SKYLAR - eine Manufaktur?

  • Wäre es lauter wenn eine Firma wie SKYLAR e.K. sich Manufaktur nennt und auch mittels ihrer öffentlichen Selbstdarstellung
    bei möglichen Kunden den Eindruck zu erwecken versucht, tatsächlich aber nur ein Händler zu sein scheint?
    Zumindest einige der Handtaschen im Facebook-Auftritt von SKYLAR, Alben vom 07.und 09. Januar 2013,
    gleichen den Taschen der Pelleteria Buti, http://www.butipelletterie.com/,
    bis auf's Haar und selbst die Farbe scheint dieselbe zu sein.

    Taschen der Pelleteria Buti:

    Bei den handgemachten Gürteln scheint es ähnlichzu sein:
    http://www.bestofbest-mode.com/showthread.php…wfull=1#post937

    Bilden Sie sich bitte selbst ein Urteil.
    Ich stelle diese Frage hier mal zur Diskussion, da ich es einfach unlauter finde.

  • Ich zitiere einmal aus dem Stilmagazin, Beitrag vom 26.06.2012, 16:35 Uhr - http://www.stilmagazin.com/forum/ang...anufaktur.html

    "Sehr geehrte Mitglieder von Stilmagazin.com,

    Ich wollte nun die Gelegenheit ergreifen, nachdem ich eine zeitlang Stilmagazin.com und styleforum.net gelesen habe, mein Unternehmen SKYLAR mit Homepage und online store vorzustellen.

    http://www.skylar-manufaktur.com

    Wir sind eine deutsche Firma, die ausschließlich in Deutschland in Handarbeit fertigt und nur die besten verfügbaren Materialien für die Produktion verwendet. ..."

  • Ich konnt's nicht lassen und habe mal etwas gestichelt. Die Antwort ... nun ja ... kann man ja nachlesen. "Man arbeitet zusammen."

  • Ich hege keinerlei Zweifel daran, dass es gibt:

    • eine Zusammenarbeit,
    • eine Manufaktur,
    • ein Sofa,
    • einen Laden,
    • ein paar Taschen und
    • das Internet, dort, wo man das alles den Leuten mitteilen kann.
  • Das Thema dürfte zumindest was den Feintäschner und Sattlermeister Bertrand Montillet aus Frankreich angeht,
    geklärt sein.

    Die Klarstellung von Monsieur Montillet:
    :read: http://www.bestofbest-mode.com/showthread.php/275-Bertrand-MONTILLET-Sellerie-et-Maroquinerie-de-Luxe-Feintäschner?p=6243&viewfull=1#post6243


    Beinahe vergessen
    Vive la différence!

    Ob doch noch irgendwann vielleicht einmal Zeichen & Wunder geschehen, das weiß ich nicht, obwohl ich mir's schon wünschen würde,
    aber es geht auf Weihnachten zu, und wir haben die fünfte Jahreszeit, da darf man ruhig mal etwas überziehen.
    :loud laugher:

  • Eigentlich ist das eine Angelegenheit, um die sich andere kümmern sollten - ich selbst halte dieses Treiben von Kevin Kantner und Co für mehr als grenzwertig.

    Es ist nur so, dass es kaum einen interessiert, die Kunden schon mal gar nicht, denn die wollen nur billig einkaufen und trotzdem ihr Gewissen mit
    MADE IN GERMANY und MANUFAKTUR beruhigen.
    Andere Leute, die ggf. ebenfalls an dem Treiben partizipieren, dürfte es vielleicht gerade deshalb ebenfalls nicht interessieren:
    Der Vogel Strauss macht's ja schließlich auch so!
    Bereits die alten Römer wussten, dass das Geld, das man mit Exkrementen verdient hat, gar nicht mal so übel riecht und sagten: PECUNIA NON OLET!

