Gut Kleiden - Teil 1: Sammelsurium Gentleman, Dandy, Looks und Einleitung

  • Begonnen hat die Geschichte in Berlin, wo ich mir aus lauter Langeweile die Männervogue am Kiosk kaufte;
    kurz darin geblättert und beseite gelegt, weil ich auf Anhieb nichts damit anfangen konnte - dann doch wieder
    in die Hand genommen und gelesen.
    Am nächsten Abend lief ich über den Kudamm und wir entdeckten Budapester Schuhe, den alten, kleinen Laden,
    und in der Nähe der Gedächtniskirche einen Herrenausstatter mit einem Sakko nebst grauer Hose.
    Nun ja, alles zusammen kostete mich schon fast ein ganzes Monatsgehalt und auch viel Überwindung für die
    schwarzen Balmorals von Ludwig Reiter mehr als 600 DEM hinzublättern - aber sie waren einfach zu schön
    und haben schon bei der Anprobe perfekt gepasst.

    Die nächste Station war ein Paar Tasselloafer von ALDEN bei Möller in Hannover - die nächsten ALDEN
    kamen aus Mannheim, Kaiserslautern und insbesondere München: zusammen, glaube ich, waren es so 12 Paar.

    Als Hemden waren angesagt Van Laack, Anzüge von Zegna und Cashmere-Pullis von Aida Barni, die alleine
    schon ein kleines Vermögen kosteten, ich erinnere mich noch gut an Preise jenseits der 800 DEM.
    Fehlgriffe gab's bei Cashmere auch zwei oder drei: die billigen für um die 300 DEM.
    Ein Kiton-Sakko wurde mir auch mal verkauft - leider etwas zu eng und daher selten getragen.

    Freizeitkleidung war querbeet bis ich auf Donna Karan stieß - ich sage nur: sehr teuer!
    Und beinahe vergessen - die Herrenpullover von Marc Cain und irgendwann auch ein Iceberg von Castelbajac.

    Zu Beginn dieses Jahrtausends entdeckte ich dann die englischen Schuhe: Crockett & Jones Handgrades und Boots,
    Cheney, Tim Little und andere.
    Aus Frankreich Hardrige und Heschung - aus den USA Allen Edmonds:
    Die Shell Cordovan waren mir viel zu schwer, die anderen auch, und so wurden die SC im Zustand neu wieder verkauft;
    dasselbe Schicksal ereilte ein Paar SC von Florsheim.

    Igrendwann stieß ich dann auf das Forum dailyshoes.
    Ich kann mich noch allzu gut an die Glaubenskriege mit der Burgolfraktion und ihren unaufgeklärten Helfern erinnern,
    die teilweise sehr groteske Züge annahmen wie Zweitaccounts usw., und anfangs stand ich ganz alleine da gegen
    diese Phalanx.
    Oder als ich eine erste Übersicht über europäische Schuhfirmen mühsam zusammengesucht und eingestellt hatte;
    zuerst stieß sie bei den Kollegen auf Begeisterung und dann auf tiefe Ablehnung, weil Madame Posh diesen "Schuhkatalog"
    verteufelt hatte: er würde nicht die Macharten und Materialqualitäten berücksichtigen!?
    Dailyshoes wurde von John Agricola aus persönlichen Gründen geschlossen, und er lehnte eine Übernahme ab.

    Weiter gings dann forenmäßig bei Newsaboutshoes.de, dem Forum, das Madame neu gegründet hatte
    nachdem sie sich mit John Agricola, dem Betreiber von DS heillos zerstritten hatte - nur leider gehörte
    dieses Forum Herrn Alexander Scharz!

    Ich stieg später im Stilmagazin ein, und als ich dann irgendwann endlich genug genervt war von Andreas Gerads,
    seinen E-Mails und ermahnenden Anrufen sowie den Attacken vom Jüngling, dem ich auch noch ein Erlebnis der
    besonderen Art in Florenz zu verdanken habe, und dann nach über 2000 Beiträgen wieder aus.
    Meine Beiträge ließ ich löschen - Herr Gerads kam meiner Bitte dankenswerterweise nach,
    und ueb ward nicht mehr.

    Dieses Ausscheiden löste einen eigenen Thread aus - und ich lernte das wahre Gesicht so manches Gentleman's,
    kennen - das damals gezeigte Verhalten ist mit ein Grund dafür, dass dieses Wort bei mir dauerhaft so negativ besetzt ist:
    Gar so mancher trägt nur eine Maske wie beim Karneval in Venedig, seine Klamotten und Selbstdarstellung ist nichts weiter
    als Trompe-l'Œil.

    Mein Intermezzo als Sarrois zielte speziell darauf ab zu anzutesten wie lange es wohl dauert bis der Groschen fällt:
    Es dauerte seine Zeit.

    NAS.eu - die Kommentare gefielen einigen aber gar nicht - gesperrt bin ich dort noch nicht.
    Dafür werden der A.MATZ & Co jetzt aber schnellstmöglich sorgen - da bin ich mir ziemlich sicher! :loud laugher:

    Nur seltsam warum viele meiner Beiträge willkürlich und grundlos gelöscht und anschließend auch noch Unwahrheiten
    lautstark herausprosaunt wurden - Mann muss nicht alles verstehen....:sorry:

    Tja - einkaufen tue ich seit ungefähr 7 Jahren nur noch im Ausland wie man hier im Forum nachlesen kann.

    Mir fallen nicht mehr alle Namen ein - ich versuch es der Einfachheit halber mal mit Strick und Schals und nur aus UK:

    • John Smedley
    • Johnstons of Elgin
    • Alex Begg - auch Begg of Scotland
    • Hawick Cashmere of Scotland
    • Lochcarron
    • William Lockie
    • und andere, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere: u.a. die 300 DEM -Cashmerepullis.


    Marken und Fashion Brands, die ich persönlich kenne, weil ich sie selbst getragen habe, und nicht bloß darüber fabuliere,
    könnte ich noch jede Menge aufzählen.
    Eine Erfahrung, die ich dabei gemacht habe ist die, dass es sich meistens nicht lohnt, sein Geld für berühmte Brands
    oder Halbmaßartikel auszugeben - ein paar Ausnahmen bestätigen allerdings auch diese Regel.

    Die Rankings, die ich veröffentlicht habe, sind übrigens auch das Resultat meiner Erfahrungen.

    Egal wo - niemand bekommt die eierlegende Wollmilchsau zum günstigen PLV.
    Wenn man bei Fabrikverkäufen, also echten Outlets, alle Umstände mit in den Preis einrechnet, so hat man
    praktisch nichts bis kaum etwas gut gemacht - rein beim Bezahlen schon, nur nicht unterm Strich.

    Meine 3 ersten Reiseführer Italien - das mittlere Buch war das allererste

    Dieses Forum entstand als Summe meiner persönlichen Lebenserfahrungen, denn ich weiß wirklich was tatsächlich
    seinen Preis wert ist und verwechsele garantiert nicht "preiswert" mit billig, denn dafür habe ich schon wahrlich genug Lehrgeld bezahlt
    und oft auch sehr viel Glück gehabt.

    Und genau deshalb kann ich jedem nur dazu raten sein Hauptaugenmerk nur auf die Qualität und
    das Aussehen/Design/Passform zu richten.
    Wenn das Budget beschränkt ist - dann lieber Merino statt Cashmere, also eine Klasse tiefer gehen sofern möglich
    und dafür eine gute Qualität einkaufen statt 'edler' und schlecht verarbeitet, oder den Kauf noch etwas zurückstellen.

