Begonnen hat die Geschichte in Berlin, wo ich mir aus lauter Langeweile die Männervogue am Kiosk kaufte;
kurz darin geblättert und beseite gelegt, weil ich auf Anhieb nichts damit anfangen konnte - dann doch wieder
in die Hand genommen und gelesen.
Am nächsten Abend lief ich über den Kudamm und wir entdeckten Budapester Schuhe, den alten, kleinen Laden,
und in der Nähe der Gedächtniskirche einen Herrenausstatter mit einem Sakko nebst grauer Hose.
Nun ja, alles zusammen kostete mich schon fast ein ganzes Monatsgehalt und auch viel Überwindung für die
schwarzen Balmorals von Ludwig Reiter mehr als 600 DEM hinzublättern - aber sie waren einfach zu schön
und haben schon bei der Anprobe perfekt gepasst.
Die nächste Station war ein Paar Tasselloafer von ALDEN bei Möller in Hannover - die nächsten ALDEN
kamen aus Mannheim, Kaiserslautern und insbesondere München: zusammen, glaube ich, waren es so 12 Paar.
Als Hemden waren angesagt Van Laack, Anzüge von Zegna und Cashmere-Pullis von Aida Barni, die alleine
schon ein kleines Vermögen kosteten, ich erinnere mich noch gut an Preise jenseits der 800 DEM.
Fehlgriffe gab's bei Cashmere auch zwei oder drei: die billigen für um die 300 DEM.
Ein Kiton-Sakko wurde mir auch mal verkauft - leider etwas zu eng und daher selten getragen.
Freizeitkleidung war querbeet bis ich auf Donna Karan stieß - ich sage nur: sehr teuer!
Und beinahe vergessen - die Herrenpullover von Marc Cain und irgendwann auch ein Iceberg von Castelbajac.
Zu Beginn dieses Jahrtausends entdeckte ich dann die englischen Schuhe: Crockett & Jones Handgrades und Boots,
Cheney, Tim Little und andere.
Aus Frankreich Hardrige und Heschung - aus den USA Allen Edmonds:
Die Shell Cordovan waren mir viel zu schwer, die anderen auch, und so wurden die SC im Zustand neu wieder verkauft;
dasselbe Schicksal ereilte ein Paar SC von Florsheim.
Igrendwann stieß ich dann auf das Forum dailyshoes.
Ich kann mich noch allzu gut an die Glaubenskriege mit der Burgolfraktion und ihren unaufgeklärten Helfern erinnern,
die teilweise sehr groteske Züge annahmen wie Zweitaccounts usw., und anfangs stand ich ganz alleine da gegen
diese Phalanx.
Oder als ich eine erste Übersicht über europäische Schuhfirmen mühsam zusammengesucht und eingestellt hatte;
zuerst stieß sie bei den Kollegen auf Begeisterung und dann auf tiefe Ablehnung, weil Madame Posh diesen "Schuhkatalog"
verteufelt hatte: er würde nicht die Macharten und Materialqualitäten berücksichtigen!?
Dailyshoes wurde von John Agricola aus persönlichen Gründen geschlossen, und er lehnte eine Übernahme ab.
Weiter gings dann forenmäßig bei Newsaboutshoes.de, dem Forum, das Madame neu gegründet hatte
nachdem sie sich mit John Agricola, dem Betreiber von DS heillos zerstritten hatte - nur leider gehörte
dieses Forum Herrn Alexander Scharz!
Ich stieg später im Stilmagazin ein, und als ich dann irgendwann endlich genug genervt war von Andreas Gerads,
seinen E-Mails und ermahnenden Anrufen sowie den Attacken vom Jüngling, dem ich auch noch ein Erlebnis der
besonderen Art in Florenz zu verdanken habe, und dann nach über 2000 Beiträgen wieder aus.
Meine Beiträge ließ ich löschen - Herr Gerads kam meiner Bitte dankenswerterweise nach,
und ueb ward nicht mehr.
Dieses Ausscheiden löste einen eigenen Thread aus - und ich lernte das wahre Gesicht so manches Gentleman's,
kennen - das damals gezeigte Verhalten ist mit ein Grund dafür, dass dieses Wort bei mir dauerhaft so negativ besetzt ist:
Gar so mancher trägt nur eine Maske wie beim Karneval in Venedig, seine Klamotten und Selbstdarstellung ist nichts weiter
als Trompe-l'Œil.
Mein Intermezzo als Sarrois zielte speziell darauf ab zu anzutesten wie lange es wohl dauert bis der Groschen fällt:
Es dauerte seine Zeit.
NAS.eu - die Kommentare gefielen einigen aber gar nicht - gesperrt bin ich dort noch nicht.
Dafür werden der A.MATZ & Co jetzt aber schnellstmöglich sorgen - da bin ich mir ziemlich sicher!
Nur seltsam warum viele meiner Beiträge willkürlich und grundlos gelöscht und anschließend auch noch Unwahrheiten
lautstark herausprosaunt wurden - Mann muss nicht alles verstehen....
Tja - einkaufen tue ich seit ungefähr 7 Jahren nur noch im Ausland wie man hier im Forum nachlesen kann.
Mir fallen nicht mehr alle Namen ein - ich versuch es der Einfachheit halber mal mit Strick und Schals und nur aus UK:
- John Smedley
- Johnstons of Elgin
- Alex Begg - auch Begg of Scotland
- Hawick Cashmere of Scotland
- Lochcarron
- William Lockie
- und andere, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere: u.a. die 300 DEM -Cashmerepullis.
Marken und Fashion Brands, die ich persönlich kenne, weil ich sie selbst getragen habe, und nicht bloß darüber fabuliere,
könnte ich noch jede Menge aufzählen.
Eine Erfahrung, die ich dabei gemacht habe ist die, dass es sich meistens nicht lohnt, sein Geld für berühmte Brands
oder Halbmaßartikel auszugeben - ein paar Ausnahmen bestätigen allerdings auch diese Regel.
Die Rankings, die ich veröffentlicht habe, sind übrigens auch das Resultat meiner Erfahrungen.
Egal wo - niemand bekommt die eierlegende Wollmilchsau zum günstigen PLV.
Wenn man bei Fabrikverkäufen, also echten Outlets, alle Umstände mit in den Preis einrechnet, so hat man
praktisch nichts bis kaum etwas gut gemacht - rein beim Bezahlen schon, nur nicht unterm Strich.
Meine 3 ersten Reiseführer Italien - das mittlere Buch war das allererste
Dieses Forum entstand als Summe meiner persönlichen Lebenserfahrungen, denn ich weiß wirklich was tatsächlich
seinen Preis wert ist und verwechsele garantiert nicht "preiswert" mit billig, denn dafür habe ich schon wahrlich genug Lehrgeld bezahlt
und oft auch sehr viel Glück gehabt.
Und genau deshalb kann ich jedem nur dazu raten sein Hauptaugenmerk nur auf die Qualität und
das Aussehen/Design/Passform zu richten.
Wenn das Budget beschränkt ist - dann lieber Merino statt Cashmere, also eine Klasse tiefer gehen sofern möglich
und dafür eine gute Qualität einkaufen statt 'edler' und schlecht verarbeitet, oder den Kauf noch etwas zurückstellen.