Schuhexperten wie heute, und erst recht kaum einen, der für weniger als 100 Schuhe der obersten Liga kaufte.
    Aber bei mir Zuhause war ja auch noch nie so ein Schuhfabrikboss, um meine Schuhe zu vermessen, einen Hoteltermin hatte ich in der Sache auch noch keinen.
    Ich hab' erst im Internet davon erfahren, wie kundenorientiert die das machen, um für all ihre Käufer die absolut perfekt sitzenden Schuhe zum SUPER-PLV zu produzieren.
    Aber jetzt hab' ich's intus!

    Nur ein Problem habe ich noch, darüber haben die Schuhexperten in den einschlägigen Foren noch nicht aufgekärt:
    Was mache ich wenn die Rotationsgeschwindigkeit meiner Schuhe falsch eingestellt war oder ich sie nicht lange genug rotieren ließ,
    und sich dadurch die Sohlen abgelaufen haben, na sagen wir mal nach weniger als 1000 Trageeinheiten - was auch immer das sein mag -
    oder gar der Absatz schief abgelaufen ist, was wohl an den zu schweren Schuhspannern liegt?

    Früher dachte ich auch immer dass die 3 Sohlen meiner Schuhe aufeinander abgestimmt seien so wie bei einem Sandwich,
    denn es nützte ja nichts wenn die Brandsohle weicher und flexibler wäre wie die 2 Laufsohlen darunter, oder?
    Und auf die Stärke der Sohlen kommt es ja schließlich auch noch an - es macht ja schon einen Unterschied ob 1 mit 5 mm oder 2 à 2,50 mm synchon
    oder asynchron mit 2 + 3 mm drunter montiert sind - nur mal so als Beispiel.
    Dann würde ja die härteste bestimmen wie weich sich der Schuh läuft - klar im Zusammenspiel mit den Handnähten,
    aber da habe ich ja schon zugegeben, dass nichts über eine gutes Gemband, einen Lederstreifen und vor allen Dingen
    eine gute Nähmaschine geht, denn nur so bekommt der Schuh am Fuß einen guten Halt.
    Dann ist auch alles ganz fest miteinander verzurrt oder vernagelt, und nichts wackelt am Fuß oder gar am Schuh!

    Oder habe ich den Fehler noch nicht eingeräumt?
    Die Sohlen sind also noch ein Problem!
    Da haben die Schuhe ein SUPER-PLV, nur aus allerbestem Leder, Qualitätsklasse AAA, sitzen perfekt am Fuß, und dann das!
    Ein Loch in der Sohle!
    Hat der denn keine Eisen, Hufeisen nennt man so was beim Pferd, glaube ich, getragen?
    Nein, nicht die billigen Blättchen sondern die eingelassenen, bei den Hufen wird das ja ähnlich gemacht: eingebrannt.
    Da stellt sich auch schon gleich die nächste Frage:
    Warum brennen die Schuster die Hufeisen nicht ins Leder ein, so eine grubengegerbte Sohle müsste sich dann noch besser an die Eisen anschmiegen, oder?
    Gut - das Geklapper beim Trab wäre ein kleiner Nachteil, aber wer auf Fiaker steht oder gar ein Pferdenarr ist, übrigens aktuell sehr trendy in gehobenen Kreisen,
    für den wäre das absolut kein Problem, den entsprechend huftauglich Bodenbelag in Wohnung und Büro vorausgesetzt.
    Sieht übrigens auch sehr stylisch aus, so man seine Schuhe nur oft genug von unten zu sehen bekommt und so seine Freude daran hat.
    Natürlich zieht man ja beim Betreten von Wohnungen, sei es die eigene oder als Gast, solche Heavy-Metal-Treter auf der Fußmatte aus,
    steht so wohl nicht im Knigge, soll aber neuerdings zum guten Stil gehören.

    Und sie sind ja schließlich auch an die Sohlen festverschraubt, und nicht genagelt - das hält die Schuhe schön zusammen.
    Da ich schon als Kind keine Kaltblüter mochte und die Warmblüter mir auch noch heute suspekt sind.
    Kurzum, ich lasse meine Schuhe nicht beschlagen wie die Hufe eines Gauls oder
    bin ich etwa der Ritter der Kokosnuss?