  • Kompliment für Deine Offenheit. Stimmt mit vielen meiner Beobachtungen überein.


    Danke!
    Wir können gerne im Mitgliederbereich weiter über die Details aus meinen Forenleben reden;
    ich muss nur schauen, dass ich hier in diesem Thread wieder zurück zu dem eigentlichen Thema komme,
    denn nicht ohne Grund habe ich "sich gut kleiden" und nicht die Leerformeln "stilvoll, business- oder gentlemanlike" gebraucht,
    denn die Welt ist bunt und es gibt viele Richtungen wie Scott Schuman mit seinen Fotos immer wieder aufzeigt.:wink:

  • Wirft Mann einen Blick in's Internet, um sich über (Herrenbe-) Kleidung zu informieren, so findet man immer wieder
    dieselben Termini wie Business- und Gentleman, dagegen sind Dandy und Snob schon etwas seltener anzutreffen.
    Mann könnte auf den ersten Blick glauben, dass wären Kleidungsklassen:
    Bourgeois - die tauchen praktisch nicht im Netz gar nicht auf, das wären alle ...
    Businessman - die Standartklasse an klassischer Kleidung
    Gentleman - dieser trägt natürlich nur "Bespoke" wie es so schön neudeutsch heißt
    Dandy - of course bespoke only and very flamboyant
    Snob - Hightec luxury bespoke with the special touch for very rich people only

    Und da wären so ein paar Galeonsfiguren wie der Duke of Windsor, dessen Fotografien immer wieder gerne hergenommen werden,
    um den unbedarften Lesern das Idealbild eines Gentleman vorzuführen, oder
    Tom Wolfe, der sich den Ruf eines Dandy's wahrlich hart erarbeitet hat, denn eigentlich ist er alles andere als ein echter Dandy,
    sondern ein erfolgreicher Buchautor und immerhin der Erfinder des New Journalism!
    Wenn schon Dandy, dann doch wohl eher der Duke of Windsor - oder fällt Ihnen spontan etwas anderes zu diesem Herrn
    ein als seine Posen vor der Kamera?
    Und obwohl er im Netz so gerne zitiert wird ist sein Kleidungsstil wahrlich nicht frei von der Kritik der englischen
    Kleidungshistoriker, die mit ihrer fundierten Kritik nicht hinterm Berg halten - aber mal ganz ehrlich:
    Fällt Ihnen ein anderes Gesicht ein wenn im Netz ganz spontan der Ausdruck GENTLEMAN fällt?

    Zu Snob, Yuppie oder Popper fällt mir aktuell nur Lapo Elkan ein - streiten tue ich mich aber darüber natürlich nicht,
    er hat natürlich die Gene von seinem Großvater Giovanni geerbt, ist ebenfalls stilvoll gekleidet,
    nur halt eben etwas anders.

    Die Grenzen ziehen zwischen Business- und Gentlemen, Dandies, Snobs und Poppern darf jeder ganz alleine für sich selbst.
    Es ist eigentlich müßig jede einzelne Bezeichnung absolut exakt definieren zu wollen - allen gemeinsam ist ein gesteigertes
    Interesse an Kleidung, meist der (ganz) besonderen Art.

    Und dann gibt es noch das Bild des Gentleman in Form des englischen Landadligen:
    Der trägt wann immer es ihm Zeit & Örtlichkeit erlauben den obligatorischen Tweed, sei es Jacket and Trousers or Breeks,
    Lacing Boots, Tattersall Shirts, 8 wale Cords and the obligatory vest,
    wenn dann die Katzen & Hunde vom Himmel fallen, dann, um keine nassen Füße zu bekommen, seine Rubberboots combined
    with his newly waxed Jacket.
    So weit so gut!

    Die Engländer haben es - nicht zuletzt aufgrund ihrer recht einfach zu lernenden Sprache, der sich auch immer mehr Deutsche
    bedienen, weil ihnen ihre Muttersprache zu komplex erscheint, geschafft, dieses Weltbild eines gepflegt gekleideten
    Gentleman, freilich befreit von sämtlichen sonstigen damit verbundenen Attributen, erfolgreich in alle Welt zu exportieren.

    Die Tweedweber der Insel Harris haben ein Logo kreiert und als Marke weltweit schützen lassen - die Savile Row
    hat sich erfolgreich in aller Welt als der heilige Gral des Bespoke Tailoring in Szene gesetzt.

    Und da wären noch die englischen Schuhmacher, Foster & Son und den Lastmaker Terry Moore kennen viele,
    JOHN LOBB kennt jeder!
    Und so gelten heute Shoes made in UK, Goodyear Welted and glued, als die edelsten und besten Herrenschuhe,
    die Mann für sein sauer verdientes Geld überhaupt erwerben kann, selbst wenn sie aus irgendeiner Schuhfabrik
    auf dieser Welt kommen - Hauptsache sie tragen voller Stolz den Stempel auf der Sohle:

    MADE IN UK

    Ein delikates Thema übrigens, über dessen Offenbarung auch so mancher "Schneider" aus der altehrwürdigen Savilerow
    "not very amused" war, als der Welt kundgetan wurde wo denn tatsächlich und von wem genäht wurde.

    Nun - nicht dass jetzt jemand glaubt, ich hätte eine Aversion gegen Great Britain oder gegen die Kleidung, Schuhe,
    Schirme oder Stricksachen - dem ist bei weitem nicht so!
    Vielmehr geht es mir darum aufzuzeigen, welche Plattitüden gebraucht werden wenn Männer über gute Kleidung
    im Internet oder sonstwo schreiben, welche Irrungen und Wirrungen dies hervorruft und zu welchen Geschäftsideen
    dieser Umstand der weltweiten Bekanntheit dies schon geführt hat.

    Die deutschen Männer, ordnungsliebend und unterwürfig, wie sie nun einmal sind durch ihre 'gute Erziehung',
    versuchen das Thema "sich gut kleiden" stark zu vereinfachen, zu systematisieren und wo immer möglich auch
    zu kanalisieren indem sie sich den sogenanntenGentleman-Regeln unterwerfen, die irgend einer ihrer Landsmänner
    extra für sie aufgestellt hat.

    Da diese oft in der Ursprache Englisch geschrieben wurden, gibt es mittlerweile sogar zahlreiche Kommentare,
    Foren- und Blogbeiträge dazu wie beispielesweise der Leitsatz: No brown in town!
    zu interpretieren ist, oder all die anderen...
    Eigentlich nur schade, dass ihre Nannys diese nicht kennen, wenn sie für sie einkaufen gehen und den Schlips passend
    zum Hemd einpacken lassen, oder wenn sie ihm morgens die Wäsche rauslegen.


    Meine ganz große Bewunderung gilt aber den Gutmännern, die versuchen die Innenstädte und Geschäfte mit ihren
    duftenden englischen Wachsjacken mückenfrei zu halten, die es sogar in klaglos Kauf nehmen, dass ihr eigenes,
    edel duftendes Eau de Toilette davon überdeckt wird.

    Es gibt also jede Menge Mißverständnisse über englische Ausdrücke, ihre deutsche Übersetzung und
    den bestimmungsgemäßen Gebrauch solcher Artikel.
    Zweifelsfrei sind englische Gummistiefel und Wachsjacken wasserdicht - nur sind sie nicht für die Shoppingtour
    quer durch die Innenstadt von den Briten erdacht worden, ebensowenig würde ein Engländer einen Anzug aus
    der Savilerow zur Jagd querfeldein tragen - dort dann doch lieber die Tweedkombi, Cords, Wax Jacket - einfach
    alles, was man bei einem Outfitter gutes an Country Clothing erwerben kann.