    Und wenn sich keiner geschädigt sondern eher noch stillvoll hofiert vorkommt, dann entstand ja auch niemanden ein Schaden und desderwegen
    kann sich auch keiner betrogen fühlen, so in etwa nach dem Motto:
    Der Preis, der Zweck, heiligt die Mittel des Händlers!
    Dem billig einkaufen Wollenden geschieht daher kein Unrecht!
    :loud laugher:


    Wo kein Kläger, da kein Richter!
    :drinks:

    P.S.
    1] Steckdose nach VDE in einer "deutschen Manufaktur" in X-Land

    2] Ist ja schließlich auch kein Einzelfall, andere erweck(t)en den Anschein sie wären kreative Designer, Produzenten usw. - alles total normal,
    immer vorausgesetzt der Preis stimmt in den Augen derer Kunden, aber die Logo-Fetischisten geben auch dafür gerne ihr, mehr Geld aus, und sei es auch entlehnt, das Logo,
    und nennen das Gesamtpaket dann preis-wert - sie zahlen also sehr gerne für ihre Illusionen!
    Märchenstunde für Erwachsene könnte man das auch nennen.

    3] Dieses Forum, das darf man nie vergessen, wird in etwa genau so oft gelesen wie Akademiker täglich einen Blick in die Bildzeitung werfen.

    4] Wer verträgt heute noch die Wahrheit?

    Beispiel:
    Davor, erklär Du als Maßschuhmachermeister mal all den Schuhaficionados, die auf Goodyear Welted stehen, dass fast alle ihre Schuhe nicht genäht sondern nur geklebt sind,
    obwohl sie "viel Geld" dafür ausgegeben haben und dass die Korkausballung weder ein Fußbett noch der (Fuß-) Gesundheit zuträglich ist.

    Vermutlich werden Dich alle mit großen, ungläubigen Glupschaugen anstarren und den Kopf schüttelnd sich abwenden,
    denn sie wissen es BESSER, haben das so von den wahren Schuhexperten doch ganz anders erklärt bekommen!
    SO SCHLIESST SICH DER KREIS:
    Der Preis, der Zweck, heiligt die Mittel des Händlers!
    Dem billig einkaufen Wollenden geschieht daher kein Unrecht!
    :loud laugher:


  • Beispiel:
    Davor, erklär Du als Maßschuhmachermeister mal all den Schuhaficionados, die auf Goodyear Welted stehen, dass fast alle ihre Schuhe nicht genäht sondern nur geklebt sind,
    obwohl sie "viel Geld" dafür ausgegeben haben und dass die Korkausballung weder ein Fußbett noch der (Fuß-) Gesundheit zuträglich ist.

    Vermutlich werden Dich alle mit großen, ungläubigen Glupschaugen anstarren und den Kopf schüttelnd sich abwenden,
    denn sie wissen es BESSER, haben das so von den wahren Schuhexperten doch ganz anders erklärt bekommen!:


    Bei dem, wofür Goodyear Welted steht, wird der Schaft, der Rahmen und der "Steg", das Lippen-/Gemband, durch eine Naht miteinander verbunden.
    Das Einstechen.

    Das Gemband wird zuvor auf die "Brandsohle" geklebt.

    Damit hat man einen "geklebten" Schuh, der anschließend noch eingestochen wird: Man nennt diese Methode "Kleberahmengenäht".

    Löst sich die Klebeverbindung zwischen Gemband und Brandsohle, "fällt" der gesamte Schuh auseinander.


    Ursprünglich stand Goodyear Welted für eine Methode, bei der kein Klebstoff verwendet wurde.

    Interessant wäre hier das ursprüngliche Patent einzusehen.


  • Interessant wäre hier das ursprüngliche Patent einzusehen.

    ich wollte auf das verlinkte PDF des Wikipedia.com Artikels verweisen, (Link zum Patent, die Seite gehört anscheinend zu dem Unternehmen Oliver Grey )

    Google bietet anscheinend auch das Suchen nach US-Patenten an, siehe diesen Link
    https://www.google.com/?tbm=pts&gws_r…tbm=pts&start=0


    weitere Pantente diesbezüglich
    https://www.google.com/search?tbo=p&t…les+Goodyeae%22
    oder
    https://www.google.com/search?tbo=p&t…les+Goodyeae%22


    Anscheinend wurden die Dokumente eingescannt und dabei nicht per Hand eingetragen, so gibt es Charles Goodyeae und Goodyear, wobei unter der Suche nach der korrekten Schreibweise wohl der Herr Charles Goodyear Senior und nicht der hier gesucht Charles Goodyear Junior gezeigt wird.