    Aber kommen wir wieder zu dem Sohlenloch bei den SUPER-PLV-Schuhen.
    Da ja die Schuhe schon so preiswert waren, sagen wir um die 100, dann müsste doch auch irgendwo ein Schuster aufzutreiben sein,
    der die mit Eichenlohe in Gruben gegerbten Sohlen preiswert unter die Schuhe montiert.
    Kleben wäre wohl am günstigsten, oder mit einer Maschine annähen wäre doch begehrenswerter, die Schuhe sind ja schließlich auch rahmengenäht,
    und das angeklebte Gemband ist ja darunter verborgen.
    Oder einfach annageln wie schon die Beschläge zuvor?
    Na, wenn der Schuster sie schnell annähen kann, dann müsste sich der Preis dafür doch wirklich auch im Rahmen halten.
    Mit grubengegerbten Ledersohlen, die würde ich mir sogar nach Trier oder in die Palz abholen gehen, und dann hätte ich krachneue Schuhe wie vom Schuster:
    Mittels Kleber und Nähmaschine, eventuell auch noch ein paar Nägelchen, sehr preiswert auf den allerneuesten Stand der Technik gebracht!

    Wie gut würde ich dann darin laufen können? Noch besser als jetzt oder nur schneller?
    Wie gut würden sie auf dem Trottoir liegen, wie gut auf der Straße haften, wie schnell könne ich damit um die Ecke biegen
    ohne ins Schleudern zu geraten und mich abzulegen?
    Würde ich überhaupt noch merken, dass ich Schuhe an den Füßen habe?
    Da müsste ja schon noch ein kleiner Unterschied zu merken sein, nicht dass ich irgendwann morgens in Ungedanken barfuß aus dem Haus laufe...
    Oder wären sie dann doch etwas härter als die weichen Dinger, die ich bis jetzt getragen habe, und wie würde sich das bemerkbar machen?

    Ich weiß nicht so recht ob ich dem wirklich trauen kann, was die Experten da so in den Schuhforen schreiben.
    Das sind so viele offene Fragen, also Sachen mit denen ich keinerlei Erfahrung habe - und dann darauf vertrauen, was ich bei den Schuhfreaks darüber gelesen habe?
    Ich weiß nicht, ich bleibe da etwas skeptisch - haben die wirklich so viel Erfahrung mit Schuhen...?
    Ich glaube...

    Aber nein, ich befürchte, dass das alles nur Getratsche ist, was da im Internet über rahmengenähte Schuhe, Sohlen und PLV
    geschrieben wird.
    Gute Schuhe dürfen nun mal da kein Geld kosten, zumindest keinen angemessenen Preis, handgenähte Schuhe kennt man
    nur vom Hörensagen,
    und so redet man sich wohl oder übel die preiswerten Treter schön und passend,
    der eine dem Anderen und dann wieder der Andere dem Einen,
    denn schließlich kann man bei Preisen unter 100 Lire, Pesos und Pesetas nichts, aber auch rein gar nichts falsch machen!
    An sich wirklich nichts, halt eben nur die eigenen Füße.

    Ich aber bleibe meinem Schuhmacher treu und schwöre weiterhin auf seine Schuhe - meine Füße haben es mir bis heute gedankt,
    und warum sollten sie damit jetzt auf einmal aufhören?
    Da bleibt bei meinen Schuhe doch besser alles beim Alten!

    Wat den een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall!
    Und so lass ich den Andern sehr gerne ihren Vogel.

  • Ich bin immer wieder erstaunt über die zahlreichen Leser dieses Threads.

    Warum lesen Sie dieses Thema?

    Es ist doch nur nichts anderes als eine klitzekleine Facette des Eulenspiegels,
    also von dem, was tagtäglich im WEB so alles über Schuhe gepostet wird.

  • Ich glaub' ich muss doch mal wieder den Roetzel rauskramen und vom Staub befreien - ich bin nach so langer Zeit
    ganz gespannt darauf mal wieder zu lesen was Church's damals zum Thema Schuhe, Haltbarkeit, Pflege und
    Tuning geschrieben hatte - erschien die Erstauflage eigentlich anteprada?
    Ich hatte das Bilderbuch wohl ein paar mal durchgeblättert, erinnere mich aber nicht mehr so genau daran,
    hatte ja auch nie Schuhe von denen gekauft.
    Mal schauen ob da auch Bilder zu finden sind wie sie in Northampton die Schuhe kleben, ich meine das Gemband und so,
    und was sie darüber geschrieben haben, warum man ein Lederband da dran nähen muss.
    Eigentlich könnte man doch das Lederband direkt annähen - na mal schauen was sie so dazu meinen
    und was die Fotos noch so hergeben.

    Wenn ich dann ausgiebig Staub gewischt & geschmökert habe werde werde ich berichten...

  • Ich hab' ja schon wirklich lange nichts mehr geschrieben....

    Also, einen Shoebone brauchen Sie wirklich nicht, darüber haben schon vor 20 Jahren die Verkäufer nur noch milde gelächelt
    wenn sie von der englischen Weisheit erzählten, dass dieser vom Vorderlauf einer Hirschkuh stammmen müsste,
    weil er mehr Fett enthielte.
    Ich habe auch noch nie einen besessen und dennoch sind meine Schuhe nicht mit Schrammen übersät.
    Ein Kaffeelöffel erfüllt denselben Zweck - probieren Sie es einfach einmal aus.
    Ein bisschen Schuhecreme auf die betreffende Stelle und mit leichtem Druck darüber reiben - bei Scharten benutzen Sie einfach
    die runde Metallkappe Ihres Füllers, da Sie so mehr Druck ausüben können.