    Und damit ist der Mann für diesen Zweck sehr gut gekleidet!

    Soviel zum englischen Gentleman und seinen Bekleidungsregeln für deutsche Männer - aber halt,
    die wurden ja noch viel stärker vereinfacht, und nein, wirklich kein Scherz:
    braune Schuhe -> brauner Gürtel -> braunes Uhrenband -> braune Aktentasche
    schwarze Schuhe -> schwarzer Gürtel -> schwarzes Uhrenband -> schwarze Aktentasche
    und je nach Verstand des Publikums und Respekt vor ihm gelbe, rote oder grüne Socken oder dezente Strümpfe.

    Wenn das mal nicht kinderleicht genug ist, um sich so stilvoll wie ein echter Gentleman anzuziehen,
    dann müsste ich jetzt und hier eigentlich aufhören zu schreiben und den Spiegel zu halten.

  • Im Jahr 1992 kaufte ich mir bei Mey & Edlich in Frankfurt eine schwarze Lederjacke im Bikerstil aus der ersten Kollektion
    auf dem deutschen Markt von Donna Karan, New York, die auch heute noch so oder so ähnlich von anderen Designern
    angeboten wird.
    Die Jacke war aus dickem Elchleder und innen auf dem Etikett stand "Made in Italy".

    Ich trug diese Bikerjacke zu vielen Gelegenheiten, hauptsächlich in der Freizeit, aber, da sie so gut wie immer im Auto lag,
    auch tagsüber, dann aber nur wenn es regnete oder ich einen Termin bei jemandem hatte, der mich gut kannte.
    Da konnte es schon mal vorkommen, dass ich sie kombiniert mit einen anthrazitfarbenen Flanellhose, Krawatte
    und Hemd trug, was eigentlich gar nicht mal so schlecht aussah - etwas ungewohnt vielleicht...

    Zugegeben, ich hatte auch immer mindestens 3 Schlipse im Auto - verschiedene Farben und auch Motivkrawatten
    von Sepp Halbritter, prädestiniert für Behördengänge. Auf der einen war ein Maler mit einem Stangenpinsel;
    auf der anderen ein Bleistift und eine Nummer abgebildet: "Ist das Ihre Gefängnisnummer?" war öfters die
    Eingangsfrage - also immer gut für ein leichtes Entrée.:wink:
    Nun gut, in ein Edelrestaurant wäre ich mit der Lederjacke nicht so gerne hineinstolziert, Bistros oder Pizzerien
    waren dagegen absolut kein Problem - der Italiener in mir.
    Ab Herbst bis zu den ersten Sommertagen war es sogar meine Lieblingsfreizeitjacke, kombiniert mit Stoffhose und Hemd
    oder Pulli - eng wurde es nur wenn ich auch noch einen Schal tragen wollte, denn dafür saß sie einfach zu eng.
    Von Freundinnen meiner Freundin wurde ich mehrfach auf diese Jacke angesprochen, von wem, wo gekauft, usw.,
    obwohl uni schwarz erregte sie doch schon die Aufmerksamkeit und zog die Blicke auf sich:
    schwarzes genarbtes Leder, der Bikerjackenschnitt, die Zipper - oder einfach:
    Donna Karan entwirft nicht nur das kleine Schwarze für Damen.

    Zwei Jahre später wurde mein Auto nachts aufgebrochen und meine Lieblingsjacke war weg, nebst zwei Sakkos,
    die mich aber weit weniger kümmerten, denn wo das teure Lieblingsteil wieder herbekommen?

    Erst drei Jahre später gelang es mir nach zahlreichen Telefonaten mit New York wieder dieses Modell zu bekommen.
    Neu sah es der alten zum Verwechseln ähnlich, sie war nur etwas leichter, aber nach kurzer Zeit war das Leder bestossen,
    der helle Untergrund zeigte sich und nach 2, 3 Jahren zerlegte sich das Innenfutter in seine Fasern.
    Das Leder war nur geprägt und von minderer Qualität, wahrscheinlich irgendein Rindspaltleder - eine Enttäuschung
    auf der ganzen Linie, und dabei kostete sie umgerechnet ca. 3.700 DEM!

    Diese schwarzer Bikerlederjacke hatte aber etwas Gutes - sie bewahrte mich vor sehr viel Ärger, weil ich in einer Besprechnung
    nur für den Personenschützer gehalten wurde.
    So hatte mein auf den ersten Blick etwas deplaziert wirkender Auftritt beim Herrn Direktor - die anderen Herren kannten
    mich bereits und schwiegen - letzten Endes zumindest einen äußerst positiven Nebeneffekt - dem Spruch
    "Kleider machen Leute" sei gedankt!

    Natürlich hatte ich nach dem Diebstahl der ersten Elchlederjacke versucht herauszufinden welcher Hersteller aus Italien
    sie angefertigt hatte, aber leider erfolglos.
    Seit 3 Jahren trage ich nun eine Bikerjacke aus schwarzem Bisonleder, eine nach meinen Wünschen modifizierte
    TROJAN von LOST WORLDS aus New York.
    Auch mit dieser Lederjacke fällt man auf, denn man sieht an, dass sie nicht aus dem Laden um die Ecke stammt und
    wahrlich nicht gerade aus dünnen, leichten Leder gemacht ist, denn sie hat was!

    Sie bringt schon etwas Gewicht auf die Waage - Frau sieht's ihr an, ist aber dennoch über ihr Gewicht verwundert;
    denn in der Hand gehalten wiegt sie schon schwer - tragen tut sie sich so in etwa wie eine Panzerung, angenehm
    schwer aber dennoch nicht ermüdend.
    Das Leder ist nach den Ansprüchen von LOST WORLDS auch mehr als 2 mm dick.

    Ach ja - die TROJAN ist noch besser als die erste von DK und hat trotz aller widrigen Umstände wie Zoll, Transport
    und Einfuhrumsatzsteuer nur umgerechnet in etwa die Hälfte der zweiten Jacke aus London gekostet.

    Warum ich Ihnen das alles erzähle?

    Ganz einfach - diese Erlebnisse zeigen so einiges auf...