    Dabei ist Charles Goodyear anscheinend nie der echte Erfinder der Patent, jedoch derjenige, der sie erhält? So heißt es 'Daniel Mills assignor to Charles Goodyear' oder "CHARLES GOODYEAR, JR., OF NEW YORK, ASSIGNEE OF JACOB AUTEN- RIETH. " (Link)

    Sofern ich das richtig verstehe ist assignor der Gebende, assignee der Empfangende, siehe diese Website

    Wurden das Verfahren in seinem Unternehmen denn erfunden und von seinen Angestellten of ihn übertragen oder hat er die Patente nur aufgekauft und sie dann erfolgreich vermarktet? Das 1869er Patent von Mills titelt "Improvement in sewing-machines for boots and shoes", nicht "Goodyear-welt"...

  • Hier sieht man die Brandsohlen, die früher und heute für das Goodyear-Nähen ohne Gemband verwendet werden bzw wurden.

    Auf diesen Fotos, oben und unterhalb des Textes, sieht man die Unterschiede sehr deutlich.
    Soweit mir bekannt wurde im 19. Jahrhundert der Rand der Brandsohle eingeschnitten und der obere Teil dieses Risses hochgestellt wie auf dem Foto zu sehen
    und daran wurde dann der Riemen/Rahmen angenäht.
    Da dieser hochstehende Teil, nennen wir ihn einmal Rippe, nicht sehr stabil war, austrocknete und oft brach, wurde er mittels Jute verstärkt.
    Beiden Brandsohlen gemeinsam war, dass die Rippe die Sohle, und damit den fertigen Schuh, recht steif (starr) machte, vergleichbar mit dem Flansch eines Eisenträgers,
    so dass man dazu überging die Brandsohle mit einer Rißlippe zu versehen, durch die genäht wird.
    Dies ist die heute gängige Methode einen hochwertigen rahmengenähten Schuh mit einer Maschinennaht zu fertigen;
    da der Rahmen flach auf der Brandsohle aufliegt, steift er den Schuh kaum aus.
    Noch flexibler wird die Konstruktion unter Verwendung desselben Brandsohlentyps wenn der Rahmen von Hand angedoppelt wird,
    da der Schuhmacher Gefühl in seinen Armen hat und die Doppelnaht nicht so straff angezogen wird wie mit einer Maschine;
    ein anderer Grund für die Biegsamkeit des Schuhs mit einer gedoppelten Naht liegt in der Ausführung selbst.


  • Kevin Kantner alias Skylar-Manufaktur macht mal wieder einen Fischzug im Stilmagazin.

    Geldbörsen aus Shell Cordovan zum "Selbstkostenpreis" von nur 200.- €. :loud laugher:

    Zum Preisvergleich: Flying Horse aus Japan -> http://www.bestofbest-mode.com/showthread.php…-Shell-Cordovan

    Nun - warten wir mal ab was passieren wird, denn Tatsache ist:

    • Es gab und gibt keine Feintäschnerei namens Skylar-Manufaktur in Bad Homburg v.d.H..
    • Die Internetadresse von Skylar-Manufaktur ist seit mehr als 1 Jahr aufgegeben und somit frei verfügbar.
    • Die Firma Skylar-Manufaktur ist seit geraumer Zeit aus dem Handelsregister von Bad Homburg v.d.H. gelöscht: -> https://www.handelsregister.de/rp_web/welcome.do
    • Kevin Kantner gibt sich nach wie vor als Firmeninhaber aus, führt 3 Links in seiner Stilmagazin-Signatur, besitzt aber nicht mehr die Skylar-Manufaktur, da gelöscht,
      und gibt aber vor eine Feintäschnerei in Deutschland zu betreiben, tritt in jedem Fall als Gewerbetreibender auf.
    • Er gibt bei seinem Angebot vor, dass er bzw. "wir" das Shell Cordovan von Clayton & Sons bei Abnahme einer größeren Menge testen möchte,
      um den Lesern sein Verkaufsangebot schmackhaft und den Preis plausibel zu machen.