    Sparen Sie sich also all die Mühen und Ausgaben für so einen Knochen und kaufen Sie eine gute Schuhcreme.

  • Warum heißt die Seife gerade Sattelseife und nicht Schuhseife?
    Und wie wirkt sie auf Öl und Fett ein?
    Welche besonderen Eigenschaften weist Sattelleder auf?
    Was macht ein Reiter nachdem er seinen Sattel mit der Sattelseife abgeschrubbt hat?
    Kann man das so auch bei jedem anderen Leder machen?
    Wenn man Schuhen ein Tauchbad verpasst, gelangt dann die Seifenlauge auch ins Schuhinnere wie z.B. Brandsohle, Korkausballung usw.?
    Und warum gibt es flüssigen Schuhreiniger für glattes und für raues Ober- und andere für das Futterleder?
    Fragen über Fragen...

  • Hm, habe Sattelseife bislang als relativ mildes Reinigungsmittel eingeordnet, damit behandelte Schuhe schienen mir darunter nicht "zu leiden"... Aber Du scheinst das anders zu sehen?

  • Ich bin eher ein "Softy" und lasse meine Schuhe nicht baden.:(

    Bei Rau- und Nubukleder wird es nach einer Sattelseifenreinigung etwas kompliziert dem Leder wieder dauerhaft die benötigte Feuchtigkeit (ca. 15 %) zuzuführen.
    Bei Vollbädern wird alles naß: Brandsohle, Korkausballung, Zwischen- und Laufsohle (inkl. Absatz) und Gemband.

    Abbürsten, ein feuchter Lappen oder max. Lederreiniger sind vollkommen ausreichend - also so schonend und so wenig Seifenlauge wie möglich.
    Das Wasser ist kein Problem, da das Leder idealerweise ca. 15 % davon enthalten sollte, da unter 10 % Feuchtigkeit der Lederbruch droht,
    aber die Seifenlauge spaltet die im Leder enthaltenen Öle/Fette auf, und diese sollten ihm wieder zugeführt werden,
    um es dauerhaft elastisch zu halten.
    Und genau das ist das Problem - auch beim Futterleder.

    Ich weiß auch nicht ob und mit welcher Bürste die Leute Sattelseife anwenden - ein Problem am Rande.

    Also verwende ich nur die entsprechenden Reiniger für Glatt-, Rau-/Nubuk- und Futterleder und öle die Laufsohle regelmäßig ein,
    und reguliere damit auch gleichzeitig beim Futterleder bzw. Brandsohle den ph-Wert.

  • Verstehe. Ich habe bislang einen Baumwoll Lappen benutzt zum ein- und abreiben (also beim sattelseifen).
    Welche Produkte, also z.b. welchen Lederreiniger benutzt Du denn, oder möchtest Du keine Marken nennen?

  • Ich benutze ausschließlich Produkte von AVEL, da diese Firma all ihre Produkte selbst herstellt, jahrzehntelange Erfahrung besitzt;
    diese aufeinander abgestimmt sind und ich von deren Qualität überzeugt bin.
    Ich habe genug andere Produkte und Marken, aber nicht alle, ausprobiert.
    Grison, Solitaire (auf die schwört ein Schuhmacher aus meiner Nachbarschaft) und Collonil sind ebenfalls Hersteller mit einer kompletten Pflegeserie.

    Zusammengekauften und nur einheitlich gelabelten Tand lehne ich rundum ab, da die Inhaltsstoffe so niemals aufeinander abgestimmt sein können;
    daneben sind sie mir zu teuer und zudem qualitativ viel zu schlecht - die Rede ist von ....:rolleyes:
    Ich habe schon in dailyshoes massiv gegen die masslos übertriebenen Eigenschaften gehalten:;
    Damals wurden alle anderen Pflegeprodukte verunglimpft, wie z.B. Schuhcremes als Emulsionscremes auf Wasserbasis - klar, war ja auch eine Wachsschuhcreme - heutzutage nennt der Vertreiber es dafür ja Pomade;););)
    Leicht zu erkennen, dass ich dieses Label nicht wirklich gerne habe bei all den gekauften(?) Lobeshymnen im Internet.
    NEIN - ich handele nicht mit Schuhpflege, freue mich aber dennoch darüber, dass sich die Qualität so langsam durchsetzt.
    JA - es nervt mich immer noch ein wenig wenn so manch ein Onlineshop seine Kunden mit "Testberichten" veräppelt.

    Wenn Du in NAS.eu den Schuhputzer kennst, dann auch meine Meinung...:cool:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!