  • MUST HAVES for genuine English Gentlemen

    Official Sloane Ranger Handbook

    Paperback: 160 pages
    Publisher: Ebury Press, London (18 Oct 1982)
    Language: English
    ISBN-10: 0852232365
    ISBN-13: 978-0852232361
    Product Dimensions: 20.3 x 17 x 1.5 cm
    Starting price: £2.89 + p&p [used] über
    http://www.amazon.co.uk/Official-Sloan…75347216&sr=1-1

    The Sloane Ranger Directory

    Published by Ebury Press for Harpers and Queen, London, 1984.
    160 pages illustrated with black and white photographs and drawings
    giving lists of The shops and establishments that serve a Sloane - and why they Really Matter

    Dimensions: 23 x 12 cm, Hardback.
    Starting price: £0.01 + p&p
    AMAZON.co.uk or Eurobuch: http://www.eurobuch.com or ANTIQBOOK: http://www.antiqbook.com


    Absolutely NECESSARY also:

    Sloane Ranger Diary

    'Sloane Ranger', a commonplace term in 1980s London and Britain, was popularised by British writer Peter York and
    co-writer Ann Barr in 'The Official Sloane Ranger Handbook', 'The Official Sloane Ranger Directory', and this book,
    the companion, 'The Official Sloane Ranger Diary'. All three books were published by the British society-watcher
    magazine Harpers & Queen by Ebury Press, for whom Peter York was Style Editor and "was responsible for identifying
    the cult phenomena of "Sloane Rangers" and "Foodies". This diary is the guide to the Sloane's year, for the Sloane
    about town and country, detailing and listing the essential Sloane sports events, cultural occasions and social functions
    to attend.
    Dress, standing, behaviour and etiquette are all covered. "What a splendid, excellent, fabulous, super bloody book!"
    Simone Palmer-Hebblethwaite.
    In 2007, Peter York followed these three books with a fourth, 'Cooler, Faster, More Expensive: The Return of the Sloane Ranger'

    Paperback: 128 pages
    Publisher: Ebury Press; 3rd Impression edition (31 Oct 1983)
    Language: English
    ISBN-10: 0852232969
    ISBN-13: 978-0852232965
    Product Dimensions: 20.4 x 17 x 1.2 cm
    Starting price: £0.01 + p&p [used]

    Cooler, Faster, More Expensive: The Return of the Sloane Ranger

    Hardcover: 176 pages
    Publisher: Atlantic Books; 1st Edition edition (1 Oct 2007)
    Language: English
    ISBN-10: 1843546779
    ISBN-13: 978-1843546771
    Product Dimensions: 18 x 22.5 cm
    Price: £12.79 + p&p NEW

    Und das Handbuch für die etwas intellektueller angehauchte Strömung der Sloane Rangers, die YOUNG FOGEYS:

    Young Fogey Handbook

    Paperback: 96 pages
    Publisher: Littlehampton Book Services Ltd (20 May 1985)
    Language: English
    ISBN-10: 0713716339
    ISBN-13: 978-0713716337
    Product Dimensions: 20.3 x 17.5 x 1 cm
    Starting price: £21.94 +p&p [used]
    http://www.amazon.co.uk/Young-Fogey-Ha…ds=young+Fogeys


    Wikipedia.co.uk describes the SLOANE RANGERS as follows:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Sloane_Ranger
    and the Young Fogeys:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Young_Fogey

    P.S.
    Ich hoffe doch stark, dass ich hiermit etwas zur Umsatzsteigerung der Antiquariate beitragen kann.:hi:

  • Ich war übrigens auch mal auf dem Barbour-Trip, weniger wegen der Optik sondern aus ökonomischen Überlegungen heraus,
    und natürlich nur für die Freizeit - meine zahlreichen Einkäufe bei englischen Händlern erklären auch das recht
    umfangreiche Shopverzeichnis, das hier im Forum zu finden ist.

    Mich hat es, nachdem die ersten Teile eingetrudelt waren, schon ein bisschen gestört, dass hier jeder, der das Outletcenter
    in Zweibrücken kennt, mit einem Tartanschal im typischen Barbour-Check herumlief, oft kombinert mit einem Quilted Jackett.

    Nach 2, 3 Wochen kam ich mit einem Lehrer ins Gespräch und er erzählte mir was er von diesem Look hielt;
    zuerst hörte ich ihm verwundert zu, dass er sich damit so intensiv beschäftigt hatte, und musste ihm Recht geben.
    Bin ich Rentner, bin ich Lehrer, hab' ich Pferde?

    Also war Fotosmachen und Ebay angesagt - das Kuriose dabei war, dass ich beispielsweise für getragene Hemden, OK,
    nur ein- oder zweimal gewaschen, mehr Geld erlöste als für die neuen in der Originalverpackung,
    und sogar zum Teil deutlich mehr als ich dafür bezahlt hatte!
    Meine Denke war also im Grundsatz schon richtig, nur - immer der Gefahr ausgesetzt zu sein verwechselt zu werden?

    Nichts gegen den British Look, nichts gegen MADE IN UK - aber was zuviel ist ist zuviel!:diablo:


  • Bildquelle: Selfedge.com

    Würden Sie dem Mann in seiner schwarzen Bomberjacke sein Buch abkaufen?


    Bildquelle: Mr. FREEDOM®

    Und ihm? Für was könnte er stehen?


    Und die beiden? Giles Padmore und Shinichi Haraki - das ist nun aber mal eine ganz leichte Frage!

    Und hier sehen Sie Giles in action:


    Denim
    Schnürstiefel
    umgekrempelt - nicht gekürzt
    Riemen - graviert oder glatt
    Schnalle
    Geldbörse & kette
    Hemd
    Jacke - Denim, A1, A2, Flight Jacket aus Ballonseide - Vorurteile
    Old School - Hip-Hop - Streatwear
    Double Gouse
    Speziell für jüngere Männer aber auch für ältere:
    MISTER FREEDOM® aka Christophe Loiron - http://www.misterfreedom.com/
    William GIBSON - siehe auch Buzz Rickson's - http://www.williamgibsonbooks.com/
    Giles Padmore - Iron Heart UK - http://www.ironheart.co.uk/
    etc.

    Keine Straßenkleidung
    Urlaub - Nachtflug - ein erster Blick auf die Straße und schon ist klar: MANN - FRAU ist wieder Zuhause!
    Man sieht sofort welcher Discounter welche Sonderangebote hatte
    Am Abend im Netz - welcher Händler mal wieder Restposten vertickt hat

    Die Männer im reiferen Alter, die so bunt dekoriert wie eine Litfaßsäule herumlaufen und tatsächlich glauben,
    sie könnten genauso wie ein alternder Schlagerbarde mit solchen aus der Hose heraushängenden Flickenteppichen
    noch junge Frauen aufreißen :loud laugher:

    Stoffe:
    zwei ältere Herren aus SLS, beide, jeder aber auf seine Artm, stilvoll gekleidet aber sich nicht an irgendwelche
    grenzdebilen Leitsätze haltend - denn sie haben sie noch nie gelesen, simply: Geschmack und ein gutes Auge
    für Kombinationen und Statur

    Damen typgerecht - nicht egal in welchem Alter und Figur in Jeans gepresst: damit sie die Hosen anhaben!
    Drappiert mit den Mitbringseln von den letzten Familienausflügen in die Outletcenter der Umgebung

    Anzugträger, die das Wort Sakko, im italienischen Orginal "sacco", also SACK, zu wörtlich nehmen, weil
    die beste und fürsorglichste Mutter von allen, mal wieder für ihren EINZIGEN SOHN eingekauft hat,
    und den Schlips am besten dort gelassen hätte, wo sie ihn umständlich herausgepult hat - im Wühlkorb;
    das Hemd wohl auch
    Söckchen - kunterbunt für den modernen Mann - lenken auch erstklassig von den Billigtretern ab:
    nicht geputzt, geschweige denn poliert, Gummisohlen, aus irgendeinem Sonderangebot eines Abverkaufsschuppens
    mit schräg gelaufenen Absätzen, ausgefransten, abgerissenen Schnürsenkeln, irgendwie kunstvoll aus den Stummeln zusammengepfriemelte Knoten
    Kurz:
    Berufstypische Uniform - ohne viel Liebe und Interesse einfach nur kunterbunt zusammengestoppelt:
    Kollektion der Klamottendiscounterschnäppchen aus der gesamten Region inkl. dem angrenzenden Frankreich

    Vertrauen in solche stilvoll gekleidete Typen? Die noch nicht einmal wissen was zu ihnen passt, geschweige
    wie Mann es geschickt kombiniert - uund die sollen nun auf einmal wissen welche Finanzprodukte und Dienstleistungen
    zu ihren Kunden passen,
    womit dem jeweiligen Kunden am besten gedient ist und in welcher Kombination - neudeutsch Portfolio - ihm also
    das beste Mix bietet, dem Kunden natürlich.
    Mit Verlaub!