    Fakt ist aber auch, dass ich seinem Treiben nicht länger zuschauen werde.

    Die Wahrheit kann schmerzen und ist nicht sonderlich beliebt, vor allen Dingen dann nicht wenn sie zu einer Entscheidung zwingt.

  • Was ist denn daraus geworden? Der Typ verkauft ja anscheinend nichts mehr im Stilforum, beziehungsweise auch gar nicht mehr. Hat sich der Herr Mollinet denn mal dort gemeldet?

  • Ja, hat er, nur leider erst einige Monate später nach dem Erhalt meiner E-Mail.

    Dann waren auf einmal alle Fotos "unserer Manufaktur" von der Skylar-Seite verschwunden und irgendwann verschwand dann die Seite ganz,
    was aber Herrn Kantner keinesfalls daran hinderte weiterhin als Firma aufzutreten und
    Verkaufsaktionen "zum Supersonderpreis" - nach eigenem Bekunden sehr erfolgreich - durchzuführen.

    Man ließ ihn trotz meiner Hinweise auf dieses Treiben gewähren - der Störenfried in den Augen vieler war deswegen natürlich ich, logisch, oder?
    Denn schließlich war ich es, der den Herren ihre Schnäppchen nicht gönnte,
    5 Euro-Gürtel zum Preis von nur 30.- € statt 150 € - wo sonst gibt's solch ein Sonderangebot noch? :loud laugher:

    Dabei konnte jeder, der es tatsächlich wollte, im öffentlichen Handelsregister herausfinden, dass die Firma Skylar Manufaktur darin gelöscht war.
    Hat aber wirklich keinen außer mir interessiert - auch logisch, oder?

    Das ist übrigens eine, aber nicht nur, internettypische Verhaltensweise von Kunden:
    Solange sie [vermeintlich!] etwas viel billiger bekommen können ist ihnen alles andere total egal: Betrug, Steuerhinterziehung, weitere gravierende Rechtsverstöße...

    Davon leben im Internet ganze Firmen:
    Schuh- und Krawattendesigner, die nichts weiter als Händler sind, Forenbetreiber, die bezahlte Werbe-Artikel schreiben ohne diese als solche zu kennzeichnen,
    da fällt es den dämlichen Lesern als Möchtegern-Gentlemen gar nicht erst auf, dass eine 1954 gegründete Firma nicht das Original aus dem Jahr 1888 produziert haben kann,
    Schuhe aus Spanien, die aber tatsächlich in China produziert werden, zu Preisen ab 400 Pound,
    und so weiter und so fort.
    Im Internet braucht es nur eine Legende, eine Münchhausen-Geschichte, aber bitte eine so gute, dass sich die Balken auch wirklich durchbiegen,
    und einen Web-Designer:
    Fertig ist die Gelddruckmaschine!

    Von dem, was man dort verhökert, brauchen die 'Winner' noch nicht einmal im entferntesten auch nur einen Hauch von Ahnung zu haben,
    geschweige denn eine gute Idee oder etwas wirklich neues!

    Da war Kevin Kantner wirklich nur ein kleiner Fisch im großen Teich.

  • Ist schon eine Schande. Aber mehr als drauf hinweisen, dass der überwiegende Teil der in Foren gehypten Anbieter nicht nur objektiv betrachtet wenn überhaupt höchst mittelmäßige Qualität anbietet und so gut wie alle (Meermin, Shibumi, etc) nicht besonders ehrlich in ihren Angeboten sind, geht nicht. Ist leider so, dass es die meisten Leser nicht interessiert.

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