    Die gar nicht glauben was man an ihren Klamotten so alles ablesen kann - keine Linie zu erkennen, kein Stil,
    nicht auszumachen für was die eigentlich stehen, keine Identität, kein eigenständiger Charakter:
    Einfach nur von allem etwas - einfach aus jedem Laden irgendein Teil, da passt einfach nichts zusammen,
    aber immerhin:
    Der Bub trägt Anzug, Schlips und Kragen!
    Der muss sich nie mehr in seinem Leben die Hände schmutzig machen - noch nicht einmal beim Schuhputz!
    Denn er weiß gar nicht, dass es so etwas tatsächlich gibt - die Alten haben's ihm so nicht vorgesungen,
    wie sollten es zwitschern dann die Jungen?

    Und später machen sie es dann genau so wie in der Schule, wo sie ja lange genug gesessenen haben:
    sie lernen die Gentlemens Regeln auswenig - nur auch die Essenz verstehen?
    Das steht noch auf einem ganz anderen Blatt!
    Kleidung und Gusto studieren?
    Bekanntlich lautet die Übersetzung: sich ernsthaft mit etwas beschäftigen / auseinandersetzen,
    aber das übersetzen sie dann womöglich noch mit exponieren oder dislozieren womit sie sich dann disqualifizieren!


    Gut kleiden sieht anders aus... sie schafft auch Vertrauen!
    BSP. Chelsey Boots, rose Söckchen, Wette

    DAS ist absolut keine pure Ironie - sondern nur ein kurzer Streifzug durch eine x-beliebige deutsche Innenstadt

    NUR KEINE BANGE - ich formuliere den Text schon noch aus

    :help: Save Our Style :help:


    .
    .

  • Sich gut anziehen kann also vielerlei bedeuten:
    a) Frau oder Mann kleidet sich von Kopf bis Fuß konsequent in einem ganz bestimmten Look, einer Art, die ihr (ihm) sehr gut steht:
    sie pflegt also einen bestimmten Stil und ist, wenn man so ausdrücken will, sehr stilvoll in diesem Sinne angezogen, was überhaupt
    nichts mit "en vogue", denn Stil ist zeitlos, dem Preis oder gar einer (Bekleidungs-) Marke zu tun hat
    oder
    b) der Ausdruck beschreibt Kleidung, der anzusehen ist, dass sie qualitativ hochwertig und damit u.U. teuer ist und
    zu ihrer Trägerin oder Männern passt
    oder
    c) was man aber nicht sehen und in keinem Fall als solche auf den ersten Blick erkennen darf/sollte,
    ihr oder ihm nach ihrem (seinem) Gusto auf den Leib geschneidert:
    Die oft unbewußte Wirkung solche Kleidung, eines solchen Stils macht den Unterschied aus und hebt Frau/Mann von anderen ab!

    Frau kann sich also sehr gut und geschmackvoll kleiden ohne dafür viel Geld auszugeben - es hängt ausschließlich nur
    von ihrem guten Geschmack, ihrem Gespür für Qualität und geschickten Händchen für das Kombinieren der Teile ab.
    Marken-, Brands- und sonstige Logos sind dem eher ab- denn zuträglich - eine Frau, die glaubt sie wäre gut gekleidet,
    weil sie sich mit dem jeden bekannten Luxus-Design in Form einer Tasche aufwerten muss, hat wohl (noch) nicht
    so ganz verstanden wie sie sich am besten wirkt und ihre Persönlichkeit entfaltet.

    Männlein, die rundum zugepappt sind mit Logos, Brand- und sonstigen Markenzeichen, stehen für alles mögliche,
    nur nicht für einen Mann, der Charakter, Anstand und Benehmen hat, denn wie seine Kleidung schon mehr als deutlich aufzeigt, versteckt er sich hinter ganz verschiedenen Gesichtern, den diversen Images - je nachdem was er gerade im Schilde führt.

    Ein Herr, der Duden definiert ihn jedenfalls als gebildeter, kultivierter, gepflegter Mann, weiß sich auch so zu kleiden
    und zu geben - er ist dabei so selbstbewußt, dass er nicht jedem seine Schulbildung und die Adressen seines Schuhmachers
    und Schneiders auf die Nase binden muss,
    geschweige denn möchte er sich überall in Szene oder gar damit selbst in die erste Reihe setzten: Honi soit que mal y pense!

    Sich gut anziehen, also geschmackvoll und konsequent im Stil, also stilvoll kleiden, kann sich eigentlich jeder
    wenn er das will und sich ein wenig damit beschäftigt und ein eigenes Gespür dafür entwickelt, was ihm an sich
    gefällt, was er mit seiner Kleidung, seinem Erscheinungsbild ausdrücken will, und vor allen Dingen wie er damit
    auf andere wirkt - wie er also seiner aktuellen Stimmung, seinem Gemüt im Allgemeinen,
    den gerade in dem Moment oder der Situation rechten Ausdruck verleiht.

    Stilvolle Kleidung immer und in jedem Fall bei Männern mit Anzug, am besten noch von einem Schneider, Hemd, Krawatte und
    rahmengenähten Oxfordschuhen gleichzusetzen, kann muss aber nicht zutreffen, denn es kommt immer auf die Stilrichtung an,
    die Männer pflegen, und diese kann je nach Anlass und Örtlichkeit sowie gewählter, gewünschter Außenwirkung
    schon sehr, sehr verschieden sein.

    Stil und stilvoll, sich also gut, anzuziehen setzt in keinem Fall voraus, irgendwelche frei erfundenen (Gentleman-) Regeln <
    stupide auswendig zu lernen und kompromißlos zu befolgen sowie diese dann mittels mehr als dubiosen
    Gebrauchsanleitungen ohne selbst darüber auch nur einmal einen Gedanken zu verschwenden oder
    sich mal selbst im Spiegel zu betrachten, nachzuäffen!

    Stil und stillvolle Kleidung setzt einen guten, eigenen Geschmack und das Gefühl, oder wenn man so will das Gespür
    für die Wirkung der verschiedenen Kleidungsstücke und deren Design bei/an seiner eigenen Person voraus,
    also ein bewußtes Sehen, das man vor dem Spiegel trainieren kann, wenn man sich beim Kombinieren einzelner
    fragt wie sich die Wirkung ändert wenn man nur einmal die Krawattenfarbe ändert.

    Hat sich einmal jemand gefragt wie jemand wirkt, der viel Geld in die Hand genommen hat und sich von einem Schneider
    einen Anzug und vom Schuhmacher ein Paar Schuhe auf den Leib schneidern ließ - ganz einfach so, ohne die Details
    dabei wirklich selbst ausgewählt zu haben und sich damit zu identifizieren?
    Etwa "aufgesetzt" oder wurde da einfach nur "ein Türke gebaut"*?

    Erst wenn man darin wirklich firm ist, aber auch nur dann, kann man das Wagnis eines bewußten Stilbruchs unter dem Motto
    "Rules are made for breaking!"
    eingehen, denn sonst - und genau das kann man sehr oft auf Fotos im Netz sehen - wirken sie einfach nur clownesk.

    So einfach ist es also wirklich nicht sich wirklich gut anzuziehen, oder korrekt ausgedrückt: sich schön zu kleiden!
    Nicht das Erlernen von Regeln und deren Befolgung sondern Verständnis und Umsetzung sind dabei angesagt.

    Einen schönen Sonntagnachmittag!:smile:

    *einen Türken bauen: als Kriegslist bauten die Türken bei der Belagerung der Stadt Wien Vogelscheuchen mit Uniformteilen,
    um so mehr Präsenz vorzugaukeln und Eindruck zu schinden - so sagt es zumindest die Legende.

  • Wenn man so über die Jahre, geprägt von Erfolgen und Mißerfolgen beim Einkauf seiner Sachen, siehe Donna Karan-Jacke und
    Cashmerepullover, neugierig geworden ist auf die Artikel, die wirklich gut sind, dann kommt man unweigerlich an den Punkt ab dem
    die Recherchen sehr zeit- und arbeitsintensiv werden und man darauf angewiesen ist von Brancheninsidern Tipps zu erhalten.

    Da reicht es einfach nicht mehr aus das Buch Lo Scopri Occasioni nach Hinweisen zu durchforsten oder das Internet
    abzusuchen.
    Und dann wird es wirklich schwierig - glauben Sie es mir bitte.
    Diese Spezialfirmen sind nicht sonderlich an den "Schaufensterfotografen" und Forenmitgliedern interessiert, die nur kommen
    um zu schauen und zu knipsen - sie wollen auch verkaufen.
    Sicher gibt es davon auch Ausnahmen:
    Die bekannten Namen der Internet-Schneider und -Schuhmacher, die so gratis zu ihrem Werbeauftritt bei ihrer Zielgruppe kommen.

    Daher traue ich mich schon oft gar nicht mehr meine Kamera mitzunehmen - es wäre wohl zu einem Eklat gekommen hätte ich
    bei Oscalito in Turin Fotos in deren Designbüro von der kommenden Damenkollektion gemacht.

    Was mich aber ganz ehrlich gesagt verwundert, dieser Gedanke fiel mir jetzt gerade ganz spontan ein, ist wieviele Desinformationen,
    Halbwissen, Spekulationen und Schönfärberei in den diversen Foren verbreitet wird - das ist an sich schon sehr erstaunlich,
    aber noch verwunderlicher wenn die Verfasser als Experten mit fundiertem Wissen über dieses und jenes angehimmelt werden,
    tatsächlich aber höchstens noch Neulinge begeistern können.
    Es gibt leider zu wenige Foren in denen man wirklich fundiertes Wissen vorfindet - eigentlich sehr schade.

    Aber zurück zur Überleitung.
    Es ist schon sehr faszinierend wenn man z.B. in die Welt der wirklich feinen Strickwaren eintaucht und zum ersten Mal Pullover
    oder Schals aus West Indies Cotton trägt und darauf angesprochen wird, weil die Leute meinen es wäre Cashmere.
    Oder einem Schuhmacher in Neapel beim Handmachen von Schuhen zuschauen darf und von Paolo Scafora selbst
    die Machart Tubolare anhand von Schuhmodellen in den verschiedenen Fertigungsstadien erklärt bekommt.
    So könnte ich noch viele weitere Beispiele aufführen.
    Ich wollte jetzt in meinem Schreibeifer doch tatsächlich mein Lederjackenabenteuer mit Stuart Clurman, dem Chef von
    LOST WORLDS in New York beschreiben.
    Aber das lasse ich wohl lieber, denn dafür ist die Nacht zu kurz - aber all de Umstände, Schwierigkeiten und Barrieren
    waren es wert.
    Er kann schon wirklich erstklassige Jacken machen, und wenn man sie dann nach vielen Monaten endlich in den Händen hält,
    dann weiß man auch, dass sie ihren Preis und die Mühen wert sind.

    Aber ich mache jetzt mal eine Nacht-Pause - es würde mich freuen wenn Sie in ein paar Tagen auch die Fortsetzung lesen würden,
    noch mehr natürlich wenn ich Sie ebenfalls neugierig machen könnte auf das Besten vom Besten! :wink:

  • Im Thema Strumpfdesign habe ich die Garnfarbtabellen abgebildet http://www.bestofbest-mode.com/showthread.php…full=1#post2864

    Sie eignen sich hervorragend um zuhause auszuprobieren welche Farbe in welchem Farbton mit einer anderen harmoniert.
    In dem Beitrag davor zum Thema 'Schwarz-Grau-Rot' kann man zwei Farbkombinationen miteinander vergleichen;
    das Auge stört sich schon allein daran, dass die Strickstruktur nicht parallel verläuft: keine Harmonie sondern Unruhe;
    erst recht wenn man das letzte der Dreierserie versucht mit dem ersten zu vergleichen - dabei machen sich die unterschiedlichen
    Strukturen - grobe <-> feine Maschen bemerkbar.

    Die Farbtabellen der Garne kann man als Bild öffnen und ggf. ausdrucken (rechte Maustaste drücken).

  • liefert eine einfache Erklärung für Stil:

    Stil zu haben heißt also nur sich in einer typischen/charakteristischen Art und Weise (konsequent) zu kleiden.

    Denim - eher derb:
    grobe Schuhe, meist hohe oder Schnürstiefel
    Strümpfe: glatt gestrickt uni
    Jeans
    Riemen, ggf. mit großer Schnalle: Koppel, oder Silberplatte usw., bis zu 50 mm breit und ~5 mm dick, Sattelleder
    Hemd mit grobem Muster "Holzfällerhemd", grob kariert
    Jeans- oder Lederjacke, Flieger- oder Motorradjacke, Bomberjacke etc.

    Anzug - fein, elegant:
    feine, elegante (Halb-) Schuhe oder elegante Stieflette wie der Balmoral
    feine Kniestrümpfe - mit filigraner, eleganter Musterung farblich auf das Hosenbein abgestimmt
    Anzug aus wertigem, fein strukturiertem Stoff
    Gürtel mit dezenter Schnalle/Schließe, ohne Sichtnähte, wenn Nähte, dann möglichst Ton-in-Ton
    Hemd: uni mit Struktur oder gestreift
    Krawatte aus Seide, Cashmere usw.
    Einstecktuch

  • Ich verstehe wohl den Text nicht - amüsiert hat mich das Video trotzdem, weil es war ja auch die schottische Version.

    Aber wieder zurück zum Thema.
    "CUADRADO ERES!" hielt mir Monica mal vor. Paul aus Paris, ja genau Monsieur Bolten, bewundert die deutsche Ingenieurskunst
    und deren Organisationstalent - so muss halt eben alles bei uns seine wohlgefügte Ordnung haben. Gesetze, Verordnungen,
    Regeln, und sei es nur der Anschlag im Treppenhaus für die Kehrwoche.
    Und wer verwundert sich da noch wenn man selbst für das Anziehen nicht auch noch eine Gebrauchsanleitung auflegt.
    Es muss ja schließlich alles seine Ordnung haben!
    Was waren das noch Zeiten, als Mutter einem alles morgens herauslegte....

    Aber mal ganz im Ernst:
    Braucht es wirklich Bekleidungsregeln über das, was Mann wann und wo zu welcher Gelegenheit anzieht?
    Sogenannte Gentleman's Rules?
    Am besten auch noch aufgestellt von einem Deutschen für Deutsche, damit sie eingängiger sind?
    Wenn Mann dann alle Regeln auswendig gelernt hat, womöglich noch auf Englisch, dann kommt dann als letzte:
    "...rules are made for breaking: true elegance goes beyond them!"
    Ja, da versteh einer noch die Briten!

    Heißt das jetzt etwa, dass man doch alles kunterbunt mischen darf?
    Mit der frisch eingewachsten Jacke zum samstäglichen Einkaufsbummel mit der Allerliebsten in die City?
    Zwischen stylischer Tweedhose und Schuhen mit schöner Patina, sprich Kratzern und Gehfalten, etwas Nachsicht
    ist schon angesagt, da der Timer das Polishen erst für Saturday Evening vorsieht, ein paar Ringelsocken in
    British Racing Green, Scotsman's Red and British Navy Blue?
    In welche Schale muss sich dann die Allerliebsten werfen?
    In's Dirndl vom letztjährigen Oktoberfest?
    Oder passt eine 6-wale Corduroy mit fishtail und braces doch besser unter die Tweedjacke mit den Lederpatches
    aus echtem Bridle Leather?
    Dann doch lieber etwas dezenter mit Anzug, Gillet und Krawatte und damit es doch besser mit Madames kleinen
    Schwarzen harmoniert, weil es zum Schluss noch in den Supermarkt geht?
    Fragen über Fragen... welche Schuhe, welche Socken, welche Hosen, was für'n Gürtel, Hemd, Hemd plus Pulli,
    Sakko, Jacke, Lederjacke, Tweed, Cord, Schlipps oder Querbinder, in welchen Farben, Partnerlook oder doch
    lieber nicht?

    Da würde sich doch glatt eine Bedienungsanleitung, am besten mit möglichst vielen bunten Fotos, anbieten.
    Ein praktischer Guide für alle nur erdenklichen Lebenslagen, am besten noch kombiniert mit einem Verzeichnis aller Shops,
    in denen Mann die Sachen auch gleich preiswert bestellen kann - nur so für den Fall, dass seine Liebste das nicht auch
    noch gleich für ihn mitbesorgt, da sie ihm jeden Morgen sowieso die passenden Sachen rauslegen muss,
    da er zwischen Nespresso und dem Rausstürzen aus der Wohnung gar keine Zeit mehr hat sich auch noch über
    seine Klamotten ein paar Gedanken zu machen...

    Am besten ist wohl wenn der deutsche Mann sich jemanden sucht, der sich in allen Lebenslagen mit so was auskennt!

    Eine Frau, dann gibt's auch keinen Stress mit ihr

    P.S. Nur so im Vertrauen, bin bereits ein erwachsener Mann und deswegen nicht für Stil-, Farb-, Kombinier- und sonstige Beratung anderer Männer
    zugänglich - Konkurrenz belebt wohl das Geschäft, aber das ist nun mal nicht meins.

  • Warum in Deutschland STIL immer mit dem Tragen eines Anzugs gleichgesetzt wird, mindestens jedoch mit
    Country Clothing verstehe ich nicht so ganz.
    Ist das vielleicht so eine besondere Art der Roetzel'schen Prägung auf GENTLEMAN?
    Analog zu den rahmengenähten Schuhe, die immer mit Goodyear Welted gleichgesetzt werden?
    STIL = GENTLEMAN?

    Oder haben wir Deutschen etwa keine eigene Identität, keinen eigenen Charakter, Geschmack oder Vorlieben?
    Nein, nicht die Turnschlappen, Jeans und Flatterhemden darüber sind angesprochen, auch nicht unsere
    Präferenz für "preiswerte Einkäufe" bei jedweden Discountern, auch nicht die umherlaufenden Plakatträger.

    Anzüge können auch unsere Schneider in sehr guter Qualität machen, da brauchen wir nicht ständig nach
    der Savile Row zu schielen.
    Contry Clothing könnte man auch salopp mit Jagdbekleidung gleichsetzen - die Fans können sie via Katalog von Frankonia,
    Kettner & Co bestellen, oder wenden sie gleich an einen Onlineshop mit britischer Ausrichtung. Für Ladenkäufer
    empfiehlt sich ein Besuch in der Hansestadt Hamburg, da man im Norden der Republik immer schon ein Faible
    für anglophile Kleidung hatte.
    Auch Pferdeliebhaber frönen sehr gerne solcher Kleidung - dafür haben die Engländer aber eine eigene
    Unterkategorie "Equestrian Clothing" geschaffen, um die Brandidentity und -bindung zu stärken.

    Neuerdings gelten die bekannten, aber auch nur die, vermutlich wegen dem hohen Wiedererkennungswert,
    englischen Brands unter den wohlhabenden Rentnern als Statussymbol ihrer Kaste, denn es geht doch
    nichts über eine gesteppte Jacke mit Wachsfeeling kombiniert mit dem berühmten Tartanschal.

    Nicht, dass ich etwas gegen diese Kleidungs-Richtung einzuwenden hätte, aber alles zu seiner Zeit und bitte
    nicht 1:1 kopiert.
    Es spricht nichts dagegen eine schwere Kordhose zu tragen, speziell im Herbst wenn der Wind pfeift und
    darüber ein Tweedsakko, aber bitte ohne Ärmelschoner, und der Schal muss auch nicht unbedingt
    ein Tartanmuster tragen.
    Mit dem Tartan ist das so eine ähnliche Sache wie mit den gestreiften Krawatten:
    Jeder schottische Clan hat da sein eigenes Muster in den festgelegten Farben - also aufpassen was Sie in
    den Koffer packen wenn Sie zu einem Englandurlaub rüsten.

    Egal was Sie sich rauspicken aus dem breiten Angebot an Country Clothing - es ist Freizeitkleidung, die man
    durchaus in der Stadt zum Spaziergang in der freien Natur tragen kann oder auch außerhalb, also irgendwie
    angelehnt an die freie deutsche Übersetzung Wald-, Wiesen- und Parkbekleidung, was nicht negativ gemeint
    ist - nur wäre es eine zu lange Liste aller Orte, die ein Engländer mit Country bezeichnet.

    Also - wie bereits geschrieben - alles zu seiner Zeit.
    Den Anzug nicht zum Spaziergang in der freien Natur und nicht in der Wachsjacke & Breeches zum Termin!

    Ach ja, gut dass es mir noch einfällt, unter einem Sakko trägt man grundsätzlich eine Anzugweste, auch Gillet genannt,
    und nur wenn Sie bei Ihrem Gesprächspartner den Eindruck eines Biedermannes, eines eingefleischten Englandfans
    oder eines sparsamen, umweltbewußten Menschen, der seine Heizung auch tagsüber absenkt, hervorrufen möchten,
    auch einen Pullover und auch nur wenn es sich um eine Kombination handelt.
    Wenn Ihnen leicht friert dann empfiehlt sich warme Unterwäsche, zur Not auch mit langen Ärmeln und ein Long John,
    warme Kniestrümpfe aus Merinowolle und für draussen ein Mantel zum Überwerfen.
    Dann kommt Ihre schöne Krawatte auch voll zur Geltung und verschwindet nicht nach wenigen Zentimetern
    unter der Decke - sieht so einfach schicker aus!

    Long John: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…ns-20050126.jpg

  • Intermezzo:
    Es gibt unter dem Titel Gentleman zig Bücher, ein paar davon habe ich sogar hier vorgestellt, aber sie erinnern mich
    an den x-ten Aufguss von Filterkaffee und scheinen nur dieses Wort im Titel zu tragen, um sich besser verkaufen zu lassen.
    Und mal ganz ehrlich:
    Wer interessiert sich noch ernsthaft dafür?
    Es sind doch eh immer nur dieselben Brands, viel seltener echte Marken, die darin beworben werden,
    immer wieder die antiken colorierten Zeichnungen aus der guten alten Zeit, der Prince of Wales darf auch in keinem Fall fehlen...
    Und wer trägt hierzulande regelmäßig einen Morning Cut?
    Oder gar einen Tuxedo?
    Ist das alles nicht etwas weit hergeholt wenn man sich anschaut wie die meisten Leute herumlaufen?
    Das ist ein Unterschied wie Tag & Nacht, oder?

    Deshalb halte ich es für wesentlich dienlicher, und auch sinnvoller, ein Forum der alltäglich getragenen Kleidung zu widmen
    und praktische Hinweise wie z.B. Qualitäts-, Verarbeitung und Trageeigenschaften zu geben, da damit sehr viele Leser
    und -innen etwas anfangen können, was ja festliche Kleidung nicht ausschließt sondern ebenfalls umfasst.
    Und das Design sollte dabei auch nicht zu kurz kommen.

    Bei all dem liegt der Schwerpunkt auf der Qualität der jeweiligen Produkte und gerade nicht auf den Namen allseits
    bekannter Brands und Luxusgüter sondern auf den echten Marken, die für ein bestimmtes Produkt stehen und
    sich einen Namen gemacht haben.
    Damit kann jeder etwas anfangen, oder sollte es zumindest können - wenn noch nicht, dann ist Einlesen und
    Fotos studieren angesagt, genau hinschauen was den Unterschied ausmacht.

    Welcher Kleidungsstil jemand gefällt - ob elegant mit Fernziel Maßanzug oder eher etwas salopper - steht jedermann frei,
    wirkliche Könner zeichnen sich dadurch aus, dass sie von einem Moment zum anderen vom Anzug zu Freizeitkleidung
    wechseln können, und dabei nicht etwas Zusammengestoppeltes tragen, sondern konsequent ihren Stil beibehalten und
    damit gut ausschauen.
    Dies setzt natürlich Geschmack voraus, ein sicheres Händchen bei der Auswahl und ein geschultes Auge.

    Das genaue Gegenteil verkörpern die Männer, die zu einem teuren Maßschneider gehen und sich austaffieren
    oder Damen, die sich von einer Personal Shopperin durchstylen lassen.
    Das hat mit Können recht wenig zu tun - mit Geld sehr viel, und mit persönlichem Stil, als Ausdruck seiner Person,
    seines Charakters und aktueller Laune oder Stimmung rein gar nichts,
    und andererseits wiederum doch!

    Maskerade wäre wohl eher zutreffend - sieht man recht häufig zwecks Selbstvermarktung von "Stars" und "Szenegrößen",
    den A- bis X-Promis in der Yellow Press.
    Dass es sich dabei nur um reines "Product Placement" handelt, raffen die meisten Leute gar nicht!

    Dann doch lieber das Thema gute Kleidung, authentisch, in der Mann und Frau sich wiederfinden und wohlfühlen:
    das Faible, das so manche(r) hat.
    :pardon:


    P.S.
    Ich bewundere im Stillen die Damen und Herren, bei denen man schon beim Anblick ansehen kann welche Persönlichkeit
    sie haben, ob authentisch oder aufgesetztes Benehmen, egal ob sie jetzt gerade eine Arbeitsmontur oder sonst etwas tragen;
    die Art und Weise wie und was kombiniert wurde verrät mir sehr viel über die Person: war ja auch mal mein Job mir schnell
    ein Vor-Urteil zu bilden bevor sie sich verbal zu erkennen geben.
    :wink:

  • Wo liegt zum Beispiel der Unterschied ob jemand sich jetzt eher zu schwerem 25 oz-Corduroyhosen, der Herbst steht vor der Tür,
    hingezogen fühlt oder zu 25 oz-Denim?
    Tweedhosen trägt oder etwas eleganter Flanell oder in einer schweren Merinoqualität?
    Solange er nicht die schwarze Bomberjacke aus Ballonseide mit grünen Tweedhosen oder umgekehrt kombiniert, und
    der Stilrichtung treu bleibt, ist doch alles in Ordnung - sprich: sieht schon mal grundsätzlich gut aus.

    Die Kleidung sollte natürlich auch mit dem Träger harmonieren - ein leicht beleibter Herr im höheren Alter würde natürlich
    in Denim eine, na ich sage jetzt mal, eine etwas ungewohnte Figur machen - Damen haben damit bekanntermaßen weniger
    ein Problem.
    Ein junger Mann in der Großstadt mit einer Kordhose und einem schweren Tweedsportsakko könnte sich der Aufmerksamkeit
    der Passanten auch sicher sein.

    Das äußere Erscheinungsbild muss also stimmig sein - die Farben, Strukturen usw. müssen zueinander passen,
    ob Ton in Ton oder kontrastierend, dann bitte in einander entsprechender Helligkeit, ebenso wie "das optische Gewicht":
    dicker 8- ply Pullover ./. Sommerchino oder 21 oz. Tweed ./. Hemd aus 200er oder 300er Baumwolle.
    In jedem Fall müssen die Farben ihrer Trägerin oder dem Mann (zu Gesicht) stehen - das herauszufinden ist recht
    einfach vor einem Spiegel und eventuell einer Beraterin, die Auge für so etwas hat und etwas kritische Distanz wahrt.

    Wie würde es aussehen wenn ein Mann eine Hose aus schwerem Stoff, egal ob Kord oder Denim, trägt und darunter weiße
    oder bunte Söckchen hervorblinzeln und die Füße in ganz leichten Schuhen, na sagen wir mal Car-Driver-Shoes stecken?
    Ein dezenter grauer Anzug unten mit rosa Söckchen und ungepflegten hellbraunen Chelsea Boots seinen Abschluß findet?
    Oder ein Herr mit schwerer Statur ein Paar lange, spitze, leichte Schuhe trägt - passt das zusammen?

    Zugegeben - das sind jetzt extreme Beispiele, nur was begegnet einem nicht jeden Tag so alles?

    Oder Damen, eingezwängt in Jeans mit einem Stempel auf dem rechten Schinken - ja, genau wie der vom Fleischbeschauer,
    nur größer und besser sichtbar - einem Logo über dem linken Busen auf der Jacke und als Highlight tragen sie dann
    ein Schachbrett mit sich rum, wohl in der Hoffnung, dass die dazu passenden Figuren sie umschwärmen,
    oder doch schon als Trophäe, weil sie ihren schon matt gesetzt haben?

    Vom tagtäglichen Grauen auf Straßen, Wegen, Plätzen, Ladengeschäften und Büros könnte man vieles berichten - nur
    warum fragte mich ein junger Südafrikaner, der zu Besuch war, ganz spontan in Metz:
    "Why do the french girls look much more better than the german one's?" obwohl seine 'deutsche' Schwester daneben saß?
    Ich hab versucht es ihm zu erklären:
    Die Französinnen legen viel mehr Wert auf ihr Äußeres, ihr Make Up und ihre Kleidung und verstehen es sehr gut
    sich typgerecht zu kleiden und zu stylen, und verwenden auch viel Zeit darauf gut auszusehen.

    Entschuldigung: Draußen singt ein Chor und ich verliere laufend den Faden.:confusion:

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!